Mitten im historischen Marktplatz von Bremen ragt der Bremer Roland stolz empor. Diese beeindruckende Statue, die 1404 errichtet wurde, ist ein markantes Symbol für die Unabhängigkeit und Freiheit der Stadt. Der Roland, ein legendärer Paladin Karls des Großen, steht nicht nur für Bremens reiche Geschichte, sondern wurde 2004 zusammen mit dem Rathaus zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Die heutige Bremer Roland-Statue ersetzte eine frühere hölzerne Version, die 1366 von Soldaten des Erzbischofs Albert II. zerstört wurde. Die jetzige Steinfigur wurde vom Stadtrat in Auftrag gegeben und von den Steinmetzen Claws Zeelleyher und Jacob Olde gefertigt, die dafür 170 Bremer Mark erhielten. Aus Elmkalkstein gehauen und mit einer Stütze aus Obernkirchener Sandstein versehen, war die Statue ursprünglich bunt bemalt, zeigt sich heute jedoch in dezenteren Farben.
Die Figur des Roland ist 5,47 Meter hoch und steht auf einem 60 Zentimeter hohen Sockel, wodurch das gesamte Monument eine Höhe von 10,21 Metern erreicht. Damit ist es die höchste freistehende Statue der mittelalterlichen Zeit in Deutschland. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Roland-Statue mehrfach restauriert, um ihre Pracht zu bewahren, darunter bedeutende Arbeiten in den 1930er und 1980er Jahren.
Roland, der als Ritter in voller Rüstung dargestellt ist, symbolisiert den Anspruch der Stadt auf kaiserliche Freiheit und Marktrechte. Sein erhobenes Schwert steht für die richterliche Autorität der Stadt, während das Schild mit dem doppelköpfigen Adler des Heiligen Römischen Reiches Bremens langen Kampf um Autonomie unterstreicht. Die Inschrift auf dem Schild, die 1512 erneuert wurde, betont die souveränen Rechte der Stadt zusätzlich.
Interessanterweise befindet sich unter Rolands Füßen eine kleinere Figur, die oft als besiegter friesischer Häuptling interpretiert wird und Bremens Dominanz und Sieg über seine Gegner symbolisiert. Die Platzierung und Ausrichtung der Statue in Richtung Rathaus und entlang der Straßenachse Ostertor-Obernstraße wurden sorgfältig gewählt, um ihre politische und rechtliche Bedeutung zu reflektieren.
Im Laufe ihrer Existenz hat die Bremer Roland-Statue zahlreiche historische Ereignisse miterlebt. Während der napoleonischen Besetzung Bremens im frühen 19. Jahrhundert gab es Pläne, die Statue abzureißen, um Platz für eine Markthalle zu schaffen, die jedoch aufgrund des Endes der französischen Herrschaft nie umgesetzt wurden. Auch während des Zweiten Weltkriegs war die Statue bedroht, weshalb die Stadt sie in eine schützende Holzkonstruktion einhüllte, die mit Sand gefüllt war, um sie vor Bombenschäden zu bewahren. Nach dem Krieg wurde der Roland restauriert, und ein Nachbau seines Kopfes wurde auf die Statue gesetzt, während das Original im Focke-Museum untergebracht ist.
Um den Bremer Roland ranken sich zahlreiche lokale Legenden. Eine beliebte Erzählung besagt, dass Bremen so lange frei und unabhängig bleiben wird, wie der Roland über die Stadt wacht. Eine weitere Geschichte behauptet humorvoll, dass eine zweite Roland-Statue im Keller des Rathauses versteckt ist, bereit, das Original zu ersetzen, falls es jemals fallen sollte.
Die Roland-Statue spielt auch eine zentrale Rolle in den kulturellen Traditionen Bremens. Jedes Jahr am 5. November feiert die Stadt den Tag der wiedererlangten Freiheit, der an das Ende der napoleonischen Besetzung 1813 erinnert. Die Statue wird mit Blumen und der UNESCO-Flagge geschmückt, was eine Tradition aus dem 19. Jahrhundert wiederbelebt. Während des jährlichen Bremer Freimarkts, eines der ältesten Volksfeste Deutschlands, wird der Roland mit einem großen Lebkuchenherz und bunten Luftballons geschmückt, um die festliche Stimmung der Stadt zu feiern.
Der Bremer Roland wurde in verschiedenen Kunstformen und Erinnerungsstücken verewigt. Er ist auf Briefmarken und Münzen abgebildet, was seine anhaltende Bedeutung für die Identität der Stadt symbolisiert. Repliken der Statue finden sich an verschiedenen Orten weltweit, darunter eine hölzerne Version in der Zion Church in Brooklyn, ein kleineres Modell in der brasilianischen Stadt Rolândia und sogar in einem japanischen Themenpark in Obihiro auf der Insel Hokkaidō.
Heute können Besucher in Bremen die Roland-Statue aus nächster Nähe bewundern und ihre detaillierten Schnitzereien und historische Bedeutung schätzen. Der Marktplatz, mit seiner Mischung aus mittelalterlicher und moderner Architektur, bietet eine malerische Kulisse für dieses ikonische Denkmal. Ob ihr Geschichtsinteressierte oder einfach neugierige Reisende seid, der Bremer Roland bietet einen faszinierenden Einblick in die bewegte Vergangenheit der Stadt und ihren unerschütterlichen Geist von Freiheit und Unabhängigkeit.
Zusammengefasst ist der Bremer Roland mehr als nur eine Statue; er ist ein Symbol für Bremens Widerstandskraft und Stolz. Seine Präsenz auf dem Marktplatz inspiriert und fesselt weiterhin, was ihn zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden macht, der diese lebendige deutsche Stadt erkundet.
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