Schloss Leesdorf, gelegen in der malerischen Stadt Baden nahe Wien, Österreich, ist eine faszinierende Mischung aus historischer Bedeutung und architektonischem Glanz. Dieses prächtige Schloss, das heute die HTL-Baden Malerschule beherbergt, steht als Zeugnis für Jahrhunderte der Geschichte und Veränderung. Von seinen Ursprüngen als mittelalterliche Festung bis zu seiner aktuellen Funktion als Bildungseinrichtung bietet Schloss Leesdorf Besuchern einen spannenden Einblick in das reiche kulturelle Erbe Österreichs.
Die Geschichte von Schloss Leesdorf beginnt im frühen 12. Jahrhundert, als es erstmals in historischen Aufzeichnungen erwähnt wurde. Ursprünglich eine Wasserburg, war es mit Hugo von Leuisdorf verbunden, der später als Hugo von Liechtenstein bekannt wurde. Dieser Adelige, der in der Gefolgschaft von Markgraf Diepold III. von Vohburg nach Österreich kam, spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Region. Hugo von Liechtenstein gilt als der Stammvater des Hauses Liechtenstein, einer prominenten Adelsfamilie in der europäischen Geschichte.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte Schloss Leesdorf mehrfach den Besitzer und ging durch die Hände verschiedener Adelsfamilien. Im Jahr 1617 wurde es von Hans Friedrich von Kielmannsegg erworben, der es an das Stift Melk verkaufte. Das Schloss erlitt während der Türkenkriege von 1683 erhebliche Schäden, wurde jedoch anschließend unter der Leitung von Abt Berthold Dietmayr im Barockstil wiederaufgebaut. Der architektonische Umbau umfasste die Erweiterung des Kapellenflügels und die Hinzufügung eines großen Saals, der mit einem Deckenbild des Gottes Chronos, umgeben von den vier Jahreszeiten, geschmückt wurde.
Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr Schloss Leesdorf eine weitere Umgestaltung, als es von Dr. Stanislaus Neumister und seiner Frau Anna gekauft wurde. Sie investierten beträchtliche Mittel, um das Schloss in ein luxuriöses Kurhotel mit einem wunderschön angelegten Park zu verwandeln. Zu den noblen Gästen des Schlosses gehörte Maria Pia von Savoyen, die Frau von König Ludwig I. von Portugal, die 1869 von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth besucht wurde. Trotz dieser illustren Besucher erfüllte das Kurhotel jedoch nicht die wirtschaftlichen Erwartungen von Neumister, und das Anwesen wechselte in den folgenden Jahren mehrfach den Besitzer.
Einer der bemerkenswerten Eigentümer war Johann Theodor Egger, ein Kunstliebhaber und Sammler, der ab 1885 umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Schloss durchführte. Unter der Leitung des Architekten Humbert Walcher Ritter von Moltheim wurde das Schloss in seinen früheren Glanz zurückversetzt, und die Fresken im großen Saal wurden sorgfältig erhalten. Die Struktur des Schlosses wurde ebenfalls verändert, um den architektonischen Geschmack der Zeit widerzuspiegeln, einschließlich der Entfernung des hölzernen Aufbaus des Bergfrieds und dessen Ersatz durch das heutige Steindach.
Das 20. Jahrhundert brachte weitere Veränderungen für Schloss Leesdorf. Im Jahr 1934 wurde das Schloss von den Schwestern des Dritten Ordens des Heiligen Franziskus, bekannt als die Hartmann-Schwestern, erworben. Sie benannten es in Elisabeth-Heim um und nutzten es als Rückzugsort für kranke und ältere Mitglieder ihres Ordens. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss jedoch von den Nazi-Behörden beschlagnahmt und für verschiedene Zwecke genutzt, darunter die Unterbringung von Flüchtlingen und als Reservekrankenhaus für die Wehrmacht.
Nach dem Krieg wurde das Schloss an die Hartmann-Schwestern zurückgegeben, die es an die Wiener Malerzunft verpachteten. Im Jahr 1948 gründete die Zunft eine Meisterschule für Malerei im Schloss Leesdorf, die sich schließlich zur HTL-Baden Malerschule entwickelte. Heute bietet die Schule weiterhin Bildung und Ausbildung in der Kunst der Malerei und verwandten Handwerken innerhalb der historischen Mauern des Schlosses an.
Besucher von Schloss Leesdorf werden von einem beeindruckenden schmiedeeisernen Tor begrüßt, das zum Eingang des Schlosses führt. Die Architektur des Schlosses, mit ihrer Mischung aus mittelalterlichen und barocken Elementen, ist ein wahrer Augenschmaus. Der große Saal, mit seinem atemberaubenden Deckenbild und den Porträts der Babenberger Herzöge, bietet einen Einblick in die opulente Vergangenheit des Schlosses. Der Schlosspark, heute ein geschütztes Naturdenkmal, bietet eine ruhige Umgebung für entspannte Spaziergänge und Kontemplation.
Obwohl das Schloss hauptsächlich für Bildungszwecke genutzt wird, können Besucher dennoch seine historische Bedeutung und architektonische Schönheit schätzen. Die HTL-Baden Malerschule veranstaltet gelegentlich Veranstaltungen und Ausstellungen, die der Öffentlichkeit ermöglichen, das Innere des Schlosses zu erkunden und mehr über seine bewegte Vergangenheit zu erfahren.
Zusammengefasst ist Schloss Leesdorf nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte Österreichs. Seine Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, von mittelalterlichen Befestigungen über barocken Glanz bis hin zu einem noblen Rückzugsort und einem Bildungszentrum. Ein Besuch im Schloss Leesdorf bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die faszinierende Geschichte dieses bemerkenswerten Schlosses einzutauchen.
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