Am oberen Ende der Marktgasse im Herzen der Berner Altstadt erhebt sich stolz der Käfigturm, ein historisches Wunderwerk, das Zeuge von Jahrhunderten lebhafter Stadtgeschichte ist. Dieser ikonische Turm, mit seiner reichen Vergangenheit und architektonischen Pracht, lädt Besucher ein, seine geschichtsträchtigen Mauern zu erkunden und die vielen Rollen zu entdecken, die er im Laufe der Jahre gespielt hat.
Der heutige Käfigturm wurde zwischen 1641 und 1644 erbaut und ersetzte eine ältere Struktur aus dem Jahr 1256. Ursprünglich als Teil der Stadtbefestigung Berns errichtet, diente der Turm als westlicher Wachturm. Im Laufe der Zeit wandelte sich seine Funktion, und er wurde zu einem Gefängnisturm, einem Staatsarchiv und schließlich zu einem Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum mit politischem Schwerpunkt.
In seinen frühen Tagen war der Käfigturm als Gloggnerstor bekannt, benannt nach einer örtlichen Familie. Mit der Erweiterung Berns bis zur Heiliggeistkirche im Jahr 1345 verlor der Turm jedoch seine Verteidigungsfunktion. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1405, der den Zytglogge-Turm zerstörte, wurden die Gefangenen in den Käfigturm verlegt, der dann als Mannenkefi bekannt wurde, um ihn vom Frauenturm in der Nähe des Zeughauses zu unterscheiden.
Der heutige Käfigturm wurde unter der Leitung von Joseph Plepp erbaut, der mit verschiedenen Kontroversen bezüglich des Standorts und des Designs des Turms konfrontiert war. Trotz der Debatten wurde der neue Turm nur vier Meter westlich seines ursprünglichen Standorts errichtet und wurde zu einem monumentalen architektonischen Merkmal der Stadt. Nach Plepps Tod im Jahr 1642 übernahm Antoni Graber den Bau und stellte die Fertigstellung des Turms sicher.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr der Käfigturm zahlreiche Veränderungen. 1690/91 wurde eine mechanische Uhr installiert, und 1803 gingen der Turm und seine angrenzenden Gebäude in den Besitz des Kantons über. Der zunehmende Verkehr in der Stadt führte 1823 zum Abriss des nördlichen Anbaus, wodurch der heutige Durchgang entstand. Trotz einer Petition im Jahr 1886, den Turm zur Verbesserung des Verkehrsflusses abzureißen, wurde er von der Kantonsregierung erhalten.
1897 hörte der Käfigturm auf, als Gefängnis zu dienen, und die Gefangenen wurden in ein neues Bezirksgefängnis verlegt. Der Turm diente dann bis 1977 als Staatsarchiv. Nach einer vollständigen Renovierung im Jahr 1980 wurde er zu einem Informations- und Ausstellungszentrum. Heute beherbergt er das Polit-Forum Bern, das Ausstellungen und Veranstaltungen zu politischen Themen organisiert und zur politischen Bildung beiträgt.
Wenn ihr euch dem Käfigturm nähert, werdet ihr von seiner imposanten Struktur begrüßt, die inklusive Wetterfahne eine Höhe von 49 Metern erreicht. Der quadratische Sockel des Turms misst auf jeder Seite 9,8 Meter und er erhebt sich fünf Stockwerke hoch, mit einem zusätzlichen Dachgeschoss. Die robuste Konstruktion weist bis zu 0,9 Meter dicke Wände auf, die aus Sandstein und hartem Stein für das Fundament und das Gewölbe bestehen.
Eines der auffälligsten Merkmale des Turms ist das Medaillon über dem Gewölbe, das drei Wappen zeigt: zwei repräsentieren Bern und eines den Reichsadler, der die kaiserliche Freiheit der Stadt symbolisiert. Dieses Medaillon, das 1643 von Johannes Hülscher geschaffen wurde, verleiht der Fassade des Turms einen Hauch historischen Glanzes.
Die Architektur des Käfigturms ist ein Zeugnis klassischer Designprinzipien, mit seiner westlichen Fassade, die mit Schlitzenfenstern, einem Triumphbogenmotiv und Eckquaderung verziert ist. Im Gegensatz dazu ist die östliche Fassade schlichter und konzentriert sich auf die Hauptstrukturelemente ohne zusätzliche Verzierungen.
Sowohl die westliche als auch die östliche Seite des Käfigturms sind mit Uhren ausgestattet, die dunkelrote Zifferblätter haben und nur die Stunden anzeigen. Das Dach des Turms ist eine abgestumpfte Pyramide, die mit roten Ziegeln gedeckt und mit einem barocken Turmhelm gekrönt ist. Der Turmhelm beherbergt eine Glocke, die ursprünglich als Warnsignal in Kriegszeiten diente. Die Glocke, die mit der Inschrift Möge meine Stimme allen bösen Geistern ein Schrecken sein versehen ist, stammt aus der Region Vesoul.
Das Uhrwerk, das 1691 von den Uhrmachern Jacob Hogg und Jakob Kuntz installiert wurde, ist ein Wunderwerk der Technik. Die Uhr muss täglich manuell aufgezogen werden, wobei Gewichte von 45 und 85 Kilogramm ihren Betrieb antreiben. Die Uhr des Käfigturms markiert weiterhin den Lauf der Zeit und ist ein stiller Zeuge der sich ständig weiterentwickelnden Geschichte der Stadt.
Der Käfigturm hat im Laufe der Jahre zahlreiche Künstler inspiriert. Eine der frühesten bekannten Darstellungen ist eine Feder- und Tintenzeichnung aus dem Jahr 1680 von Wilhelm Stettler. Der Turm wurde auch in Kupferstichen von Johann Ludwig Nöthiger und Ölgemälden des französischen Impressionisten Georges Stein festgehalten. Der Schweizer Künstler Adolf Tièche nahm eine Zeichnung des Käfigturms in seine 1914 erschienene Sammlung von Stadtansichten von Bern auf.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Käfigturm nicht nur ein historisches Denkmal ist, sondern auch ein Symbol für Berns Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Seine Mauern erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, von mittelalterlichen Verteidigungsanlagen bis hin zu politischen Foren, und machen ihn zu einer unverzichtbaren Attraktion für jeden, der diese schöne Schweizer Stadt besucht. Ob ihr Geschichtsbegeisterte seid oder einfach nur neugierige Reisende, der Käfigturm bietet einen faszinierenden Einblick in das reiche Erbe Berns.
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