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Marienkirche

Marienkirche Salzwedel

Marienkirche

Die Marienkirche, gelegen in der bezaubernden Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland, ist ein prächtiges Beispiel mittelalterlicher Architektur und ein Hort der Geschichte. Diese beeindruckende Kirche, mit ihrem hoch aufragenden Turm und ihrem kunstvollen Design, ist ein Zeugnis des reichen kulturellen Erbes der Stadt und ihres unermüdlichen Geistes.

Die geschichtliche Entwicklung der Marienkirche

Die Ursprünge der Marienkirche reichen bis etwa 1150 zurück, als sie zunächst als romanische Feldsteinkirche errichtet wurde. Dies macht sie zu einer der ältesten Kirchenfundamente in Salzwedel, neben der Lorenzkirche. Nach 1200 wurde das ursprüngliche Bauwerk jedoch abgerissen, wobei ein 2,70 Meter hoher Turmstumpf mit rundem Grundriss zurückblieb.

An seiner Stelle wurde eine neue, prächtigere Kirche geplant. Diese neue Struktur war eine dreischiffige Backsteinbasilika mit kreuzförmigem Grundriss. Das Mittelschiff war gewölbt, und ein neuer Turm mit achteckigem Sockel erhob sich 40 Meter hoch, gekrönt von einem Satteldach. Bis 1233, als Salzwedels Altstadt erstmals urkundlich erwähnt wurde, hatte sich die Marienkirche bereits als Hauptpfarrkirche und Archidiakonatskirche der Altstadt etabliert.

Die Umwandlung der Marienkirche in eine fünfschiffige Basilika im gotischen Stil begann Mitte des 14. Jahrhunderts und erstreckte sich über mehr als 200 Jahre. Das Satteldach wurde durch einen Turmhelm ersetzt, wodurch der Turm eine Höhe von 80,3 Metern erreichte, was ihn zum zweithöchsten Kirchturm in der Altmark machte. Interessanterweise zeigt der Turmhelm seit seinen frühen Tagen eine bemerkenswerte Krümmung, ein einzigartiges Merkmal, das bis heute besteht. Ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der Kirche war die Entdeckung eines Dokuments aus dem Jahr 1496, das eine Turmreparatur beschreibt und im Turmkopf gefunden wurde.

Architektonische Wunder und reiche Innenausstattung

Beim Betreten der Marienkirche werden Besucher von einer beeindruckenden Vielfalt an architektonischen und künstlerischen Merkmalen begrüßt. Das fünfschiffige Design der Kirche wird durch gestufte Giebel an den Seitenschiffen und einen kupferverkleideten Turmhelm ergänzt. Der Sockel des ursprünglichen Turms, der nun in das Innere integriert ist, ist ein seltenes erhaltenes Element des ursprünglichen romanischen Bauwerks, mit fast drei Meter dicken Wänden.

Die Wände des Hohen Chors sind weiß gestrichen mit schwarzen Rippen, was einen auffälligen visuellen Kontrast schafft. Dominierend im Chor ist das hölzerne Altarbild, beeindruckende 8 Meter hoch und über 6 Meter breit, was es zum größten geschnitzten Altarbild in der Altmark macht. Dieses Meisterwerk zeigt 30 Relief-Figuren und 22 Skulpturen auf 31 Tafeln, die Szenen aus dem Leben von Maria und Jesus darstellen, einige inspiriert von Kupferstichen von Martin Schongauer. Ein Teil der Chorstühle, die um 1360 datieren, ist noch erhalten, ebenso wie ein Glasfenster aus derselben Zeit und ein weiteres aus dem 16. Jahrhundert.

Die Kirche beherbergt auch ein reich verziertes hölzernes Lesepult aus dem 13. Jahrhundert, einen Adler-Lesepult aus dem 15. Jahrhundert, einen Levitenstuhl aus dem 14. Jahrhundert und einen Markgrafensitz aus dem 16. Jahrhundert. Am Eingang zum Hohen Chor steht eine Triumphkreuzgruppe in ihrer ursprünglichen Anordnung. Der Rest des Kircheninneren ist ebenso faszinierend, mit weißen Wänden, roten Rippen im Hauptschiff und rot-schwarz gestreiften Rippen in den Seitenschiffen. Lebensgroße Steinfiguren aus der ehemaligen romanischen Basilika schmücken die Säulen des Mittelschiffs, während Überreste alter Wandmalereien die historische Atmosphäre verstärken.

Bemerkenswerte Artefakte und Verzierungen

Zu den vielen Schätzen in der Marienkirche gehört ein bronzenes Taufbecken, das 1522 von Hans von Köln in Nürnberg gefertigt wurde. Dieses Renaissance-Meisterwerk, das sich im südlichen Seitenschiff befindet, verfügt über ein an das Gewölbe angebrachtes Baldachin und ein Gitter, das das Becken umgibt und sogar beheizt wird, um Komfort zu bieten.

Über dem Brauttor zeigt ein Glasfenster aus dem 19. Jahrhundert die Verkündigung der Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel. Die Glocken der Kirche, einschließlich der neuesten Ergänzung namens Shalom, bilden ein harmonisches Geläut, das durch die Stadt hallt. Darüber hinaus umfasst die Sammlung der Kirche einen vergoldeten gotischen Kelch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und ein vergoldetes Hostiengefäß aus dem frühen 14. Jahrhundert.

Die majestätische Orgel

Die barocke Orgel der Kirche, ursprünglich von Joachim Wagner gefertigt, wurde 1752 eingeweiht. Obwohl Wagner vor der Fertigstellung verstarb, vollendete sein Schüler Scholtze das Instrument. Heute befindet sich hinter dem barocken Orgelgehäuse ein Instrument, das 1913 von der Orgelbaufirma P. Furtwängler & Hammer gebaut wurde. Diese Orgel verfügt über 61 Register und drei Erweiterungen über drei Manuale und ein Pedal, mit elektropneumatischen Trakturen. Das Instrument wurde 2005 von Christian Scheffler umfassend restauriert, um seine weitere Nutzung für Gottesdienste und Konzerte zu gewährleisten.

Ein Zentrum der Gemeinschaft und Kultur

Die Marienkirche ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes; sie ist ein lebendiges Zentrum der Gemeinschaft und Kultur. Wöchentliche Gottesdienste und besondere Feiertagsfeiern finden hier statt, ebenso wie Ausstellungen zu religiösen Themen. Die Kirche veranstaltet auch eine jährliche Konzertreihe mit Soloorgelaufführungen, Vokalsolos und Kooperationen mit anderen Instrumenten, die das kulturelle Leben der Stadt bereichern.

Die Umgebung erkunden

Im Herzen der Altstadt von Salzwedel gelegen, ist die Marienkirche von einer malerischen Umgebung umgeben. Die Kirche liegt auf einem Platz, der von Linden umgeben ist, die zwischen 150 und 300 Jahre alt sind. Historische Fachwerkhäuser säumen die gepflasterten Straßen rund um die Kirche und verstärken den Charme der Gegend. Südlich der Kirche befindet sich der Kluhs, eine ehemalige Zehntscheune der Pfarrei, die nun renoviert wurde und als Kirchenkaffee und Veranstaltungsort der Gemeinde dient. Die Altstadt von Salzwedel beherbergt auch zwei weitere mittelalterliche Kirchen, die Lorenzkirche und die Mönchskirche, die den Besuchern ein reiches Geflecht historischer und architektonischer Wunder bieten.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Marienkirche in Salzwedel ein faszinierendes Ziel ist, das eine Mischung aus historischer Bedeutung, architektonischer Schönheit und kultureller Lebendigkeit bietet. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Architektur-Liebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch in dieser prächtigen Kirche wird euch sicherlich inspiriert und bereichert zurücklassen.

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