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Kloster St. Augustinus (Amberg)

Kloster St. Augustinus (Amberg) Amberg

Kloster St. Augustinus (Amberg)

St. Augustinus, auch bekannt als Kloster St. Augustinus, ist ein faszinierendes historisches Kleinod im Herzen von Amberg, Bayern. Dieses ehemalige Kloster der Visitandinnen beeindruckt mit seiner reichen Geschichte, architektonischen Schönheit und ruhigen Atmosphäre und bietet Besuchern und Geschichtsinteressierten ein fesselndes Erlebnis.

Die Geschichte von St. Augustinus

Die Geschichte von St. Augustinus beginnt im späten 17. Jahrhundert dank der Bemühungen von Henriette-Adélaïde de Savoie, der Ehefrau von Prinz Ferdinand-Marie von Bayern. Am 24. März 1667 gründete Papst Alexander VII. offiziell zwei Gemeinschaften der Visitandinnen: eine in München und eine in Amberg. Während das Münchner Kloster 1671 gegründet wurde, begann die Errichtung des Klosters in Amberg erst am 18. Januar 1692 auf Initiative von Kurfürst Maximilian-Emmanuel von Bayern, der den ausdrücklichen Wünschen der Amberger Magistrate nachkam. Das Kloster sollte Frauen beherbergen, die ein tugendhaftes Leben führen und in Gottesfurcht anständig arbeiten sollten.

Am 25. April 1692 kamen sieben Nonnen aus dem Mutterhaus in München nach Amberg und bezogen vorübergehend Quartier. Um ihren Unterhalt zu sichern, wurden ihnen die Einkünfte der Klöster Gnadenberg und Seligenporten zugewiesen, die seit der Reformation nicht gesichert waren. Der Bau des Klosters begann 1693 und wurde 1696 nach den Plänen von Wolfgang Dientzenhofer abgeschlossen. Die Innenausstattung wurde vom italienischen Stuckateur Giovanni Battista Carlone gestaltet. Die Kirche St. Augustinus wurde 1699 von Bischof Koadjutor von Wartenberg geweiht. Unter der Leitung von Mutter Viktoria von Orban wurde die Kirche von bayerischen Künstlern bemalt und dekoriert, darunter Anton Landes für die Stuckarbeiten und Gottfried Bernhard Götz für die Fresken.

Bis 1755 war das blühende Kloster in der Lage, sechs Nonnen zur Gründung einer Filiale in Sulzbach zu entsenden, bekannt als das Kloster St. Hedwig. Die Säkularisation aller bayerischen Klöster im Jahr 1803, die von Napoleon zur Finanzierung der Kriegsausgaben angeordnet wurde, führte 1804 zur Enteignung des Amberger Klosters. Die Nonnen suchten Zuflucht in Sulzbach, das ebenfalls 1809 säkularisiert wurde. Ende des 18. Jahrhunderts beherbergte das Kloster zweiundzwanzig Professnonnen und sechs Laienschwestern. Ihre Aufgabe war es, junge Mädchen kostenlos zu unterrichten, wobei 1782 insgesamt 147 Mädchen Bildung erhielten.

Das Ende des Klosters

Die Säkularisation des Klosters am 2. März 1804 zwang die Nonnen, Zuflucht in Sulzbach zu suchen, wo ihnen ein lebenslanges Bleiberecht zugesichert wurde. Einige Nonnen säkularisierten sich, um weiterhin junge Mädchen zu unterrichten. 1805 wurde das ehemalige Kloster in eine Provinzialbibliothek umgewandelt. Die Klosterapotheke wurde versteigert, ebenso das Wohnhaus des Kaplans. 1839 wurden die übrigen Räumlichkeiten der Kongregation der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau zur Verfügung gestellt, die 1849 Eigentümer wurden. Heute beherbergt das ehemalige Kloster die Dr.-Johanna-Decker-Schule, eine Mädchenschule unter der Diözese Regensburg.

Architektonische Wunder von St. Augustinus

Die architektonische Pracht von St. Augustinus zeugt vom handwerklichen Können seiner Erbauer und Dekorateure. Die Klostergebäude schließen sich an den Chor der Kirche St. Augustinus an und bilden zwei unregelmäßige Flügel mit jeweils drei Stockwerken. Die Fassaden sind mit aufwendigen Putzverzierungen geschmückt, was die ästhetische Anziehungskraft des Gebäudes erhöht. Einige Räume zeigen noch die Stuckarbeiten aus der Werkstatt von Carlone d'Allio und bewahren das künstlerische Erbe des Klosters.

Die Kirche selbst ist ein Meisterwerk der Barockarchitektur mit ihrem eleganten Design und den aufwendigen Innenverzierungen. Die Fresken von Gottfried Bernhard Götz und die Stuckarbeiten von Anton Landes bieten den Besuchern ein visuell beeindruckendes Erlebnis. Die ruhige Atmosphäre der Kirche, kombiniert mit ihrer historischen Bedeutung, macht sie zu einem Muss für alle, die Amberg erkunden.

St. Augustinus heute entdecken

Heute steht St. Augustinus als Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe Ambergs. Besucher können die gut erhaltenen Gebäude erkunden und die detaillierten architektonischen Feinheiten bewundern. Die Dr.-Johanna-Decker-Schule, die im ehemaligen Kloster untergebracht ist, setzt die Tradition der Bildung fort, die die Nonnen vor Jahrhunderten begonnen haben.

Wenn ihr durch die historischen Straßen von Amberg schlendert und St. Augustinus erreicht, werdet ihr in die Vergangenheit versetzt. Die friedlichen Innenhöfe, der hohe Kirchturm und die charmanten Fassaden tragen alle zur einzigartigen Atmosphäre dieses historischen Ortes bei. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach auf der Suche nach einem ruhigen Ort zum Nachdenken seid, St. Augustinus bietet ein unvergessliches Erlebnis, das den Geist von Ambergs Vergangenheit einfängt.

Abschließend lässt sich sagen, dass St. Augustinus nicht nur ein historisches Denkmal ist, sondern ein lebendiges Zeugnis für den unerschütterlichen Geist der Visitandinnen und ihr Engagement für Bildung und Tugend. Seine Mauern hallen wider von den Geschichten der Nonnen, die es einst bewohnten, und seine Schönheit inspiriert weiterhin Besucher aus aller Welt. Ein Besuch in St. Augustinus ist eine Reise durch die Zeit und bietet einen Einblick in das reiche Geflecht der Amberger Geschichte und das Erbe der Visitandinnen.

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