Im Herzen von Reinbek im südlichen Schleswig-Holstein gelegen, steht das Schloss Reinbek als Zeugnis der Renaissance-Architektur und der reichen Geschichte der Region. Dieses prächtige Schloss, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde, diente ursprünglich als eine der Nebenresidenzen des herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf. Heute ist es ein lebendiges Kultur- und Kunstzentrum, das Besucher mit seinem historischen Charme und vielfältigen Veranstaltungen anzieht.
Der Standort des Schlosses Reinbek hat eine bewegte Vergangenheit, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, als dort das Kloster Reinbek, ein Zisterzienserinnenkloster, stand. Das Kloster wurde jedoch 1528 während der Reformation aufgelöst, und seine Gebäude und Ländereien wurden an den dänischen König Friedrich I. verkauft. In der turbulenten Zeit der Grafenfehde 1534 wurde das Kloster von Lübecker Truppen geplündert und niedergebrannt.
1544, nach einem Erbvertrag, teilte König Christian III. von Dänemark seine Ländereien und übergab Teile davon an seine jüngeren Halbbrüder Johann und Adolf. Diese Teilung führte zur Entstehung des Herzogtums Schleswig-Holstein-Gottorf, wobei Adolf die Ländereien um Reinbek erhielt. Obwohl er anfangs selten zu Besuch war, wurde Herzog Adolf schließlich ein produktiver Bauherr und beauftragte den Bau mehrerer Schlösser, darunter das Schloss Reinbek, das zwischen 1572 und 1576 errichtet wurde.
Das Schloss Reinbek wurde als Nebenresidenz für Herzog Adolf während seiner Reisen durch die Regionen Reinbek und Trittau erbaut. Der nahegelegene Sachsenwald machte es auch zu einem idealen Jagdschloss. Es war keine dauerhafte Residenz, sondern wurde in Abwesenheit des Herzogs von einem Kastellan und Personal unterhalten. Das Schlossgelände umfasste zusätzliche Gebäude wie eine Brennerei, Brauerei, Scheunen, Ställe, einen Küchengarten und Fischteiche. Bis 1646 beherbergte das Schloss auch die Amtmänner, die die Verwaltung der Gottorfer Enklave leiteten.
Nach dem Tod von Herzog Adolf wurde das Schloss Reinbek zu einem Witwensitz für herzogliche Witwen, darunter Christine von Hessen und Augusta von Dänemark. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss von schwedischen und kaiserlichen Truppen besetzt, entging aber bemerkenswerterweise Plünderung und Zerstörung. Im Großen Nordischen Krieg 1713 verlor das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf jedoch seine Gebiete in Schleswig an die dänische Krone, was die Bedeutung des Schlosses als herzogliche Residenz minderte.
1773 ging das Schloss Reinbek nach dem Vertrag von Zarskoje Selo in dänischen Besitz über. Es diente weiterhin als Verwaltungssitz, verfiel jedoch zunehmend. Ein Bericht des Regierungsarchitekten Christian Frederik Hansen im Jahr 1818 verhinderte den Abriss des Schlosses, und obwohl Pläne für größere Umbauten nicht umgesetzt wurden, blieb das Schloss in seinem ursprünglichen Zustand erhalten.
Nach den deutsch-dänischen und späteren deutschen Kriegen wurde das Herzogtum Holstein 1866 Teil Preußens. Das Schloss Reinbek diente kurzzeitig als Sitz des Landrats, bevor es 1874 versteigert wurde. Die neuen Besitzer verwandelten es in ein Hotel, eine Funktion, die es bis zum Ende des Ersten Weltkriegs behielt. 1919 wurde das Schloss an Margarete von Patow verkauft, die dort ein christliches Erholungszentrum einrichtete. 1939 erwarb die Stadt Hamburg das Schloss, das das Reichsinstitut für Forstwirtschaft und später das Bundesforschungsinstitut für Forst- und Holzwirtschaft beherbergte.
Das Schloss Reinbek überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet und bot in der Nachkriegszeit vorübergehend Flüchtlingen Unterkunft. Bis Ende des 20. Jahrhunderts hatte das Forstwirtschaftsinstitut seinen Standort verlegt, und 1972 kauften der Kreis Stormarn und die Stadt Reinbek das Schloss. Eine umfassende Restaurierung von 1977 bis 1987 stellte es in seinen Zustand des 17. Jahrhunderts zurück, und seitdem ist es der Öffentlichkeit zugänglich.
Heute ist das Schloss Reinbek ein lebendiges Kulturzentrum, das das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen beherbergt. Es ist von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr für öffentliche Führungen geöffnet. Obwohl die Räume nicht vollständig als Museum eingerichtet sind, können Besucher Möbel, Gemälde und Wandteppiche aus der Renaissancezeit besichtigen. Die ehemaligen Küchenräume und der große Dachboden, bekannt als Krummspanner, dienen als Ausstellungsräume für wechselnde Ausstellungen. Ein Raum im Krummspanner beherbergt eine Ausstellung zur lokalen Geschichte.
Das Schloss Reinbek ist auch ein wichtiger Veranstaltungsort für das Schleswig-Holstein Musik Festival und den jährlichen Kunstwerk – Werkkunst Kunst- und Handwerksmarkt im angrenzenden Park. Die Räume des Schlosses können für Konferenzen, Empfänge und Feiern gemietet werden, und im Gottorf-Zimmer werden jeden Freitag Hochzeiten abgehalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Schloss Reinbek nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein lebendiges Zentrum kultureller Aktivitäten ist. Seine Mauern erzählen die reiche Geschichte der Region und machen es zu einem unverzichtbaren Ziel für Besucher von Reinbek und Schleswig-Holstein.
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