Im Herzen von Schönebeck, einer malerischen Stadt im Salzlandkreis von Sachsen-Anhalt, steht die prächtige Sankt-Marien-Kirche, ein Symbol des Glaubens und der architektonischen Schönheit. Diese römisch-katholische Kirche, gelegen in der Friedrichstraße 87, ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen Geschichte und kulturellen Erbes der Region.
Die Geschichte der Sankt-Marien-Kirche ist eng mit den religiösen und gesellschaftlichen Veränderungen verbunden, die Schönebeck im Laufe der Jahrhunderte durchlebt hat. Die Reformation von 1542 stellte einen bedeutenden Wendepunkt dar, als die Stadt und ihre Kirchen zum Luthertum übergingen. Erst im frühen 19. Jahrhundert begann der Katholizismus, sich in Schönebeck wieder zu etablieren.
Zu Beginn war die katholische Gemeinde in Schönebeck klein und auf die Pfarrei in Magdeburg angewiesen. Ab 1808 fanden gelegentlich katholische Gottesdienste in der Gebetshalle der Burg Schadeleben statt, die von den Schönebecker Katholiken besucht wurden. Zwischen 1859 und 1871 wurde die seelsorgerische Betreuung der Schönebecker Katholiken von einem Priester aus Calbe (Saale) übernommen.
Im Jahr 1872 kam es zu einem bedeutenden Ereignis mit der Ankunft von Carl Holst, dem ersten katholischen Priester in Schönebeck seit der Reformation. Holsts Sonntagsmessen fanden zunächst im Saal des Gasthauses Deutsches Haus statt. Am 1. November 1873 wurde eine kleine Kapelle, die aus einem Stall umgebaut worden war, von Missionspfarrer Friedrich Sauer aus der St. Agnes Kirche in Magdeburg geweiht. Diese bescheidene Kapelle diente der Gemeinde bis zum 14. Juni 1908.
Von 1906 bis 1908 wurde die heutige Sankt-Marien-Kirche nach den Entwürfen von Baurat und Königlichem Bezirksbauinspektor Körner errichtet. Die Kirche, im neugotischen Stil erbaut, hat einen kreuzförmigen Grundriss und besteht aus markantem roten Ziegelstein. Der Grundstein wurde am 28. April 1907 von Propst Franz Schauerte gelegt, der auch die Benediktion der Kirche am 14. Juni 1908 vornahm. Die bischöfliche Weihe erfolgte am 22. Juni 1912 durch Bischof Karl Joseph Schulte aus Paderborn, zu dessen Diözese Schönebeck damals gehörte.
Die Kirche wurde in den Jahren 1961-1962 umfassend renoviert und 1980 mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, wodurch Altar und Chor ihr heutiges Aussehen erhielten. Das Innere der Kirche und die farbigen Glasfenster wurden von Christof Grüger gestaltet. Die zwischen 1960 und 1961 geschaffenen Fenster im Kirchenschiff sind als Bausteine der Schöpfung bekannt, während die im Chor als Lied der Schöpfung bezeichnet werden.
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Das linke Chorfenster, Irrationale Schöpfung genannt, zeigt eine evolutionäre Entwicklung von Kristallen und Atomen zu Pflanzen und Tieren. Das rechte Fenster, Rationale Schöpfung, stellt Menschen, Heilige und Engel dar. Eine 1962 geschaffene Kupferskulptur, Der Große Zurückkehrer, stellt einen segnenden Christus im Chor dar. In den Jahren 1971-1972 wurde die Kirche mit einem Marienmosaik von Grüger bereichert, das Maria als Gefäß des Heiligen Geistes darstellt. Die im Mosaik dargestellten Tierkreiszeichen weisen auf den 25. Dezember hin und symbolisieren Christus als die Erfüllung aller Religionen.
Der Altar und das Lesepult, entworfen vom Magdeburger Bildhauer Detlef Rossdeutscher, sind moderne Meisterwerke. Der Altar zeigt ein Rebenrelief, das an Jesu Worte im Johannesevangelium erinnert: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Das Lesepult zeigt einen modernen Menschen, der am Boden liegt und Hilfe sucht, seine Hand berührt das von der Kanzel verkündete Wort Gottes.
Im Jahr 1980 erwarb die Pfarrei eine Madonnafigur aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der Kirche befinden sich auch eine Reihe von Gemälden des Magdeburger Künstlers B. Johansen, die 1983 geschaffen wurden und die Stationen des Kreuzwegs darstellen. Diese Gemälde zeigen stilisierte Figuren mit Gasmasken und Stahlhelmen, die die Gefahren der modernen Zeit symbolisieren.
Im rechten Seitenschiff der Kirche steht eine Orgel, die im November 1986 eingeweiht wurde. Dieses zweimanualige Instrument mit 27 Registern und vier Transmissionen wurde von der Orgelbaufirma Wolfgang Nußbücker aus Plau gefertigt.
Am 1. Mai 2006 bildete die St. Marien-Gemeinde eine Gemeinschaft mit der St. Norbert-Gemeinde in Calbe. Zu dieser Zeit hatte die Schönebecker Gemeinde etwa 1.700 Katholiken. Diese Gemeinschaft führte schließlich zur Gründung der heutigen Pfarrei St. Marien und St. Norbert am 28. November 2010 mit Sitz in Schönebeck. Zur Pfarrei gehören auch Biere, wo regelmäßig katholische Gottesdienste in der evangelischen St. Andreas Kirche stattfinden, sowie Barby, Großmühlingen und Groß Rosenburg, wo in den 1950er Jahren katholische Kapellen eingerichtet, aber inzwischen entweiht wurden.
Ab Juni 2009 wurden weitere Arbeiten am Kirchenboden und der Fußbodenheizung durchgeführt. Das elektrische System und die Beleuchtung wurden ebenfalls modernisiert, die Wände erhielten einen hellen Anstrich, die Fenster wurden renoviert und der Altar teilweise neu gestaltet. Bis zum ersten Advent 2009 waren die Renovierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen. In den letzten Jahren, vor der Auflösung der Dekanatsstrukturen im Bistum Magdeburg am 1. September 2023, gehörte Schönebeck zum Dekanat Egeln.
Die Sankt-Marien-Kirche ist mehr als nur ein Gotteshaus; sie ist ein lebendiges Denkmal für den unerschütterlichen Geist und Glauben der Schönebecker Gemeinde. Ihre reiche Geschichte, beeindruckende Architektur und lebendigen künstlerischen Ausdrucksformen machen sie zu einem Muss für jeden, der das kulturelle und spirituelle Erbe Sachsen-Anhalts erkunden möchte.
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