Die St.-Georgen-Kapelle, vor Ort auch als Sankt-Georgen-Hospital bekannt, ist ein faszinierendes historisches Kleinod im Zentrum von Templin, Brandenburg. Diese bezaubernde Kapelle, das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt, zeugt von der Widerstandskraft und der architektonischen Meisterschaft des Mittelalters. Ihre reiche Geschichte und die beeindruckende gotische Architektur machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die diese reizvolle Region Deutschlands erkunden.
Die St.-Georgen-Kapelle hat über die Jahrhunderte hinweg viele historische Ereignisse miterlebt. Errichtet im späten 14. Jahrhundert, hat sie mehrere Stadtbrände, darunter das verheerende Feuer von 1735, unbeschadet überstanden und diente sogar als Stall für Napoleons Truppen. Trotz solch stürmischer Zeiten blieb die Struktur der Kapelle dank des Einsatzes lokaler Persönlichkeiten wie Superintendent Neumann, Bartsch und Pastor Johann Gottfried Niedlich im 19. Jahrhundert erhalten. Ihre Restaurierungsarbeiten von 1862 bis 1866 brachten die Kapelle für religiöse Zeremonien wieder zum Leben und bewahrten ihr spirituelles Erbe.
Die Architektur der Kapelle ist ein prächtiges Beispiel gotischen Designs, vorwiegend aus Backstein gebaut. Die einschiffige Struktur umfasst zwei Joche und einen polygonalen Chor, gestützt von kräftigen Strebepfeilern. Der Eingang, ein auffälliges Spitzbogenportal, empfängt die Besucher mit einer kunstvollen Mischung aus glasierten und unglasierten Ziegeln. Über dem Portal zieht ein prächtiges Maßwerkfenster die Blicke auf sich, flankiert von eleganten Lanzett- und Doppellanzettblenden. Der Giebel ist mit schlanken Blenden verziert und von fragmentierten Fialen gekrönt, was zu ihrem gotischen Charme beiträgt.
Im Inneren beeindruckt die Kapelle mit zwei Kreuzrippengewölben, die die Decke überspannen, wobei der Chor ein 5/10-poligonales Gewölbe aufweist. Die Rippen, in einem lebhaften Rot bemalt, ruhen auf Blattkonsolen und verleihen dem ruhigen Innenraum einen Farbtupfer. Die Seitenwände sind mit Doppellanzettblenden geschmückt, während der Chor durch Maßwerkfenster erhellt wird, die aus Doppellanzetten bestehen und von Kleeblattbögen gekrönt sind. Dieses kunstvolle Design schafft eine ruhige, aber majestätische Atmosphäre, die Besucher zum Innehalten und Nachdenken einlädt.
Die St.-Georgen-Kapelle beherbergt einige bemerkenswerte Kunstwerke. Darunter befindet sich ein spätgotischer Schnitzaltar, dessen Ursprung unbekannt ist. Sein zentrales Motiv fehlt, doch das Retabel ist mit zehn heiligen Figuren geschmückt, darunter die heilige Barbara und der Apostel Thomas im zentralen Schrein. Die Flügel zeigen Apostel und Heilige wie Jakobus den Jüngeren, Petrus und die heilige Hedwig, alle mit exquisiten Details dargestellt.
Eines der bemerkenswertesten Stücke der Kapelle ist eine Skulpturengruppe aus dem frühen 16. Jahrhundert, die den heiligen Georg als Drachentöter zeigt. Diese dramatische Szene erzählt die mittelalterliche Legende des ritterlichen Heiligen, der eine Prinzessin vor einem Drachen rettet, symbolisierend den Triumph des Christentums über heidnische Bedrohungen.
Besucher können auch ein spätmittelalterliches Andachtsbild eines sitzenden, leidenden Christus bewundern, das aus Holz geschnitzt und in einer Nische an der Südwand ausgestellt ist. In der Nähe hängt eine feine Kopie von Anthonis van Dycks Gemälde "Die Beweinung Christi", ursprünglich in der königlichen Galerie Berlins untergebracht. Diese Kopie wurde von Johann Gottfried Niedlich, einem Zeichenlehrer an der Berliner Akademie der Künste und Vater des erwähnten Templiner Pastors, angefertigt.
In unmittelbarer Nähe der Kapelle setzt ein Pflegeheim die Tradition des Sankt-Georgen-Hospitals fort und dient der Gemeinschaft, wie es das ursprüngliche Krankenhaus einst tat. Der ehemalige Friedhof, der nun in einen Garten umgewandelt wurde, bietet einen friedlichen Rückzugsort für Besinnung und Erinnerung.
Die St.-Georgen-Kapelle steht als Symbol für die reiche Geschichte und den unerschütterlichen Geist Templins. Sie ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern ein kulturelles Wahrzeichen, das eine bedeutende Rolle in der Erzählung der Stadt gespielt hat. Die Widerstandskraft der Kapelle im Laufe der Jahrhunderte spiegelt die eigene Geschichte der Stadt von Überleben und Anpassung wider.
Abschließend bietet ein Besuch der St.-Georgen-Kapelle eine Reise durch die Zeit, die das architektonische Können und die historische Bedeutung dieses mittelalterlichen Meisterwerks zeigt. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architekturfreunde oder einfach neugierige Reisende seid, die Kapelle wird euch mit einer tiefen Wertschätzung für die in ihren alten Mauern eingravierten Geschichten zurücklassen.
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