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Temeswarer Dom

Temeswarer Dom Temeswar

Temeswarer Dom

Die St.-Georgs-Kathedrale, lokal bekannt als Catedrala Sfântul Gheorghe din Timișoara, steht als beeindruckendes Zeugnis barocker Architektur im Herzen von Timișoara, Rumänien. Eingebettet in den lebhaften Piața Unirii (Platz der Einheit), ist diese römisch-katholische Kathedrale nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein bedeutendes historisches und kulturelles Wahrzeichen. Mit ihren Zwillings­türmen und ihrer prächtigen Fassade zieht die St.-Georgs-Kathedrale Besucher aus aller Welt an, die ihre reiche Geschichte und architektonische Pracht erkunden möchten.

Die Geschichte der St.-Georgs-Kathedrale

Die Ursprünge der St.-Georgs-Kathedrale reichen bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück. Die Idee zu ihrem Bau entstand 1732 durch Adalbert Freiherr von Falkenstein, den damaligen Bischof der Diözese Csanád. Der Grundstein wurde am 6. August 1736 unter der Verwaltung von Johann Andreas Graf von Hamilton gelegt. Die Kathedrale sollte die St.-Georgs-Kathedrale in Csanád ersetzen, die während der türkischen Besetzung verloren gegangen war.

Die anfängliche Bauphase wurde vom Hofarchitekten Joseph Emanuel Fischer von Erlach geleitet. Der Fortschritt wurde jedoch durch den Russisch-Türkischen Krieg unterbrochen, und erst 1746-1747 wurde der Bau unter dem neuen Bischof Nikolaus Stanislavich ernsthaft wieder aufgenommen. Ein bedeutender Meilenstein wurde 1754 erreicht, als Bischof Anton Graf Engel von Wagrain die erste Heilige Messe feierte, obwohl die Kathedrale zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig fertiggestellt war.

Die zweite Bauphase, von 1755 bis 1774, wurde von den Ingenieuren Carl Alexander Steinlein und Johann Theodor Kostka überwacht. Sie vollendeten die verbleibenden Teile der Kathedrale, einschließlich der beeindruckenden Zwillingstürme, die 1761 fertiggestellt wurden. Die Türme waren anfangs mit Schindeln bedeckt, da Kupfer zu teuer war. Das Innere der Kathedrale, einschließlich des Hochaltars und der Seitenaltäre, wurde nach und nach mit kunstvollen Kunstwerken und Skulpturen geschmückt, wodurch sie zu einem wahren Meisterwerk barocker Kunst wurde.

Die Erkundung der St.-Georgs-Kathedrale

Beim Betreten der St.-Georgs-Kathedrale wird man sofort von der Pracht ihres Innenraums überwältigt. Der Hochaltar, der der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet ist, ist ein atemberaubender Anblick, geschmückt mit goldenen Statuen von Heiligen und Engeln. Das Herzstück des Altars ist ein Gemälde von Michael Angelo Unterberger, das St. Georg in Rüstung zeigt, wie er mutig einen Drachen erschlägt. Dieses Gemälde wurde 1920 von Josef Ferenczy restauriert, um seine Pracht zu bewahren.

Die Kathedrale besitzt auch sechs Seitenaltäre, jeder mit einzigartigen Kunstwerken und Statuen. Besonders bemerkenswert ist der Privilegierte Altar, der ein Gemälde der Kreuzigung zeigt, flankiert von Statuen von St. Johannes und Maria Magdalena. Ein weiteres Highlight ist der dem letzten Abendmahl gewidmete Altar, begleitet von Statuen, die Hoffnung und Religion symbolisieren.

Einer der faszinierendsten Aspekte der St.-Georgs-Kathedrale ist ihre Krypta, in der mehrere Bischöfe der Diözesen Csanád und Timișoara bestattet sind. Die Krypta beherbergt auch die Überreste anderer bedeutender Persönlichkeiten, darunter Militärs und Kanoniker. Die erste Beisetzung in der Krypta fand 1741 statt, noch bevor die Kathedrale fertiggestellt war, und die jüngste Beisetzung erfolgte 2008.

Die Orgel und das musikalische Erbe

Musik spielte schon immer eine bedeutende Rolle im Leben der St.-Georgs-Kathedrale. Anfangs wurden die Gottesdienste der Kathedrale von Instrumentalmusik begleitet, da die erste Orgel ein bescheidenes einmanualiges Instrument war. 1767 baute der Wiener Orgelbauer Paul Hanke eine größere Orgel im Barockstil, die der Kathedrale bis 1908 diente.

Die heutige Orgel, gebaut von Carl Leopold Wegenstein, wurde 1908 installiert und ist bis heute in Gebrauch. Sie verfügt über drei Manuale, ein Pedal und 48 Register, die einen reichen und vielseitigen Klang bieten, der die liturgischen und Konzertaufführungen der Kathedrale bereichert. Die Orgel wurde 1983 umfassend restauriert, um ihre Funktionalität und musikalische Exzellenz zu gewährleisten.

Architektonische Wunder und künstlerische Schätze

Das architektonische Design der St.-Georgs-Kathedrale ist ein Wunder für sich. Der Grundriss der Kathedrale folgt der Form eines Doppelkreuzes, mit einer Länge von 55 Metern und einer Breite von 22 Metern. Die Innenhöhe erreicht 16,9 Meter, während die Zwillingstürme bis zu 35,5 Meter emporragen. Die Fassade, mit ihren kunstvollen Details und harmonischen Proportionen, ist ein hervorragendes Beispiel barocker Architektur.

Im Inneren ist die Kathedrale mit zahlreichen künstlerischen Schätzen geschmückt. Die Kanzel, gefertigt von Johann Georg Wittmann im Jahr 1766, ist ein Meisterwerk der Holzarbeit, das Eichen- und Lindenholz kombiniert. Wittmann schuf auch die Kirchenbänke, was zu einem einheitlichen und eleganten Innenraumdesign beiträgt. Die Seitenaltäre, einige davon aus dem Jahr 1722, zeigen Gemälde von Johann Nepomuk Schöpf, die eine Mischung aus gotischen, barocken und Rokoko-Stilen darstellen.

Die St.-Georgs-Kathedrale heute

Heute steht die St.-Georgs-Kathedrale als geschütztes historisches Denkmal, als Leuchtturm des Glaubens und als kultureller Schatz in Timișoara. Ihre reiche Geschichte, atemberaubende Architektur und künstlerischen Meisterwerke machen sie zu einem Muss für Touristen und Pilger gleichermaßen. Ob ihr von ihrer spirituellen Bedeutung, ihrer historischen Wichtigkeit oder ihrer architektonischen Schönheit angezogen werdet, die St.-Georgs-Kathedrale bietet eine tiefgreifende und bereichernde Erfahrung.

Während ihr die Kathedrale und ihre Umgebung erkundet, nehmt euch einen Moment Zeit, um die Hingabe und das handwerkliche Können zu würdigen, das in die Schaffung dieses prächtigen Bauwerks geflossen ist. Die St.-Georgs-Kathedrale ist nicht nur ein Gebäude; sie ist ein lebendiges Zeugnis der dauerhaften Kraft von Glauben, Kunst und Geschichte im Herzen von Timișoara.

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