Schloss Weikersdorf, gelegen in der malerischen Stadt Baden in Niederösterreich, ist ein eindrucksvolles Zeugnis jahrhundertelanger Geschichte, architektonischer Entwicklung und kultureller Bedeutung. Dieses Renaissance-Schloss, das einst von einem Wassergraben umgeben war, hat sich im Laufe der Jahre von einer mittelalterlichen Festung zu einem luxuriösen Hotel gewandelt. Trotz seiner gegenwärtigen Inaktivität bleibt es ein faszinierendes Wahrzeichen, das Besucher mit seiner reichen Vergangenheit und seinem bezaubernden Charme anzieht.
Die genauen Ursprünge von Schloss Weikersdorf liegen im Dunkeln. Das ursprüngliche Bauwerk, eine Wasserburg namens Weikhardsdorf, wurde wahrscheinlich im frühen Mittelalter errichtet. Die erste bekannte Erwähnung des Schlosses stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert, als Hugo von Weikersdorf, ein Adliger, der auch als Hugo von Liechtenstein bekannt war, eine zentrale Rolle in der frühen Geschichte spielte. Hugo, der zahlreiche Güter von den Babenberger Herzögen von Österreich erhielt, gilt als Stammvater des Hauses Liechtenstein, einer der bedeutendsten Adelsfamilien Europas.
Mitte des 13. Jahrhunderts ging das Schloss in den Besitz von Heinrich und Albero von Weikersdorf über. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Schloss mehrmals den Besitzer, darunter eine Zeit unter der Herrschaft von Matthias Corvinus, dem König von Ungarn. Nach seinem Tod fiel das Schloss wieder unter kaiserliche Kontrolle und wurde anschließend dem kaiserlichen Förster Kallenberg übergeben.
Das 16. Jahrhundert brachte eine bedeutende Umgestaltung für Schloss Weikersdorf. Nach den turbulenten Jahren der Türkenbelagerungen 1529 und 1683 wurde das Schloss umfassend renoviert. Im Jahr 1579 wurde es in einen Renaissance-Palast mit einem Arkadenhof umgewandelt. Diese Zeit brachte elegante architektonische Merkmale hervor, die die Betonung der Renaissance auf Symmetrie, Proportionen und die Wiederbelebung klassischer Elemente widerspiegelten.
Doch das Schloss wurde erneut auf die Probe gestellt, als es während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 viele seiner Dokumente verlor. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts legte Franz Quarient neue Grundbücher an, die heute als wichtige historische Aufzeichnungen dienen. Das Schloss entwickelte sich architektonisch weiter, mit barocken Modifikationen im Jahr 1692, darunter stuckverzierte Decken im ersten Stock, eine neue Fassade für den Torbau und die Reduzierung des ehemaligen Bergfrieds auf Traufhöhe.
Das 19. Jahrhundert brachte weitere Veränderungen für Schloss Weikersdorf. In den Jahren 1859-60 wurden bedeutende Renovierungen vorgenommen, darunter die Hinzufügung von Terrakottadekorationen durch den Architekten und Keramikhersteller Victor Brausewetter. Die einst wassergefüllten Gräben wurden zugeschüttet und eine Loggia an der Südseite des Schlosses hinzugefügt, was seinen architektonischen Reiz erhöhte. Auch der Portalbereich des Torbaus wurde in dieser Zeit verändert.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ Spuren am Schloss, als es 1945 durch die sowjetische Armee beschädigt wurde. Nach dem Krieg drohte das Schloss zu verfallen, bis es 1966 von der Stadtgemeinde Baden gekauft wurde. Von 1968 bis 1971 wurde das Schloss baulich gesichert, und 1973 wurde es an den Industriellen Wilhelm Papst verkauft. Unter Papsts Initiative, unterstützt von seiner Frau Lotte, wurde das Schloss renoviert und in ein Hotel umgewandelt, komplett mit modernen Annehmlichkeiten wie einem Sportkomplex, einer Tennishalle und zusätzlichen Gästezimmern.
Schloss Weikersdorf erlangte internationale Aufmerksamkeit während der UEFA Euro 2008, als die italienische Nationalmannschaft es als Basis wählte. Diese Zeit hob das Potenzial des Schlosses als luxuriöse und historische Unterkunft hervor. Im Mai 2018 wurde ein neuer Anbau nach den Entwürfen von HOPPE Architekten eröffnet, wodurch die Gesamtzahl der Gästezimmer auf 200 stieg. Trotz seiner aktuellen Inaktivität bleibt die reiche Geschichte und architektonische Schönheit des Schlosses ein faszinierendes Ziel für Besucher.
Ein Besuch von Schloss Weikersdorf bietet die einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen und die Pracht einer vergangenen Ära zu erleben. Der Renaissance-Hof des Schlosses, mit seinen eleganten Arkaden und der ruhigen Atmosphäre, gewährt einen Einblick in die architektonische Pracht vergangener Zeiten. Die barocken Veränderungen, darunter stuckverzierte Decken und der umgestaltete Torbau, tragen zum Charme und zur historischen Bedeutung des Schlosses bei.
Obwohl das Schloss derzeit nicht als Hotel betrieben wird, sind seine Anlagen und die äußeren Bereiche für Besucher zugänglich. Ein Spaziergang durch den umliegenden Park, der sich über etwa 30.000 Quadratmeter erstreckt, bietet eine friedliche Rückzugsmöglichkeit und die Gelegenheit, die natürliche Schönheit zu schätzen, die die historische Architektur des Schlosses ergänzt.
Zusammenfassend ist Schloss Weikersdorf mehr als nur ein historisches Gebäude; es ist ein Symbol für Widerstandsfähigkeit, Wandel und dauerhafte Schönheit. Seine Mauern haben Jahrhunderte der Geschichte miterlebt, von mittelalterlichen Befestigungen über Renaissance-Eleganz bis hin zu modernem Luxus. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, Schloss Weikersdorf verspricht eine fesselnde Reise durch die Zeit und ein unvergessliches Erlebnis im Herzen von Baden.
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