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Kollegiatstift Neumünster, Würzburg

Kollegiatstift Neumünster, Würzburg Würzburg

Kollegiatstift Neumünster, Würzburg

Die Kirche, vor Ort als Kollegiatstift Neumünster bekannt, ist ein beeindruckendes architektonisches Juwel im Herzen von Würzburg, Bayern. Diese historische Kirche ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und Kunst, die sich in dieser Region über die Jahrhunderte entfaltet hat. Mit ihrer atemberaubenden barocken Fassade und ihrer bewegten Vergangenheit zieht die Kirche Besucher durch ihre Schönheit und historische Bedeutung in ihren Bann.

Die historische Entwicklung der Kirche

Die Ursprünge der Kirche sind tief in der Geschichte verwurzelt und reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück, als Bischof Megingaud von Würzburg wahrscheinlich eine Gedenkstätte an diesem Ort errichtete. Diese frühe Kirche, bekannt als Salvatordom, wurde errichtet, um das Martyrium von Kilian, Kolonat und Totnan, den verehrten Aposteln Frankens, zu ehren. Im Laufe der Jahre entwickelte sich der Ort zu einem bedeutenden religiösen und kulturellen Zentrum.

Im Jahr 1057 gründete Bischof Adalbero von Würzburg mit Unterstützung der polnischen Königin Richeza und der Grafen von Rothenburg-Comburg die Kollegiatkirche Neumünster, die dem heiligen Johannes dem Evangelisten gewidmet ist. Die Kirche erfuhr bedeutende Veränderungen, insbesondere im späten 17. Jahrhundert, als sie vollständig umgestaltet wurde. Während der Säkularisation Bayerns im Jahr 1803 ging die Kirche in Staatsbesitz über und wurde zeitweise sogar als Munitionsdepot genutzt.

Architektonischer Glanz und künstlerisches Erbe

Die Kirche ist ein architektonisches Meisterwerk, das ursprünglich als doppelchörige romanische Basilika mit zwei Querschiffen erbaut wurde. Später wurde sie zu einem barocken Wunderwerk umgestaltet, mit einer hohen Kuppel und einer prächtigen Fassade, die als eine der schönsten barocken Fassaden Süddeutschlands gilt. Die von Joseph Greissing entworfene Kuppel war von römischer Architektur inspiriert, und die Fassade ist mit kunstvollen Skulpturen von Jakob van der Auwera geschmückt.

Das Innere der Kirche ist ebenso beeindruckend, mit Beiträgen von renommierten Künstlern wie den Gebrüdern Zimmermann, die atemberaubende Stuckdekorationen und Fresken schufen. Obwohl viele Kunstwerke während der Bombardierung Würzburgs im Jahr 1945 verloren gingen, wurden einige sorgfältig restauriert oder ersetzt, um das künstlerische Erbe der Kirche zu bewahren.

Die Kiliansgruft: Ein heiliger Ort

Unter der Kirche befindet sich die Kiliansgruft, eine Krypta, die über Treppen von der Kirche oder direkt von der Straße aus zugänglich ist. Dieser heilige Raum beherbergt die Reliquien der drei fränkischen Apostel: Kilian, Kolonat und Totnan. Die Krypta enthält auch zwei Steinsarkophage aus dem 8. Jahrhundert, darunter den von Bischof Megingaud, der mit der ältesten monumentalen Inschrift Frankens nach der Römerzeit verziert ist.

Die Krypta ist ein Wallfahrtsort, der Besucher anzieht, die die Segnungen der Apostel suchen. Eine Quelle, die sich hier befindet, soll wundertätige Eigenschaften haben und trägt zur spirituellen Anziehungskraft des Ortes bei.

Wiederaufbau und Restaurierung

Nach erheblichen Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche umfassend restauriert. Der Wiederaufbau, der 2009 abgeschlossen wurde, umfasste die Installation von zwei klassischen Seitenaltären aus dem Würzburger Dom, die die im Krieg zerstörten Altäre ersetzten. Heute steht die Kirche als Symbol für Widerstandskraft und Erneuerung und dient weiterhin als lebendiges Zentrum des Glaubens und der Gemeinschaft.

Ein Besuch in der Kirche: Eine Reise durch die Zeit

Besucher der Kirche sind eingeladen, eine Reise durch die Zeit zu unternehmen und die Schichten von Geschichte und Kunst zu erkunden, die diesen bemerkenswerten Ort definieren. Die barocke Fassade der Kirche, mit ihren Statuen von Johannes dem Evangelisten und Johannes dem Täufer, empfängt die Besucher mit Pracht und Eleganz. Im Inneren fasziniert der Hauptaltar, der Johann Baptist Zimmermanns Darstellung von Johannes auf Patmos zeigt, mit seiner Kunstfertigkeit.

Während ihr durch die Kirche schlendert, nehmt euch einen Moment Zeit, um die Riemenschneider Madonna, ein Meisterwerk der vorbarocken Kunst, und das gotische Pestkreuz aus dem 14. Jahrhundert zu bewundern. Jedes Element der Kirche erzählt eine Geschichte und verwebt die Fäden von Glauben, Kunst und Geschichte.

Abschließend ist die Kirche nicht nur ein Gotteshaus; sie ist ein lebendiges Denkmal für den unermüdlichen Geist Würzburgs. Ihre Wände hallen wider von den Gebeten der Jahrhunderte und den Schritten zahlloser Pilger. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder spirituelle Suchende seid, die Kirche bietet eine tiefgreifende und bereichernde Erfahrung, die euch einlädt, mit der Vergangenheit in Verbindung zu treten und Inspiration in ihrer zeitlosen Schönheit zu finden.

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