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Tvrđa

Tvrđa Osijek

Tvrđa

Im Herzen von Osijek, Kroatien, befindet sich ein historisches Juwel, das Vergangenheit und Gegenwart auf wundervolle Weise verbindet - die Tvrđa. Diese barocke Festungsstadt aus dem 18. Jahrhundert, strategisch am Ufer der Drau gelegen, bietet eine eindrucksvolle Zeitreise und zeigt eine reiche Vielfalt an kulturellen, architektonischen und historischen Schätzen.

Die historische Entwicklung der Tvrđa

Die Geschichte der Tvrđa beginnt nach der Befreiung von Osijek von der osmanischen Herrschaft im Jahr 1687. Aufgrund der strategischen Bedeutung dieses Ortes begannen die österreichischen Militärbehörden ein großes Projekt zum Bau einer neuen Festung. Am 1. August 1712 begann unter der sorgfältigen Aufsicht von General Johann Stephan Baron von Beckers der Umbau. Das Design, inspiriert von niederländischen Festungen in Tieflandgebieten, wurde während des Baus von Maximilian Eugen Gosseau d'Henef weiter verfeinert.

Bis 1722 war die Festung größtenteils fertiggestellt, obwohl kleinere Bauarbeiten bis in die 1760er Jahre andauerten. Im 19. Jahrhundert wurden nur wenige zusätzliche Gebäude innerhalb der Festung errichtet, alle aus gebranntem Ziegel und Stein, um militärischen Anforderungen zu genügen. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Tvrđa ein Schmelztiegel der Kulturen, bewohnt von Einheimischen und Einwanderern aus der Steiermark, Krain, Bayern, Mähren, Italien, Frankreich, Ungarn und Bulgarien. Trotz der vielfältigen Bevölkerung waren Latein und Deutsch die Amtssprachen, obwohl auch Kroatisch weit verbreitet war.

Trg Sv. Trojstva: Das Herz der Tvrđa

Einer der ältesten Plätze in Osijek, der Trg Sv. Trojstva, entstand im frühen 18. Jahrhundert zusammen mit der Festung. Ursprünglich als Weinsplatz bekannt, war er ein geschäftiger Ort, an dem jeden Samstag und Mittwoch Wein aus Baranja an Soldaten und Gastwirte verkauft wurde. Im Jahr 1729 errichtete die Witwe von General Petraša, dem Kommandanten der Festung von Osijek, eine Votivstatue der Heiligen Dreifaltigkeit, um die Stadt vor der Pest zu schützen. Diese Statue, die Heilige wie St. Sebastian, St. Rochus, St. Rosalia und St. Katharina darstellt, steht noch heute.

Der Platz hat im Laufe der Jahrhunderte mehrere Namensänderungen erfahren, die seine sich wandelnde Rolle und Bedeutung widerspiegeln. Von Paradeplatz und Hauptplatz über Franz-Joseph-Platz zu Ehren des österreichischen Kaisers bis hin zu seinem heutigen Namen, Trg Sv. Trojstva, im Jahr 1992.

Architektonische Wunder des Trg Sv. Trojstva

Das älteste öffentliche Gebäude am Trg Sv. Trojstva ist das Stadtmagistrat und die Kammerdirektion, erbaut im Jahr 1702 im Barockstil. Daneben befand sich das Haus von Ferdinand Daniel Vesentin, dem ersten Stadtgericht, das später an die Stadt vermietet und mit dem Magistratsgebäude zusammengelegt wurde. Im Jahr 1715 wurde das Hauptwachenhaus in der Mitte des Platzes errichtet, später im Jahr 1729 durch ein neues Gebäude ersetzt, das mit einer markanten Kuppel im maurisch-venezianischen Stil ausgestattet war.

An der Nordseite des Platzes wurde zwischen 1724 und 1726 das Militärkommandogebäude errichtet, das Renaissance- und Barockelemente miteinander verbindet. Dieses Gebäude diente zu verschiedenen Zeiten als Hauptquartier des slavonischen Generalstabs und der slavonischen Provinzregierung. Es beherbergte auch das älteste deutschsprachige Theater in Osijek, das 1750 gegründet wurde, sowie die Ressourcengesellschaft, die bis 1918 öffentliche Bälle und Veranstaltungen organisierte.

