Das Kloster Santo Spirito, lokal bekannt als Monastero di Santo Spirito, ist ein faszinierender mittelalterlicher Gebäudekomplex im Herzen von Agrigent, Italien. Dieses versteckte Juwel, eingebettet im historischen Stadtkern, bietet Besuchern einen Einblick in die reiche Geschichte und Kultur Siziliens.
Gegründet im Jahr 1299 von der adligen Markgräfin Rosalia Prefoglio, auch bekannt als Marchisia Prefoglio, wurde das Kloster Santo Spirito ursprünglich der Heiligen Jungfrau Maria und dem Heiligen Geist gewidmet. Rosalia, die Ehefrau von Federico I. von Chiaramonte, war den Benediktinerinnen des Zisterzienserordens tief verbunden und entschied sich, das Gebäude in ihren späteren Jahren diesen Nonnen zu überlassen. Das Kloster, von den Einheimischen liebevoll Bataranni (was große Abtei auf Italienisch bedeutet) genannt, wurde zu einem bedeutenden religiösen und kulturellen Zentrum in Agrigent.
Die Benediktinerinnen lebten im Kloster bis 1866, als ein königliches Dekret nach der Vereinigung Italiens zu ihrer Vertreibung führte. Das Gebäude wurde als Waisenhaus und später als Speisesaal für die Armen genutzt. Im Jahr 1916 übergab der Staat die Struktur der Gemeinde Agrigent. Während des Zweiten Weltkriegs diente es als Lager für militärische Waffen. Nach dem Krieg wurde es in ein städtisches Museum umgewandelt, um seine Integrität und historische Bedeutung zu bewahren.
Das Kloster Santo Spirito ist ein zweistöckiges Gebäude, das vollständig aus lokalen Materialien wie Sandstein und Kalkmörtel gebaut wurde. Beim Betreten wird man von einem langen äußeren Korridor begrüßt, und zur Linken sieht man den Kreuzgang. Der Kreuzgang hat einen charmanten Garten mit einem Brunnen aus dem 14. Jahrhundert in der Mitte und zwei Bögen, die die angrenzende Kirchenwand stützen.
Im Erdgeschoss warten drei Hauptsäle darauf, erkundet zu werden: die Kapelle, das Kapitelhaus und das Refektorium. Die Kapelle, die sich noch in der Restaurierung befindet, hat eine quadratische Form mit einem Kreuzgewölbe. Das Portal, wie alle äußeren Portale, ist im Chiaramontano-Stil, einer einzigartigen Mischung aus anglo-französisch-normannischen, normannischen und gotisch-staufischen künstlerischen Elementen.
Das Kapitelhaus, ebenfalls quadratisch, hat zwei große Biforienfenster und eine Decke mit großen Spitzbögen. Am hinteren Ende des Raumes befindet sich eine kürzlich entdeckte Krypta, die während der Restaurierung 1989 freigelegt wurde und als letzte Ruhestätte von Isabella, der Urenkelin der Klostergründerin, gilt. Isabella, die nach der Hinrichtung ihres Mannes in Palermo verwitwet war, verbrachte ihre letzten Jahre im Kloster, und ihre Geschichte verleiht dem Raum eine besondere historische Bedeutung.
Das Refektorium, ein geräumiger rechteckiger Raum, hat Monoforienfenster und ein großes Biforienfenster am Ende. Dieser Raum, einst ein Speisesaal für die Nonnen, dient heute gelegentlich als Veranstaltungsort für temporäre Ausstellungen.
Im ersten Stock befinden sich vier Räume: das Schlafsaal, der Marmorsaal, der Raum mit Kassettendecke und das Zimmer der Äbtissin, auch bekannt als Turmzimmer. Der Schlafsaal, ähnlich dem Refektorium, ist rechteckig mit Monoforienfenstern auf einer Seite und schmalen Schlitzen, oder Schießscharten, auf der anderen Seite. Die Decke, die im 17. Jahrhundert gebaut wurde, hat hölzerne Dachstühle und Kassettendecken.
Der Marmorsaal, ein einfacher quadratischer Raum, beherbergt ein bedeutendes Marmor-Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert, das Christus mit Maria Magdalena und Johannes dem Täufer auf der Vorderseite und Symbole der Auferstehung Christi auf der Rückseite darstellt. Der Raum mit Kassettendecke, benannt nach seiner hölzernen Kassettendecke, enthält ein interessantes Fresko, das den heiligen Franz von Assisi, Papst Coelestin V. und den heiligen Antonius von Padua darstellt, zusammen mit rudimentären Objekten und Ornamenten aus der arabischen und greco-hellenistischen Zeit.
Das Zimmer der Äbtissin, strukturell ähnlich dem Kapitelhaus und der Kapelle im Erdgeschoss, hat eine quadratische Form, Säulen, die zu einem Kreuzgewölbe aufsteigen, und ein großes Schlitzenfenster mit Blick auf den Klostereingang.
Im zweiten und letzten Stock bieten die Antonino De Gubernatis Ethno-Anthropologische Abteilung und das kartografische und toponomastische Zimmer faszinierende Einblicke in das sizilianische Leben zwischen dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das ethnografische Museum ist voll von häuslichen und landwirtschaftlichen Gegenständen, darunter Werkzeuge zur Holzbearbeitung, landwirtschaftliche Geräte, Messinstrumente, populäre Musikinstrumente, Kleidung, religiöse Ornamente, Spielzeug und Haushaltsgegenstände.
Das Kloster Santo Spirito veranstaltet häufig Konzerte und musikalische Events im geräumigen ehemaligen Schlafsaal, organisiert von der Stadtverwaltung. Gelegentlich finden im Refektorium temporäre Ausstellungen statt, die dem historischen Ort eine dynamische kulturelle Komponente hinzufügen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kloster Santo Spirito nicht nur ein historisches Denkmal ist, sondern ein lebendiges Zeugnis des reichen kulturellen Erbes von Agrigent. Seine Mauern, die Jahrhunderte der Geschichte in sich tragen, laden die Besucher ein, in die Vergangenheit zu reisen und das Erbe der Benediktinerinnen und der adligen Familien, die einst dieses prächtige Gebäude bewohnten, zu erleben. Ein Besuch in diesem bezaubernden Kloster ist eine Reise durch die Annalen der sizilianischen Geschichte und ein Muss für jeden Reisenden in Agrigent.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen