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Weserbrücke

Weserbrücke Porta Westfalica

Weserbrücke

Die Weserbrücke in Porta Westfalica, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, überspannt die ruhigen Gewässer der Weser und ist ein Symbol menschlicher Ingenieurskunst und Widerstandskraft. Diese Brücke, eingebettet im malerischen Weserdurchbruchstal, ist mehr als nur eine funktionale Struktur; sie ist ein Stück Geschichte, das sich im Laufe der Zeit entwickelt hat und das industrielle Erbe sowie die Kriegserfahrungen der Region widerspiegelt.

Die Anfänge: Die Kettenbrücke

Die Geschichte der Weserbrücke beginnt 1865 mit dem Bau der ersten Brücke, einer Kettenbrücke, zwischen Barkhausen und Hausberge. Diese Brücke, mit einer Spannweite von 87,9 Metern, wurde ursprünglich für die Porta Westfalica Eisenwerke errichtet. Sie erleichterte den Transport von Kohle mittels einer pferdegezogenen Straßenbahn vom Bahnhof Porta Westfalica zu den Eisenwerken in Barkhausen. Vor dem Bau der Brücke musste die Kohle mühsam und kostspielig mit Fähren über die Weser transportiert werden.

Obwohl die Eisenwerke 1868 aufgrund hoher Transportkosten ihren Betrieb einstellten, blieb die Schmalspurbahn auf der Brücke noch viele Jahre bestehen. Die Brücke spielte auch eine wichtige Rolle bei der Verbindung des Bahnhofs mit dem 1896 eingeweihten Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Dafür wurde ein Damm bis zum Flussufer errichtet. Die Brücke war nachts geschlossen, und tagsüber wurde eine Maut erhoben.

Leider nahm die Brücke im letzten Kriegsjahr ein tragisches Ende. Am Morgen des 4. April 1945 sprengte ein Demolitionstrupp des Pionier-Ersatz-Bataillons 6 aus Minden die Brücke, um den Vormarsch der alliierten Truppen zu verlangsamen. Die herannahende US-Armee errichtete bald darauf eine Pontonbrücke etwas nördlich der zerstörten Brücke.

Die zweite Weserbrücke: Ein Nachkriegswunder

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an derselben Stelle eine neue Brücke gebaut. Diese zweite Weserbrücke, die 1954 fertiggestellt wurde, war eine Hohlkastenbrücke aus Stahl mit einer Spannweite von 247,8 Metern, drei Öffnungen und einer maximalen Spannweite von 106,2 Metern. Sie war damals die größte vollständig geschweißte Stahlkonstruktion in Deutschland und verfügte erstmals über eine orthotrope Fahrbahnplatte.

Der Bau dieser Brücke war eine bemerkenswerte Leistung. Die Überbaukonstruktion wurde vor Ort montiert, und das östliche Widerlager wurde verstärkt, um die Brücke zu tragen. Zusätzlich wurde eine Rampe gebaut, um den Zugang zum Kurfürst-Hotel zu ermöglichen. Die Brücke lag etwas südlich der alten Kettenbrücke, aber noch nördlich des Bahnhofs. In den frühen Jahren diente die Brücke auch dem Minden-Trolleybussystem.

Die moderne Ära: Die dritte Weserbrücke

Die heutige Weserbrücke, die dritte in ihrer Reihe, wurde am 9. Dezember 1995 eingeweiht. Diese moderne Brücke wurde südlich des Porta-Bahnhofs an einem neuen Standort errichtet, um den Verkehr im Stadtteil Barkhausen zu entlasten. Die alte Brücke und ihre Rampen wurden anschließend entfernt.

Die aktuelle Weserbrücke ist eine Verbundstahlbrücke mit einer Hohlkastenstruktur. Sie besteht aus zwei separaten, rundum geschlossenen Stahlhohlkästen, die mit Kopfbolzen an der vorgespannten Betondecke befestigt sind. Dieses Design gewährleistet die Stärke und Haltbarkeit der Brücke und ermöglicht es ihr, den kontinuierlichen Fahrzeugverkehr durch das Durchbruchstal der Porta Westfalica zu bewältigen.

Während die Brücke den modernen Verkehrsbedürfnissen dient, erinnert sie auch an die historische und industrielle Vergangenheit der Region. Die Erweiterung der B65 über die südliche Brücke nach Westen und der geplante Tunnel durch die Wiehengebirge nach Süden zur A30 wurden in den Planungsjahren nach 1970 aufgrund von Bürgerprotesten gestoppt.

Erkundung von Porta Westfalica und Umgebung

Besucher der Weserbrücke in Porta Westfalica erwartet mehr als nur ein technisches Meisterwerk. Die Umgebung ist reich an natürlicher Schönheit und historischer Bedeutung. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, das auf dem Wittekindsberg thront, bietet atemberaubende Ausblicke auf die Weser und die umliegende Landschaft. Dieses Denkmal, das Kaiser Wilhelm I. gewidmet ist, ist ein beliebtes Touristenziel und ein Symbol deutscher Einheit und Stolz.

Die Weser selbst ist ein Paradies für Naturliebhaber. Ob Bootfahren, Angeln oder einfach ein gemütlicher Spaziergang entlang ihrer Ufer – der Fluss bietet eine ruhige Flucht aus dem Alltag. Die üppige Vegetation und die sanften Hügel, die den Fluss umgeben, schaffen eine malerische Kulisse für jede Aktivität.

Für diejenigen, die tiefer in die Geschichte der Region eintauchen möchten, bieten die nahegelegenen Städte Barkhausen und Hausberge einen Einblick in die Vergangenheit. Von charmanten Fachwerkhäusern bis hin zu lokalen Museen bieten diese Städte ein reichhaltiges kulturelles Erlebnis, das die historische Bedeutung der Weserbrücke ergänzt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Weserbrücke in Porta Westfalica nicht nur eine Brücke ist; sie ist ein lebendiges Stück Geschichte, das die Entwicklung einer Region miterlebt hat. Von ihren bescheidenen Anfängen als Kettenbrücke für die Eisenwerke bis zu ihrem heutigen Status als moderne Verkehrsader steht die Brücke als Zeugnis menschlicher Widerstandskraft und Ingenieurskunst. Wenn ihr diese ikonische Struktur überquert, nehmt euch einen Moment Zeit, um über die Geschichten nachzudenken, die sie birgt, und die Reise, die sie im Laufe der Zeit unternommen hat.

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