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St. Ottilien

St. Ottilien Weil am Rhein

St. Ottilien

Auf dem südlichen Kamm des Tüllinger Bergs in Weil am Rhein, Baden-Württemberg, thront die Ottilienkirche, auch bekannt als St. Ottilien. Diese bezaubernde evangelische Kirche hat eine reiche Geschichte und bietet auf etwa 405 Metern Höhe atemberaubende Ausblicke auf das nahegelegene Basel und das Dreiländereck, wo Deutschland, Frankreich und die Schweiz aufeinandertreffen. Erstmals erwähnt wurde die Ottilienkirche im Jahr 1113 zusammen mit der Siedlung Tülliken. Sie ist von Legenden und Mythen umgeben und ein bedeutender Teil der Sagenwelt am Oberrhein.

Die historische Entwicklung der Ottilienkirche

Die früheste Erwähnung der Ottilienkirche geht auf eine Schenkung von Walcho von Waldeck an das Kloster St. Blasien zurück, als er seine Besitztümer in Ober- und Niedertüllingen übergab. Es gibt keine konkreten Aufzeichnungen über die frühere Nutzung der Kirche, aber es wird vermutet, dass dieser Ort schon in keltischer Zeit heilig war. Trotz fehlender archäologischer Ausgrabungen ist die Geschichte der Kirche durch zahlreiche Umbauten und Renovierungen, besonders im 12. Jahrhundert, geprägt.

Ein bedeutendes historisches Dokument ist ein Schutzbrief von Gegenpapst Calixtus III., der die Zugehörigkeit der Kirche zu St. Blasien bestätigt und ihre Bedeutung unterstreicht. Diese Zugehörigkeit wurde 1189 von Bischof Hermann von Konstanz erneut bestätigt. Bis 1275 zeigen Aufzeichnungen, dass trotz der Stellung des Tüllinger Pfarrers als Dekan des Wiesentals die Beiträge der Pfarrei unterdurchschnittlich blieben, was auf bescheidene Anfänge der Kirche hinweist.

Eines der ältesten bekannten Abbildungen der Kirche stammt von dem Geodäten Georg Friedrich Meyer, der 1672 Tüllingen zusammen mit Riehen skizzierte. Die Kirche erlebte im 17. Jahrhundert eine bedeutende Erweiterung, wie in einem Bericht von Leutrum aus dem Jahr 1739 beschrieben, der die Notwendigkeit der Vergrößerung aufgrund der wachsenden Gemeinde betont. Diese Erweiterung umfasste die Verlängerung der südlichen Wand um drei Meter und die Angleichung der Fenster auf der nördlichen Wand an die auf der neuen südlichen Wand.

Architektonische Wunder und Innenausstattung

Die Ottilienkirche ist ein klassisches Beispiel einer Hallenkirche, die ost-nordöstlich (60°) ausgerichtet ist und aus drei Hauptstrukturen besteht: dem Kirchenschiff, einem leicht versetzten Chor mit polygonalem (5/8) Grundriss und einem einfachen Glockenturm auf der Südseite. Der Turm und das Kirchenschiff teilen sich ein Satteldach, während der Chor mit einem Zeltdach bedeckt ist. Der Grundriss der Kirche misst etwa 17,6 Meter in der Länge und 10,7 Meter in der Breite, wobei der Glockenturm fast 20 Meter hoch ist. Der vierstöckige Turm wird durch Gesimse an den oberen Stockwerken und Eckquader aus Tüllinger Kalkstein betont.

Der Chor verfügt über drei Spitzbogenfenster mit Sandsteinrahmen, deren Fensterbänke nach außen abfallen. Die Eingangstür auf der Westseite ist asymmetrisch platziert und durch ein kleines Pultdach geschützt. Trotz moderner Entwicklungen auf der Nordseite der Kirche bewahrt die Ottilienkirche ihren ruhigen und historischen Charme.

Zu den bemerkenswerten Innenausstattungen der Kirche gehören ein spätgotisches Sakramentshaus, eine Grabnische und ein Wandgemälde aus dem Jahr 1474. Diese Elemente zählen zu den wertvollsten mittelalterlichen Kunstwerken im Markgräflerland. Die Grabnische beherbergte einst eine Holzfigur von Christus, die nun durch ein Gemälde ersetzt wurde, das drei Frauen mit Salbgefäßen zeigt, die als Maria Magdalena, Maria Salome und Maria Kleophas am Grab Christi identifiziert werden. Darüber befindet sich ein weiteres Fresko, das eine Gruppe aufgeregter Menschen vor einem Hintergrund zeigt, der an den Isteiner Klotz erinnert. Das Sakramentshaus ist mit einer Figur des Stifters der Kirche, dem Tüllinger Pfarrer Christopherus Bernardus aus dem späten 15. Jahrhundert, geschmückt und von einem Sandsteinbogen umrahmt.

Gedenkstätten und Erinnerungen

Die Ottilienkirche dient auch als bewegende Erinnerung an die Vergangenheit, mit einer Gedenktafel von Max Laeuger, die an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert. Zudem steht ein Gedenkstein für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, geschaffen vom Lörracher Bildhauer Buchhaas, links vom Eingangsportal an der Außenwand. Das Taufbecken der Kirche und das Relief des Christus, Lamm Gottes, wurden von Rudolf Scheurer gestaltet, während die Buntglasfenster im Chor von Theodor Baumann stammen.

Die Glocken und die Orgel

Im Glockenturm der Kirche hängt eine Bronzeglocke mit dem Nominal a′, die 1697 vom Basler Glockengießer Hans Heinrich Weitenauer gegossen wurde. Eine weitere Glocke, die vor 1917 erworben wurde, wurde im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt und 1922/23 durch die Glockengießerei Bachert aus Karlsruhe ersetzt. Diese Ersatzglocke wurde ebenfalls im Zweiten Weltkrieg entfernt.

Die heutige Orgel der Kirche, gebaut 1981 von Vier aus Friesenheim, verfügt über zwei Manuale, ein Pedal und neun Register. Dieses Instrument ersetzte eine frühere Orgel, die 1827 von der evangelischen Kirche in Kandern erworben und eine positive Orgel, die Mitte des 20. Jahrhunderts von den Gebrüdern Mann in Marktbreit hergestellt wurde.

Legenden und Mythen

Die Ottilienkirche ist von lokalen Legenden umwoben, insbesondere der Geschichte der drei Schwestern. Der Legende nach ließen sich die Töchter eines Ritters aus der Burg Pfeffingen—Odilia, Chrischona und Margaretha—auf verschiedenen Hügeln rund um Basel nieder, nachdem ihr Vater ihre Liebhaber ermordet hatte. Odilia wählte die Tüllinger Höhe, um ein Gotteshaus zu errichten, während Chrischona und Margaretha sich auf dem Dinkelberg und dem Margarethenhügel niederließen. Diese Legende hat zur fortdauernden Verehrung der Drei Jungfrauen in der Region beigetragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ottilienkirche mehr als nur ein historisches Denkmal ist; sie ist ein Zeugnis des reichen kulturellen und spirituellen Erbes der Region. Ihre Mauern hallen wider von Geschichten des Glaubens, der Widerstandskraft und der Gemeinschaft, was sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden macht, der die malerischen Landschaften Baden-Württembergs erkundet.

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