Im beschaulichen Städtchen Wettingen im Schweizer Kanton Aargau liegt die Klosterkirche Wettingen, ein Zeugnis jahrhundertealter Geschichte, Kunst und Spiritualität. Diese ehemalige Zisterzienserklosterkirche vereint verschiedene historische Epochen, architektonische Stile und religiöse Traditionen und ist somit ein faszinierendes Ziel für Besucher, die sowohl Ruhe als auch einen Blick in die Vergangenheit suchen.
Die Ursprünge der Klosterkirche Wettingen reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als sie als Teil des Zisterzienserklosters Wettingen erbaut wurde. Die Kirche wurde 1256 geweiht, was den Beginn ihrer langen und ereignisreichen Geschichte markiert. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie zahlreiche Veränderungen durchlaufen, die jede für sich zur reichen historischen Vielfalt beigetragen haben.
Eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte der Kirche ereignete sich 1507, als ein verheerendes Feuer das Kloster zerstörte und einen Großteil der ursprünglichen Struktur vernichtete. Die darauffolgenden Wiederaufbauarbeiten wurden von talentierten Handwerkern wie Francesco Marziano und den Castelli-Brüdern durchgeführt, die lebensgroße Gipsstatuen und Stuckarbeiten schufen und so dem Innenraum der Kirche eine künstlerische Note verliehen.
Im 18. Jahrhundert erfuhr die Kirche eine barocke Umgestaltung, die ihre architektonische Pracht weiter steigerte. Das Schicksal des Klosters nahm jedoch 1841 während des Aargauer Klosterstreits eine dramatische Wendung, die zur Auflösung des Klosters führte. Die Klosterkirche ging in den Besitz des Kantons Aargau über, der verschiedenen religiösen Konfessionen die Nutzung der Kirche für ihre Gottesdienste erlaubte. Diese Periode der gemeinsamen Nutzung dauerte bis 1939, als die reformierte Kirche ihr Recht auf Gottesdienste dort aufgab. Heute finden in der Kirche regelmäßig römisch-katholische und christkatholische Gottesdienste statt, und sie ist ein beliebter Ort für Hochzeiten.
Ein besonders bezauberndes Merkmal der Kirche ist ihr Satz von acht Glocken, die zusammen eine vollständige C-Dur-Tonleiter bilden. Diese Glocken wurden 1639 von den renommierten Wandergießern Honoré und Claude Rosier sowie Jean de Norge gegossen. Eine bemerkenswerte Ergänzung wurde 1938 vorgenommen, als eine Ersatzglocke von der Firma H. Rüetschi in Aarau gegossen wurde, die die ursprüngliche Dekoration beibehielt. Die Glocken befinden sich im markanten Zwiebelturm der Kirche und im Dachboden der Seitenschiffe, wodurch eine harmonische Symphonie entsteht, die durch die Stadt hallt.
Die Klosterkirche Wettingen beherbergt auch eine reiche Tradition der Orgelmusik. Die erste Orgel der Kirche wurde um 1475 installiert, und im Laufe der Jahrhunderte erfuhr sie mehrere Aufrüstungen und Ersetzungen. Im frühen 17. Jahrhundert wurden unter der Leitung von Abt Peter Schmid zwei neue Orgeln von Hans Werner Muderer und seinem Sohn Hans gebaut. Diese Instrumente dienten der Kirche viele Jahre lang, wobei durch nachfolgende Reparaturen und Ersetzungen ihre fortwährende Nutzung sichergestellt wurde.
Im 20. Jahrhundert baute die Firma Metzler eine neue Orgel, um die alternde Goll-Orgel zu ersetzen, die aufgrund direkter Sonneneinstrahlung und offener Pfeifen unzuverlässig geworden war. Während der Renovierung der Kirche in den 1990er Jahren rekonstruierte Armin Hauser aus Kleindöttingen die frühere Bossard-Orgel, während die Firma Graf aus Sursee eine neue Orgel für die Chorschranke baute. Diese Instrumente mit ihren 25 bzw. 10 Registern erfüllen die Kirche weiterhin mit majestätischen Klängen.
Beim Betreten der Klosterkirche Wettingen fällt sofort die harmonische Mischung verschiedener architektonischer Stile auf, die ihre lange Geschichte widerspiegeln. Der barocke Einfluss zeigt sich in den kunstvollen Stuckarbeiten und dem eleganten Design des Innenraums, während die gotischen Elemente an ihre mittelalterlichen Ursprünge erinnern. Der Grundriss der Kirche ist in die Mönchskirche und die Laienkirche unterteilt, die durch ein Gitter und eine bemalte Schranke getrennt sind, was eine einzigartige räumliche Anordnung schafft, die an ihre klösterliche Vergangenheit erinnert.
Auch das Äußere der Kirche ist faszinierend, mit seinen weißen Wänden und dem roten Zwiebelturm, der sich vor der Kulisse der umliegenden Landschaft abhebt. Die Fassade ist mit Statuen von Heiligen geschmückt, die dem Eingang eine feierliche Note verleihen. Der friedliche Innenhof und die angrenzenden Klostergebäude laden die Besucher zu einem gemütlichen Spaziergang ein, um die ruhige Atmosphäre zu genießen.
Heute ist die Klosterkirche Wettingen nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein Zufluchtsort der Ruhe und Besinnung. Ihre friedliche Atmosphäre und historische Bedeutung machen sie zu einem perfekten Ziel für diejenigen, die einen Moment der stillen Einkehr oder eine tiefere Verbindung zur Vergangenheit suchen. Die Rolle der Kirche als Veranstaltungsort für Hochzeiten trägt zu ihrem Charme bei und bietet Paaren eine malerische und spirituell bereichernde Kulisse für ihren besonderen Tag.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klosterkirche Wettingen ein verstecktes Juwel im Herzen der Schweiz ist, wo Geschichte, Kunst und Spiritualität aufeinandertreffen. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort seid, diese bemerkenswerte Kirche verspricht ein unvergessliches Erlebnis. Ihre Wände erzählen Geschichten von Widerstandskraft, Glauben und künstlerischer Brillanz und laden euch ein, die zeitlose Schönheit dieses heiligen Ortes zu entdecken.
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