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Musée départemental de l'Oise

Musée départemental de l'Oise Beauvais

Musée départemental de l'Oise

Im Herzen von Beauvais, am Fuße der prächtigen Kathedrale, befindet sich das Musée départemental de l'Oise, ein wahrer Schatz an Geschichte und Kunst, der darauf wartet, entdeckt zu werden. Untergebracht im alten bischöflichen Palast, ist dieses Museum nicht nur ein Kunstlager, sondern auch ein Zeugnis der reichen und bewegten Geschichte der Region.

Die Geschichte des Gebäudes

Das Musée départemental de l'Oise befindet sich in Gebäuden, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen und auf den Überresten der gallo-römischen Stadtmauern errichtet wurden. Im Jahr 1305, nach einem bedeutenden Aufstand in der Stadt, befahl der französische König den Bürgern von Beauvais, Simon de Nesle, dem bischöflichen Herrn, Entschädigung zu leisten. Mit dieser Entschädigung baute Simon de Nesle ein befestigtes Torhaus mit Zwillings-Türmen, was dem Museum sein markantes mittelalterliches Erscheinungsbild verleiht.

Im Inneren können Besucher die Pförtnerloge aus dem 14. Jahrhundert bewundern, die im Erdgeschoss mit musizierenden Meerjungfrauen verziert ist, sowie Fragmente alter Pflasterungen im ersten Stock. Die Wände des nördlichen Turms sind mit Graffiti bedeckt, ein bewegendes Zeugnis seiner Vergangenheit als Gefängnis. Der südliche Turm beherbergt einen niedrigen Raum, der einst als Lagerraum diente. Im frühen 16. Jahrhundert ließ Bischof Louis de Villiers de L'Isle-Adam das Hauptgebäude im Renaissancestil umbauen, wobei er die gotischen Merkmale beibehielt. Er fügte Fenster, einen Wendeltreppenturm mit einer Pfefferkornhaube und einen Glockenturm hinzu, was dem Monument sein heutiges Aussehen verlieh, das durch Restaurierungen im 19. Jahrhundert erhalten geblieben ist.

Während des Kaiserreichs im Jahr 1811 zog die Präfektur in das Gebäude ein, das 1823 unter der Restauration an den Bischof zurückgegeben wurde. 1848 wurde das Gebäude zum Gerichtsgebäude. Das Museum, das 1912 gegründet wurde, erlitt während der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden, was zur fast vollständigen Zerstörung seiner archäologischen, geologischen und regionalen Kunstsammlungen führte. Die überlebenden Werke wurden vorübergehend auf dem Dachboden des ehemaligen bischöflichen Palastes untergebracht.

1973, nach dem Umzug der Justizbehörden in ein neues Gerichtsgebäude, beanspruchte das Departement die Gebäude zurück und begann ein umfangreiches Restaurierungs- und Renovierungsprogramm unter der Leitung des Architekten Jean-Pierre Paquet. Die Arbeiten wurden im Juni 1981 abgeschlossen, was zur Eröffnung eines neuen museografischen Zentrums führte. Aufgrund struktureller Probleme musste das Museum jedoch 1997 schließen und wurde erst am 25. Januar 2015 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Sammlung des 19. Jahrhunderts

Das Musée départemental de l'Oise zeigt derzeit einen bedeutenden Teil seiner Sammlung aus dem 19. Jahrhundert, mit Werken aus verschiedenen künstlerischen Bewegungen dieser Zeit. Zu den Höhepunkten zählt Die Einberufung der Freiwilligen von Thomas Couture sowie Gemälde von renommierten Künstlern wie Jean Auguste Dominique Ingres, Théodore Chassériau, Joseph-Nicolas Robert-Fleury, Hippolyte Flandrin, Gustave Doré, Camille Corot, Alfred Sisley, Ker-Xavier Roussel, Henri-Eugène Le Sidaner, Edouard Vuillard und Victor Dupont.

Antike Kunst

Die Sammlung antiker Kunst des Museums umfasst Werke der italienischen und französischen Schulen des 17. und 18. Jahrhunderts, darunter Künstler wie Baciccio, Giuseppe Bazzani, Il Morazzone, Leonardo Coccorante, Gaspare Diziani, Nicola Maria Rossi, Quentin Varin, Claude Vignon, Charles Le Brun, Sébastien Bourdon und Jean Barbault. Zudem beherbergt das Museum eine Sammlung von Keramiken, die vom 16. bis zum 20. Jahrhundert reicht. Besonders bemerkenswert in der Skulpturensammlung ist die Marmorgrabskulptur von Charles de Fresnoy aus dem 17. Jahrhundert, die Michel Bourdin dem Jüngeren zugeschrieben wird.

Kunst des 20. Jahrhunderts

Moderne Kunst ist im Musée départemental de l'Oise gut vertreten, mit Werken von Raoul Dufy, Henri Le Fauconnier, Félix Vallotton, Francis Picabia, Jean Dupas, Tristan Klingsor, Robert Lotiron und Zoum Walter. Das Museum verfügt auch über eine von Maurice Denis dekorierte Treppe, bekannt als Das Goldene Zeitalter. Zudem ist der Speisesaal im Jugendstil des Lütticher Künstlers Gustave Serrurier-Bovy gestaltet, mit Keramiken von Auguste Delaherche. Art Deco ist durch Tamara de Lempickas Runde Madonna vertreten.

Spenden und Sonderausstellungen

Das Museum hat bedeutende Spenden erhalten, darunter die Sammlung Boudot-Lamotte von der Tochter des Künstlers. Maurice Boudot-Lamotte (1878-1958) war sowohl Maler als auch Kunstsammler, und seine Sammlung umfasst Werke seines Freundes, des Fauvist-Malers Victor Dupont. 1997 erhielt das Museum eine bedeutende Spende von Werken Jean Lambert-Ruckis von den Töchtern des Künstlers.

Im Laufe der Jahre hat das Musée départemental de l'Oise zahlreiche Sonderausstellungen veranstaltet, die eine breite Palette künstlerischer Stile und Epochen präsentieren. Zu den jüngsten Ausstellungen zählen Heures italiennes: Schätze der italienischen Malerei in der Picardie im Jahr 2017, die vom französischen Kulturministerium mit dem Label Nationale Ausstellung von Interesse ausgezeichnet wurde, und André Metthey: Die Suche nach Feuer und Farbe im Jahr 2022.

Mit seiner reichen Geschichte, vielfältigen Sammlungen und beeindruckenden Umgebung bietet das Musée départemental de l'Oise eine faszinierende Reise durch Zeit und Kunst. Egal, ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder einfach auf der Suche nach einem kulturellen Erlebnis seid, dieses Museum ist ein absolutes Muss in Beauvais.

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