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Rathenower Refraktor

Rathenower Refraktor Rathenow

Rathenower Refraktor

Im Herzen von Rathenow, Brandenburg, Deutschland, befindet sich ein außergewöhnliches Stück astronomischer Geschichte und ingenieurtechnischer Meisterleistung – der Rathenower Refraktor. Dieses beeindruckende Instrument, oft als Rolfsches Riesenfernrohr bezeichnet, ist nicht einfach nur ein Teleskop; es handelt sich um ein Schupmann-Medial-Teleskop, eine Mischung aus Spiegel- und Linsentechnologie, die den innovativen Geist seines Schöpfers Edwin Rolf verkörpert.

Der Geniale Entwurf des Schupmann-Medial-Teleskops

Das Schupmann-Medial-Teleskop ist ein Beweis für die Genialität von Ludwig Schupmann, der bestrebt war, die Vorteile von Spiegel- und Linsenteleskopen zu kombinieren, um deren optische Fehler zu korrigieren. Traditionelle Teleskope, ob mit Spiegeln oder Linsen, leiden unter bestimmten Aberrationen – geometrische Verzerrungen bei Spiegeln und chromatische Aberrationen bei Linsen. Schupmann wollte diese Probleme durch ein Hybridsystem mindern, das klarere und genauere astronomische Beobachtungen ermöglicht.

Der Rathenower Refraktor ist speziell ein Schupmann-Brachymedial-Typ-B-Teleskop. Es verfügt über eine nicht-achromatische Kronglaslinse als Objektiv, die an sich chromatische Aberrationen verursachen würde. Doch das geniale Design umfasst ein Korrektursystem mit einer bikonkaven Flintglaslinse und einem sphärischen Konkavspiegel am unteren Ende des Tubus. Diese Anordnung neutralisiert effektiv die chromatischen Fehler und liefert erstaunlich klare Bilder von Himmelsobjekten.

Eine Kurze Geschichte des Rathenower Refraktors

Der Bau dieses bemerkenswerten Teleskops begann in der Nachkriegszeit, etwa von 1949 bis 1953. Edwin Rolf, ein Ingenieur und Amateurastronom aus Arnau, dem heutigen Tschechien, baute das Teleskop in seinem Garten in Rathenow. Seine Leidenschaft für die Astronomie und sein Engagement für das Projekt führten dazu, dass er die Hilfe lokaler Handwerker in Anspruch nahm, die ihre Fähigkeiten und Arbeit im Austausch für die Möglichkeit, Teil von etwas Außergewöhnlichem zu sein, einbrachten.

Rolfs Teleskop war nicht nur ein persönliches Projekt; es spielte auch eine bedeutende Rolle in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. 1953 erstattete die Akademie der Wissenschaften der DDR (Deutsche Demokratische Republik) Rolf die Materialkosten und erkannte die Bedeutung seiner Arbeit an. Der Rathenower Refraktor wurde genutzt, um verschiedene optische Systeme, einschließlich der Maksutov- und Schmidt-Kameras, zu vergleichen, um das beste Instrument für ein neues großes Observatorium in Deutschland zu bestimmen. Letztendlich wurde das in Tautenburg, Thüringen, errichtete Observatorium mit einer 2-Meter-Schmidt-Kamera ausgestattet, aber die Grundlagen für diese Entscheidung wurden in Rathenow gelegt.

Technische Wunder und Innovationen

Der Rathenower Refraktor beeindruckt nicht nur durch sein optisches Design, sondern auch durch seine technischen Innovationen. Rolf integrierte mehrere geniale Funktionen, um die Leistung und Benutzerfreundlichkeit des Teleskops zu verbessern. Zum Beispiel ist der Tubus des Teleskops an beiden Enden versiegelt, wodurch eine in sich geschlossene Umgebung mit eigenem Mikroklima entsteht. Dieses Design schützt die optischen Komponenten vor äußeren Wetterbedingungen wie Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen, die die Qualität der astronomischen Beobachtungen beeinträchtigen können.

Darüber hinaus stattete Rolf das Teleskop mit Sensoren zur Überwachung des internen Klimas, einschließlich Temperatur- und Feuchtigkeitsniveaus, aus. Er installierte auch Geräte zur Steuerung und Anpassung der internen Atmosphäre, wie Trockner zur Entfernung von Feuchtigkeit und ein Lüftersystem zur Luftzirkulation bei Bedarf. Diese Funktionen stellten sicher, dass das Teleskop auch unter den herausfordernden Umweltbedingungen von Rathenow, die oft durch Industrieverschmutzung und landwirtschaftliche Aktivitäten beeinträchtigt wurden, effektiv betrieben werden konnte.

Erhaltung und Vermächtnis

Die Bedeutung des Rathenower Refraktors wurde 1990 offiziell anerkannt, als er von der Stadt Rathenow zum geschützten Denkmal erklärt wurde. Trotz seines geschützten Status wurde das Teleskop mehrfach verlegt und restauriert. 1994 wurde es restauriert und auf dem Gelände der Bruno-H.-Bürgel-Gesamtschule, einer örtlichen Schule, aufgestellt. Schließlich fand das Teleskop im Dezember 2008 sein dauerhaftes Zuhause im Optikpark Rathenow, einem Park, der dem reichen optischen Erbe der Region gewidmet ist.

Heute steht der Rathenower Refraktor als Symbol für menschliche Neugier und Genialität. Er erinnert an das unermüdliche Streben nach Wissen und die bemerkenswerten Errungenschaften, die aus Leidenschaft und Hingabe entstehen können. Besucher des Optikparks Rathenow können dieses außergewöhnliche Instrument bestaunen und über den tiefgreifenden Einfluss der Astronomie auf unser Verständnis des Universums nachdenken.

Technische Spezifikationen

Der Rathenower Refraktor weist einige beeindruckende technische Spezifikationen auf, die seine Bedeutung in der Welt der Astronomie hervorheben:

  • Öffnung: 70 cm, was ihn zu einem der größten Teleskope seiner Art weltweit macht.
  • Brennweite: 20,80 Meter, nur übertroffen vom Riesenfernrohr in Berlin-Treptow.
  • Rohrlänge: 10,15 Meter, bemerkenswert kompakt für seine Brennweite dank des gefalteten Lichtwegs.
  • Gesamthöhe: 11,50 Meter, überragt seine Umgebung und hinterlässt einen beeindruckenden Eindruck.

Zusammenfassend ist der Rathenower Refraktor nicht nur ein Teleskop; er ist ein Stück Geschichte, ein ingenieurtechnisches Wunder und ein Zeugnis des menschlichen Entdeckergeistes. Ob ihr nun Astronomie-Enthusiasten seid oder einfach nur neugierige Besucher, der Rathenower Refraktor bietet einen faszinierenden Einblick in die Welt der Himmelsbeobachtung und das unglaubliche Vermächtnis von Edwin Rolf und Ludwig Schupmann.

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