In der malerischen Stadt Uetersen, eingebettet in die idyllische Landschaft Schleswig-Holsteins, erhebt sich die Klosterkirche Uetersen—ein leuchtendes Beispiel barocker Architektur und Geschichte. Diese Kirche, errichtet zwischen 1747 und 1749, ist ein prächtiges Beispiel für spätbarocke Backsteinbaukunst und ein Zeugnis des reichen kulturellen Erbes der Region.
Die Geschichte der Klosterkirche beginnt mit ihrem Vorgänger, einer alten Klosterkirche, die um 1239/40 erbaut wurde. Aufgrund ihres baufälligen Zustands wurde sie 1738 abgerissen, um Platz für das heutige Bauwerk zu schaffen. Interessanterweise wurde die Kirche auf dem Gelände eines ehemaligen Zisterzienserinnenklosters errichtet, das in ein adliges Damenstift umgewandelt worden war, weshalb der Name Klosterkirche etwas irreführend ist.
Die Errichtung wurde von Propst Benedikt von Ahlefeldt initiiert und finanziell durch die lokale Gemeinschaft unterstützt, darunter Bürger von Uetersen und Marschbauern. Die Meisterbaumeister Jasper Carstens aus Jersbek und O. J. Müller aus Kopenhagen verwirklichten das Projekt und schufen eine Kirche, die zu einem der bedeutendsten barocken Kirchengebäude im Kreis Pinneberg werden sollte.
Die Klosterkirche ist eine Hallenkirche mit neun Jochen, die auf einem Fundament aus Granitblöcken ruht, die aus einem alten Grabhügel stammen. Ihr ostseitiger Turm, der teilweise im Kirchenschiff eingebettet ist, stellt eine seltene architektonische Besonderheit dar, da die meisten Kirchtürme in der Region im Westen liegen. Diese einzigartige Gestaltung, zusammen mit dem Dachreiter, erinnert an die Traditionen der Zisterzienserkirchen.
Das Äußere der Kirche ist mit großen Korbbogenfenstern und Pilastern verziert, die ihre Wände gliedern und natürliches Licht in das Innere strömen lassen. Das mit Schiefer gedeckte Mansarddach verstärkt die Pracht der Kirche und bietet durch seine Gauben zusätzliches Licht.
Der Haupteingang, der sich auf der Nordseite befindet, wird von einem Sandsteinrelief gekrönt, das zwei geflügelte Putti zeigt, die eine Vase mit seepferdchenartigen Griffen flankieren. Darüber befindet sich das gespiegelte Monogramm F5 als Hommage an König Friedrich V. von Dänemark, der den Bau der Kirche genehmigte. Der Eingang trägt auch eine Inschrift aus Genesis 28:17, die die Heiligkeit des Ortes betont.
Beim Betreten werden die Besucher von einem weiten Innenraum empfangen, der ein hölzernes Tonnengewölbe mit einem beeindruckenden Fresko des Schweizer Künstlers Giovanni Battista Innocenzo Colombo aufweist. Das 1749 gemalte Fresko, mit dem Titel Die Verherrlichung der Dreifaltigkeit, gilt als eines der bedeutendsten Werke seiner Art in Schleswig-Holstein. Die Darstellung des offenen Himmels, begleitet von jubelnden Engeln, schafft eine Illusion von Tiefe und himmlischer Pracht.
Die Empore der Kirche, gestützt von Holzsäulen, umgibt das Innere, mit zwei reich verzierten Logen, die von kunstvoll dekorierten Vasen gekrönt werden. Eine Loge zeigt das Wappen der Familie Reventlow, was dem Raum einen Hauch von Adel verleiht. Ursprünglich beherbergte die Westempore die Stiftsloge, die jetzt als Chorloge dient.
Der Altar, ein Meisterwerk aus der Bauzeit der Kirche, ist ein Kanzelaltar, der die Kanzel und die Orgel in sein Design integriert. Er wurde vom Hamburger Bildhauer Johann Georg Engert geschaffen und zeigt ein Relief des letzten Abendmahls, ein Relikt aus der alten Kirche, das 1691 von Kapitän Georg Wibers gestiftet wurde.
Die barocke Orgel, gebaut von Johann Dietrich Busch im Jahr 1749, enthält Pfeifen und Holz der Orgel der Vorgängerkirche. Sie wurde 1978 umfassend restauriert, um sicherzustellen, dass ihre harmonischen Klänge weiterhin die Kirche erfüllen.
Zu den Reliquien der Kirche gehören zwei Kruzifixe—ein spätgotisches Prozessionskreuz aus dem 15. Jahrhundert und ein barockes Kruzifix von 1716, das von Gräfin Anna Emerentia von Reventlow gestiftet wurde. Das Taufbecken, das um 1700 datiert wird, verfügt über ein Becken, das von drei Delfinen getragen wird, die Christus als Retter symbolisieren.
Im Laufe der Jahre hat die Klosterkirche mehrere Restaurierungsmaßnahmen erlebt, um ihre historische und architektonische Integrität zu bewahren. Bedeutende Restaurierungen fanden 1888, 1933, 1962/63 und eine umfassende Restaurierung im Jahr 1998 statt. Im Jahr 2010 erhielt das Deckenfresko besondere Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass seine lebendigen Farben und filigranen Details weiterhin Bewunderung hervorrufen.
Die Kirche dient auch als letzte Ruhestätte für bedeutende Persönlichkeiten, mit Grabsteinen hinter dem Altar, die Personen wie Henning von Qualen und Katharina von Reventlow gedenken. Diese Steine, zusammen mit anderen, die rund um die Kirche verstreut sind, bieten einen Einblick in das Leben und die Vermächtnisse derer, die die Geschichte der Region geprägt haben.
Zusammenfassend ist die Klosterkirche Uetersen mehr als nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Museum barocker Kunst, ein Heiligtum spirituellen Erbes und ein Zeugnis des dauerhaften Vermächtnisses der Vergangenheit Uetersens. Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer historischen Bedeutung oder den in ihre Wände eingravierten Geschichten angezogen werdet, ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche verspricht ein bereicherndes und unvergessliches Erlebnis zu werden.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen