Im malerischen Städtchen Tervuren, nur einen Katzensprung von Brüssel entfernt, liegt das Königliche Museum für Zentralafrika, auch bekannt als AfricaMuseum. Dieses außergewöhnliche Museum bietet einen tiefen Einblick in das reiche kulturelle und natürliche Erbe Zentralafrikas. Mit seiner neoklassizistischen Architektur und den weitläufigen Gärten ist es weit mehr als nur ein Aufbewahrungsort für Artefakte; hier verschmelzen Geschichte, Kunst und Wissenschaft, um die komplexe Geschichte Afrikas und seine Verbindungen zu Europa zu erzählen.
Die Ursprünge des Königlichen Museums für Zentralafrika sind eng mit Belgiens kolonialer Vergangenheit verknüpft. Ursprünglich von König Leopold II. konzipiert, sollte es während der Internationalen Ausstellung 1897 den Freistaat Kongo präsentieren. Die Ausstellung war ein großes Ereignis mit ethnografischen Objekten, exotischen Tieren und sogar einem menschlichen Zoo, was die koloniale Denkweise jener Zeit deutlich machte. Der Erfolg dieser Ausstellung führte 1898 zur Gründung des permanenten Kongo-Museums im Palast der Kolonien in Tervuren.
Mit den wachsenden kolonialen Ambitionen Belgiens wuchs auch das Museum. 1910 wurde ein neues, größeres Gebäude eingeweiht, entworfen vom französischen Architekten Charles Girault. Dieses neue Bauwerk mit seinem prunkvollen neoklassizistischen Design wurde zum Museum des Belgischen Kongo. Im Laufe der Jahre verlagerte sich der Fokus des Museums von kolonialer Propaganda hin zu Ethnografie und Anthropologie, was die veränderten Einstellungen gegenüber dem Kolonialismus und das wachsende Interesse an afrikanischen Kulturen und Gesellschaften widerspiegelte.
Beim Betreten des Königlichen Museums für Zentralafrika werden die Besucher sofort von der Pracht der Großen Rotunde beeindruckt, die einst eine Statue von König Leopold II. beherbergte. Heute steht dort eine eindrucksvolle Skulptur des kongolesischen Künstlers Aimé Mpane, die das Engagement des Museums für eine inklusivere und kritischere Darstellung der Geschichte symbolisiert.
Die Dauerausstellung des Museums ist ein wahrer Schatz an Artefakten, Kunstwerken und Naturkundesammlungen. Besonders beeindruckend ist die ethnografische Sammlung mit über 120.000 Objekten, die Einblicke in die vielfältigen Kulturen Zentralafrikas bieten. Von kunstvoll geschnitzten Masken und Statuen bis hin zu traditionellen Textilien und Musikinstrumenten erzählen diese Artefakte die Geschichten der Menschen, die sie geschaffen und genutzt haben.
Der naturkundliche Bereich ist ebenso faszinierend, mit über 10 Millionen zoologischen Exemplaren, darunter Insekten, Fische und Säugetiere. Das Museum verfügt auch über eine umfangreiche geologische Sammlung mit Tausenden von Gesteinsproben und Mineralien. Für Botanikinteressierte ist die Xylothek des Museums mit ihren 56.000 Holzproben ein absolutes Muss.
Das Museum liegt in einem wunderschönen Park, der sich ideal für einen gemütlichen Spaziergang eignet. Der Park verfügt über klassische französische Gärten, die vom Landschaftsarchitekten Elie Lainé gestaltet wurden, komplett mit Brunnen, Statuen und gepflegten Rasenflächen. Ein Highlight ist das Monument für den Kongo, eine beeindruckende Skulptur, die an die Ursprünge des Museums und die komplexe Geschichte der belgischen Beziehung zu Afrika erinnert.
Im Park befindet sich auch der Afrika-Palast, ehemals der Palast der Kolonien, der in ein Empfangszentrum, eine Mediathek und einen Bankettsaal umgewandelt wurde. Das Centre d'Accueil du Personnel Africain (CAPA), das 1957 für afrikanisches Personal erbaut wurde, beherbergt heute mehrere wissenschaftliche Abteilungen und unterstreicht damit die Rolle des Museums als Zentrum für Forschung und Bildung.
Im Jahr 2013 schloss das Königliche Museum für Zentralafrika seine Türen für eine umfassende Renovierung. Ziel war es, die Einrichtungen zu modernisieren und eine kritischere und zeitgemäßere Ausstellung zu schaffen, die die koloniale Vergangenheit und ihre bleibenden Auswirkungen thematisiert. Die Renovierung, die 66 Millionen Euro kostete, umfasste den Bau neuer Ausstellungsräume und die Hinzufügung eines Empfangspavillons mit Ticketbüros, einem Geschäft, einem Restaurant und einem Picknickbereich für Kinder. Das Museum wurde im Dezember 2018 wiedereröffnet und legt nun verstärkt Wert auf Dialog und Zusammenarbeit mit afrikanischen Gemeinschaften und Künstlern.
Ein Besuch im Königlichen Museum für Zentralafrika ist eine Reise durch Zeit und Raum, die ein tieferes Verständnis für das reiche kulturelle Erbe Zentralafrikas und seine komplexe Beziehung zu Europa bietet. Die umfangreichen Sammlungen des Museums, kombiniert mit seiner schönen Umgebung und modernen Einrichtungen, machen es zu einem Muss für jeden, der sich für Geschichte, Kunst und Wissenschaft interessiert.
Egal, ob ihr Geschichtsfans, Naturfreunde oder einfach auf der Suche nach einem einzigartigen kulturellen Erlebnis seid, das Königliche Museum für Zentralafrika hat für jeden etwas zu bieten. Nehmt euch die Zeit, die Ausstellungen zu erkunden, durch die Gärten zu schlendern und über die Geschichten und Historien nachzudenken, die dieses bemerkenswerte Museum zum Leben erweckt.
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