Trg Jurja Križanića: Ein Dreieckiger Genuss

Verbunden mit dem Trg Sv. Trojstva durch die ehemalige Entenstraße (heute Josip Bösendorfer Straße), beeindruckt der Trg Jurja Križanića mit einem dreieckigen Layout, das von der Pfarrkirche St. Michael dominiert wird. Diese einschiffige Kirche, die zwischen 1725 und 1748 an der Stelle der abgerissenen Kasim-Pascha-Moschee erbaut wurde, verfügt über zwei Türme mit charakteristischen zwiebelförmigen Kuppeln. Das angrenzende Jesuitenkloster, das einst ein klassisches Gymnasium beherbergte, wurde nach der Auflösung des Jesuitenordens im Jahr 1773 in eine Kaserne umgewandelt.

Ein Spaziergang durch die Straßen der Tvrđa

Die inneren Straßen der Tvrđa sind ein Zeugnis sorgfältiger Stadtplanung, mit Namen, die ihre historischen Funktionen widerspiegeln, wie Kaserne Straße, Garnisonsstraße und Handwerksstraße. Zwei Hauptstraßen, Cardo (Franjevačka Straße) und Decumanus (Franje Kuhača Straße), verbinden die wichtigsten Strukturen und Lagerhäuser der Festung.

Ein Besuch des Trg Vatroslava Lisinskog, einst die Festungspromenade, zeigt die Proviant-Kaserne und das militärische Mehlmagazin, die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurden. Die Straßennamen haben sich im Laufe der Zeit verändert, wobei die Poštanska Straße nach dem Zweiten Weltkrieg in Markovićeva Straße umbenannt wurde, zu Ehren des Dichters und Professors Franjo Marković.

Architektonische Juwelen und kulturelles Erbe

Zu den bemerkenswerten Gebäuden in der Tvrđa gehört das Haus in der Kuhačeva Straße Nr. 11, einst die Residenz von Baron Alexander Johann von Kallanecka, Direktor der slavonischen Kammerinspektion. Dieses Haus, das den Franziskanern vermacht wurde, wurde gegen das alte Generals Haus in der Nähe des Klosters mit dem Militär getauscht. Das Pejačević-Haus in Nr. 13, erbaut im frühen 18. Jahrhundert, wurde später Eigentum des Metzgers Mirko Kolčić, der das adlige Wappen durch seine Initialen ersetzte.

In der Kuhačeva Straße Nr. 15 befand sich das Haus des Apothekers Franz Ludwig Poccorny aus dem späten 17. Jahrhundert, das als Osijeks älteste zivile Apotheke galt. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass in diesem Haus der Geiger Franjo Krežma geboren wurde. Das Eckhaus in der Markovićeva Straße Nr. 2, einst im Besitz des Kaufmanns Mihael Pejačević, weist ein barockes Detail der Heiligen Margarete auf.

Auf der nordöstlichen Seite des Trg Sv. Trojstva befand sich der Solarplatz, der seit dem frühen 18. Jahrhundert das Salzlager und das Solarbüro beherbergte. Im Jahr 1879 bat der Stadtrat Bischof Josip Juraj Strossmayer, dieses Land für den Bau einer klassischen Oberschule zu spenden, die 1883 fertiggestellt wurde. Entworfen von Architekt Hermann Bollé im klassizistischen Stil, dient es heute als Wirtschaftsschule.

Bischof Strossmayer ermöglichte auch die Gründung des Bischöflichen Seminars, indem er 1898 zwei Häuser auf der Westseite des Trg Sv. Trojstva kaufte. Das Seminar, das heute die Franjo Kuhač Musikschule beherbergt, nahm im folgenden Jahr den Betrieb auf.

Schlussfolgerung

Die Tvrđa in Osijek ist nicht nur eine Festung, sondern ein lebendiges Museum der Geschichte, Kultur und Architektur. Jede Straße, jedes Gebäude und jeder Platz erzählt eine Geschichte aus vergangenen Zeiten und lädt Besucher ein, in die reiche Vergangenheit dieser bemerkenswerten barocken Stadt einzutauchen. Egal ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, die Tvrđa bietet eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte und ist ein unverzichtbares Reiseziel in Kroatien.

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