Im Herzen der bezaubernden Altstadt von Bautzen, hoch über dem belebten Fleischmarkt, erhebt sich der majestätische Dom St. Petri. Dieses architektonische Meisterwerk mit seinem hoch aufragenden Turm und der kunstvollen Gestaltung ist nicht nur das höchste Bauwerk in Bautzen, sondern auch eines der bedeutendsten kirchlichen Gebäude in Sachsen. Seit Jahrhunderten ist es ein Symbol des Glaubens und der Geschichte und zieht Besucher aus aller Welt an.
Die Ursprünge des Doms St. Petri reichen bis etwa ins Jahr 1000 zurück, als Graf Eido von Rochlitz die erste Pfarrkirche an dieser Stelle gründete. Dieser bescheidene Anfang legte den Grundstein für das spätere prächtige Kirchengebäude. Die offizielle Gründung der Stiftskirche St. Petri erfolgte um 1217/18, und der Chor wurde am 24. Juni 1221 geweiht. Bemerkenswerterweise haben einige architektonische Elemente aus dieser frühen Zeit, wie das Westportal, die Jahrhunderte überdauert.
Im 15. Jahrhundert erfuhr der Dom bedeutende Veränderungen und erhielt 1430 seine heutige Form. Eine bemerkenswerte Erweiterung fand zwischen 1456 und 1463 statt, als ein viertes Schiff an der Südseite der spätgotischen Halle hinzugefügt wurde. Der verheerende Stadtbrand von 1634 führte zu einem barocken Umbau des Innenraums, und der Turm erhielt 1664 seine barocke Kuppel. Der Dom wurde mehrfach restauriert, zuletzt 1987, gefolgt von einer umfassenden Innenrenovierung von 2013 bis 2015. Am 14. November 2015 wurde der Dom mit einem ökumenischen Gottesdienst feierlich wiedereröffnet, was einen neuen Abschnitt in seiner langen Geschichte markierte.
Eine der faszinierendsten Eigenschaften des Doms St. Petri ist sein Status als eine der größten Simultankirchen Deutschlands, die sowohl römisch-katholischen als auch evangelisch-lutherischen Gemeinden dient. Diese besondere Nutzung begann de facto 1524 nach der Reformation, was den Dom zur ersten Simultankirche in Deutschland und zu einer von nur drei in Ostdeutschland machte. Ein wegweisendes Abkommen von 1543 zwischen dem Bautzener Rat und dem Domkapitel formalisierte die gemeinsame Nutzung, wobei der Chor für katholische Gottesdienste und das Kirchenschiff für lutherische Gottesdienste bestimmt wurde, getrennt durch einen Lettner. Diese Koexistenz, obwohl gelegentlich von Spannungen begleitet, hat über Jahrhunderte hinweg Bestand und symbolisiert religiöse Harmonie und gegenseitigen Respekt.
Der Dom St. Petri ist ein Schatz an künstlerischem und architektonischem Glanz. Im katholischen Teil sind der Hochaltar von 1713 und das Kreuz (Permoser-Kreuz) von Balthasar Permoser von besonderer historischer Bedeutung. Das Altarbild von Giovanni Antonio Pellegrini zeigt die Übergabe der Schlüssel zum Himmelreich an Petrus, während der Altartisch das Schild der Dreifaltigkeit und das lateinische Chronogramm HONORI TRIVNIVS DEI, ET SANCTI PETRI ALTARE SACRATVM EST – Der Altar wurde zu Ehren des dreieinigen Gottes und des heiligen Petrus geweiht (1771) – trägt.
Die Chorgestühle mit ihren kunstvollen Eichenholzschnitzereien stammen aus dem Jahr 1723. Im südlichen Chorumgang befindet sich der Kreuzaltar mit einem ausdrucksstarken Lindenholzkruzifix von Balthasar Permoser aus den Jahren 1713/14. Der nördliche Chorumgang beherbergt den Sakramentsaltar, eine polychrome Holzskulptur des böhmischen Künstlers Jan Hajek aus dem Jahr 1783, die ursprünglich in der katholischen Sakristei stand.
Im evangelischen Teil sind der Abendmahlsaltar von 1640 und die Fürstenloge von 1674 bemerkenswert. Der Abendmahlsaltar, geschaffen von einem unbekannten Bildhauer aus Zittau, wurde zwischen 1995 und 1999 umfassend restauriert. Seine Tafeln zeigen das letzte Abendmahl, die Kreuzigung und die Auferstehung Christi, mit dem krönenden Bild Christi als Herrscher und Richter der Welt.
Der Turm des Doms, der beeindruckende 83 Meter hoch ist, ist ein markantes Merkmal der Bautzener Skyline. Besucher können die 238 Stufen bis zur Aussichtsplattform über dem Raum des Türmers erklimmen, die sich etwa 53 Meter hoch befindet, um atemberaubende Panoramablicke auf die Stadt zu genießen. Der Turm ist an ausgewählten Wochenenden zugänglich und bietet eine einzigartige Perspektive auf den historischen Charme Bautzens.
Der Dom St. Petri beherbergt zwei verschiedene Orgeln, die jeweils ihrer jeweiligen Gemeinde dienen. Die evangelische Orgel, 1910 von der renommierten Werkstatt Hermann Eule Orgelbau gebaut, ist eines der größten Instrumente ihrer Art. Sie verfügt über 62 Register auf drei Manualen und Pedal mit pneumatischer Traktur. Die katholische Orgel, ursprünglich 1866 von Leopold Kohl gebaut, wurde 1927 und 1938 erheblich verändert und 1985–1986 restauriert. Sie hat 32 Register auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Traktur.
Unter den lokalen Überlieferungen gibt es ein Sprichwort, das besagt, dass schlechtes Wetter bevorsteht, wenn die Domorgeln erklingen. Dieser Glaube rührt vom Windgeräusch her, das durch die Konstruktion des Turms bei stürmischem Wetter erzeugt wird und dem Klang einer Orgel ähnelt. Dieses Phänomen, das oft Gewittern vorausgeht, ist zu einem charmanten Teil des kulturellen Erbes von Bautzen geworden.
Der Dom St. Petri ist mehr als nur ein Ort des Gebets; er ist ein lebendiges Zeugnis von Jahrhunderten der Geschichte, Kunst und Gemeinschaft. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder spirituelle Suchende seid, ein Besuch in diesem prächtigen Dom verspricht ein reiches und lohnendes Erlebnis.
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