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Synagoge

Synagoge Bensheim

Synagoge

Die Synagoge von Bensheim, lokal als Synagoge bekannt, ist ein historisches Schmuckstück in der bezaubernden Stadt Bensheim in Hessen, Deutschland. Dieses bemerkenswerte Gebäude, das 1892 eingeweiht wurde, war ein Leuchtturm des jüdischen Lebens und der Kultur, bis es während der Kristallnacht 1938 tragisch zerstört wurde. Heute steht es als eindringliche Erinnerung an die einst blühende jüdische Gemeinde und die reiche Geschichte, die diese Stadt geprägt hat.

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bensheim

Die jüdische Gemeinde in Bensheim hat Wurzeln, die bis ins Mittelalter zurückreichen. Historische Aufzeichnungen aus dem Jahr 1323 zeigen, dass die Juden von Bensheim Steuern an den Erzbischof von Mainz zahlten. Doch die Gemeinde erlitt schwere Verfolgungen während der Pestjahre 1348-1349, die in der tragischen Verbrennung vieler Juden, einschließlich ihres Rabbiners Eisek (Isaak), gipfelten.

Trotz dieser frühen Härten begann sich die jüdische Gemeinde langsam wieder zu etablieren. Mitte des 14. Jahrhunderts durften Juden erneut in Bensheim siedeln, und in den folgenden Jahrzehnten kamen weitere Familien hinzu, die hauptsächlich im Geldverleih und der Pfandbefreiung tätig waren. Die Gemeinde blühte auf, wobei bemerkenswerte Persönlichkeiten wie Elias von Weinheim, ein wohlhabender Siedler in Bensheim und Heppenheim, zu ihrem Wachstum beitrugen.

Jedoch erlitt die Gemeinde 1429 einen weiteren verheerenden Schlag, als Erzbischof Konrad III. die Verhaftung aller Juden und die Beschlagnahmung ihres Eigentums anordnete. Dies markierte das Ende der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde in Bensheim. Erst im 17. Jahrhundert begannen Juden wieder, sich in der Stadt niederzulassen, mit Aufzeichnungen aus dem Jahr 1634, die auf eine kleine, aber wachsende Gemeinde hinweisen.

Die Moderne und der Bau der Synagoge

Im 19. Jahrhundert wuchs die jüdische Bevölkerung in Bensheim erheblich. 1803 lebten 19 Juden in der Stadt, und bis 1905 war diese Zahl auf 180 gestiegen. Die Gemeinde wurde ein integraler Bestandteil des sozialen und wirtschaftlichen Gefüges von Bensheim, wobei viele Juden als Viehhändler, Geldverleiher und später als Geschäftsleute und Handwerker arbeiteten.

Der Bedarf an einem größeren Gebetshaus wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts offensichtlich, als die Gemeinde ihre bestehenden Gebetsräume überfüllte. 1891 begann der Bau einer neuen Synagoge, wobei die lokale Gemeinde das Projekt unterstützte. Die Synagoge von Bensheim wurde am 15. September 1892, während der jüdischen Hohen Feiertage von Rosch Haschana und Jom Kippur, offiziell eingeweiht. Die Zeremonie war ein großes Ereignis, an dem Rabbi Marx aus Darmstadt und andere Würdenträger teilnahmen.

Architektonische Höhepunkte

Die Synagoge von Bensheim war ein schlichtes, aber elegantes zweistöckiges Gebäude aus Ziegeln. Sie befand sich in einem kleinen Garten, der von Eisenzaun umgeben war, was ihr eine ruhige und würdevolle Präsenz verlieh. Die Fassade war symmetrisch in drei Abschnitte unterteilt, wobei der mittlere Abschnitt leicht hervortrat und mit einem rechteckigen Giebel, der die Gesetzestafeln trug, gekrönt war.

Das Gebäude wies ein einfaches, aber raffiniertes Design auf, mit großen, gewölbten Fenstern, die natürliches Licht ins Innere ließen. Der Eingang war über eine Treppe zugänglich, die zu einem kleinen Vorraum führte. Im Inneren war die Synagoge in einen Hauptgebetssaal im Erdgeschoss, der etwa 100 Männer beherbergte, und eine Galerie für Frauen im ersten Stock, die Platz für etwa 60 Gläubige bot, unterteilt. Die Bundeslade, in der die Tora-Rollen aufbewahrt wurden, befand sich an der Wand gegenüber dem Eingang, mit dem Bimah (Lesepult) davor.

Die Zerstörung der Synagoge und ihr Vermächtnis

Die Synagoge von Bensheim diente fast fünf Jahrzehnte lang als Herz der jüdischen Gemeinde. Sie war nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein kulturelles und soziales Zentrum. Im November 1926 wurde in der Synagoge eine Gedenktafel enthüllt, um die sechs jüdischen Soldaten aus Bensheim zu ehren, die im Ersten Weltkrieg gefallen waren. Diese Zeremonie, an der lokale Behörden und Veteranenverbände teilnahmen, unterstrich die tiefe Verbundenheit der Gemeinde mit der Stadt.

Doch der Aufstieg des NS-Regimes brachte dunkle Zeiten für die Juden von Bensheim. Die Synagoge wurde während der Kristallnacht, der berüchtigten Nacht der antijüdischen Pogrome am 9.-10. November 1938, zerstört. Mitglieder der SS drangen in die Synagoge ein, setzten das Innere in Brand und zogen dann durch die Straßen, belästigten jüdische Bewohner und plünderten ihre Häuser. Die Ruinen der Synagoge wurden im folgenden Jahr abgerissen, und bis 1945 war kein sichtbares Zeichen des Gebäudes mehr vorhanden.

Heute wird die Synagoge von Bensheim als Symbol der einst blühenden jüdischen Gemeinde in Erinnerung behalten, die so viel zur Geschichte der Stadt beigetragen hat. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und des unerschütterlichen Geistes des jüdischen Volkes und dient als eindringliche Erinnerung an die Notwendigkeit von Toleranz und Verständnis in unserer Welt.

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