Die Gasthuiskapel in Aarschot, Belgien, ist ein verborgenes Juwel, das die reiche religiöse und kulturelle Geschichte der Region eindrucksvoll widerspiegelt. Diese neugotische Kapelle, die einst Teil des Sankt-Elisabeth-Krankenhauses war, dient heute als multifunktionaler Raum, der sowohl einen Einblick in vergangene Zeiten gewährt als auch den aktuellen kulturellen Bedürfnissen gerecht wird.
Am 25. Juli 1905 wurde die Gasthuiskapel geweiht und diente als spiritueller Rückzugsort für das Sankt-Elisabeth-Krankenhaus, wo Kranke und ihre Pfleger Trost fanden. Das Krankenhaus selbst geht auf das Jahr 1653 zurück, als religiöse Orden die Gesundheitsversorgung in Aarschot übernahmen. Bereits 1655 gründeten die Grauen Schwestern von Sint-Annendael aus Diest eine neue Gemeinschaft, was den Beginn einer dauerhaften religiösen Präsenz in der Gegend markierte.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die ursprüngliche Kapelle stark renovierungsbedürftig. Leider fehlten den Grauen Schwestern die finanziellen Mittel für ein solches Projekt. Hier kam Lodewijk Van Haesendonck ins Spiel, ein lokaler Wohltäter, der 1900 in einem geheimen Testament 210.000 Francs für den Bau einer neuen Kapelle hinterließ. Dank seiner Großzügigkeit konnte die Gasthuiskapel entstehen, entworfen vom renommierten Architekten Pierre Langerock aus Leuven.
Die Gasthuiskapel ist ein Meisterwerk der neugotischen Architektur, erkennbar an ihrer roten Boom-Ziegelfassade mit dekorativen blauen Kalksteinakzenten. Die straßenseitige Fassade der Kapelle besitzt ein von Säulen getragenes Portal, das von einem spitzen Bogen gekrönt wird, in dem ein Tympanon mit dem gekrönten Monogramm der Heiligen Elisabeth zu sehen ist. Die Fassade wird durch drei Lanzettfenster ergänzt, die Eleganz und Erhabenheit verleihen.
Die Seitenwände sind schlichter, unterbrochen von Strebepfeilern und schmalen Lanzettfenstern. An der südlichen Wand befindet sich ein polygonaler Treppenturm, der mit einem Schieferzeltdach versehen ist und die vertikale Betonung der Kapelle verstärkt. Über der Vierung erhebt sich ein kleiner, spitzer Dachreiter, der das markante Profil der Kapelle vervollständigt.
Im Inneren ist das neugotische Interieur der Kapelle bemerkenswert gut erhalten. Originale Einrichtungsgegenstände, Bodenfliesen, Wandmalereien und Beleuchtungselemente tragen zu einer authentischen historischen Atmosphäre bei. Der Antwerpener Bildhauer Jan Gerrits schuf nach Langerocks Entwürfen den Hauptaltar. Dieses Meisterwerk zeigt Medaillons mit Darstellungen der Vorbilder der Heiligen Eucharistie, während die Predella die zwölf Apostel unter spitzen Bögen zeigt.
Obwohl das ursprüngliche Altarbild ins Kloster der Grauen Schwestern in Rillaar verlegt wurde, bietet die Kapelle immer noch exquisite Holzarbeiten, darunter Chorgestühle, eine Kanzel, Beichtstühle und ein Orgelgehäuse, alles von dem lokalen Handwerker Evrard Claessens gefertigt. Die Orgel, die am 8. Januar 1907 eingeweiht wurde, war das krönende Element des Innendesigns der Kapelle.
Nachdem die letzte Messe im Jahr 1990 gefeiert wurde, unterzog sich die Kapelle umfangreichen Renovierungen und wurde 1999 als vielseitiger Veranstaltungsort für darstellende Künste, Ausstellungen und Vorträge wiedereröffnet. Heute ist sie ein wichtiger Bestandteil des Kulturzentrums Het Gasthuis und haucht diesem historischen Gebäude neues Leben ein.
Ein Highlight der Kapelle sind die Buntglasfenster, entworfen vom Genter Glaskünstler Gustave Ladon. Sie zeigen Szenen aus dem Leben Christi, der Jungfrau Maria, des Heiligen Josef und von Heiligen wie dem Heiligen Antonius und dem Heiligen Franziskus von Assisi. Diese lebendigen Fenster sind eine Hommage an das religiöse Erbe und die künstlerische Exzellenz der Kapelle.
Die Sakristeiglocke der Kapelle, 1695 von dem Mechelner Glockengießer Jan IV Vanden Gheyn gefertigt, und die größere „Maria“-Glocke, 1905 von Marcel Michiels in Tournai gegossen, hallen weiterhin aus der Vergangenheit wider und fügen der reichen Geschichte der Kapelle eine akustische Dimension hinzu.
Zusammenfassend ist die Gasthuiskapel in Aarschot nicht nur ein architektonisches Wunderwerk, sondern ein lebendiges Denkmal, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet. Ob ihr nun Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder Kunstliebhaber seid, ein Besuch dieser Kapelle verspricht euch eine Reise durch die Zeit und gibt Einblicke in die spirituelle und kulturelle Entwicklung dieser charmanten belgischen Stadt.
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