Im Herzen von Oranienburg, Brandenburg, liegt die Herz-Jesu-Kirche Oranienburg, die als Symbol für die Widerstandskraft und Hingabe der örtlichen katholischen Gemeinschaft steht. Diese reizvolle neo-romanische Kirche mit ihrer auffälligen roten Backsteinfassade und den ruhigen Umgebungen lädt Besucher ein, ihre reiche Geschichte und architektonische Schönheit zu entdecken.
Die Geschichte der Herz-Jesu-Kirche Oranienburg beginnt im späten 19. Jahrhundert. Nach der Reformation fehlte Oranienburg jahrhundertelang ein katholisches Gotteshaus. Erst 1893 begann Pater Johann Leopold Panske aus Reinickendorf, Berlin, Sonntagsmessen für die örtliche katholische Bevölkerung an einem provisorischen Altar in einer Gaststätte abzuhalten. Die zunehmende Industrialisierung Oranienburgs brachte viele Menschen, darunter viele Katholiken, in die Stadt, die eine neue Gemeinschaft bildeten und Mittel für den Bau einer Kirche sammelten.
Mit Beiträgen von Katholiken aus der Region und dem Ausland wurde das Grundstück an der damaligen Berliner Straße 42 erworben. Der örtliche Baumeister Wilhelm Daßler wurde beauftragt, die architektonischen Pläne zu erstellen und den Bau zu überwachen. Am 29. April 1894 legte Pater Panske den Grundstein, begleitet von den Katholiken Oranienburgs, zahlreichen katholischen Vereinen aus Berlin und Vertretern der Stadtverwaltung. Nach 18 Monaten Bauzeit wurde die Kirche am 15. September 1895 von Prälat Joseph Jahnel, einem Delegierten des Fürstbischofs, geweiht.
Die Kirche gehörte zunächst zur Pfarrei St. Marien in Reinickendorf. Am 1. November 1910 wurde jedoch die Pfarrei Oranienburg unter dem Patronat des Heiligsten Herzens Jesu von Fürstbischof Georg von Kopp aus Breslau gegründet. Erstaunlicherweise überstand die Kirche beide Weltkriege weitgehend unbeschadet. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen sich viele Vertriebene aus Schlesien, dem Sudetenland und Ostpreußen in der Gegend nieder, was zu einem Wiederaufleben der örtlichen katholischen Gemeinschaft führte.
In den 1960er Jahren wurde das Innere der Kirche grundlegend umgestaltet, wobei die einst reich verzierten Wände und Decken in einem schlichteren Stil neu gestrichen wurden. 1995 wurde das Innere und der Altarbereich umfassend renoviert und teilweise neu gestaltet. Heute umfasst die Pfarrgemeinde etwa 1.860 Katholiken, die aus verschiedenen Hintergründen stammen, darunter Spätaussiedler aus Russland, Katholiken aus anderen deutschen Bundesländern, polnische Staatsbürger und Flüchtlinge aus Afrika.
Die Herz-Jesu-Kirche Oranienburg ist ein herausragendes Beispiel für die neo-romanische Architektur, vollständig aus unverputzten roten Ziegeln mit minimalen Verzierungen gebaut. Die Kirche verfügt über einen nach Westen ausgerichteten Turm mit quadratischem Sockel, der von einem vierseitigen, kupferverkleideten Turmhelm gekrönt wird. Der Turmhelm wird von einem Metallkreuz bekrönt, das den anhaltenden Glauben der Kirche symbolisiert.
Der Haupteingang der Kirche befindet sich an der Basis des Turms, mit einem Nebeneingang an der Südseite des Kirchenschiffs. Beide Eingänge sind durch kleine Giebelvorbauten geschützt, die zu großen Holzdoppeltüren führen, die mit Glasfenstern in Form hoher Zwiebeltürme verziert sind. Das Kirchenschiff wird durch fünf rundbogige Fenster auf jeder Seite beleuchtet, die natürliches Licht ins Innere strömen lassen.
Im Inneren ist das Design der Kirche schlicht und elegant. Das einschiffige Kirchenschiff ist frei von Säulen oder anderen Hindernissen, was einen ungehinderten Blick auf den Altar ermöglicht. Die Decke ist mit mehreren transparenten Glaskugelleuchten geschmückt, die ein sanftes, gleichmäßiges Licht im Raum verbreiten. An die halbrunde Apsis grenzen zwei kleine Nebenräume, von denen einer als Sakristei und der andere als Vorbereitungsraum für Gottesdienste dient.
Der Innenraum der Herz-Jesu-Kirche Oranienburg zeichnet sich durch seine Einfachheit und Ruhe aus. Die Wände und die flache Decke sind weiß gestrichen, mit einer leichten Krümmung, wo die Decke auf die Wände trifft. Dieser minimalistische Ansatz schafft eine ruhige Atmosphäre, die zur Reflexion und zum Gebet einlädt.
Der Altarbereich, der sich hinter einem Triumphbogen befindet, besteht aus einem schlichten Altartisch vor der Kulisse einer halbrunden Apsis. Ein geschnitztes Kruzifix hängt prominent an der Wand hinter dem Altar, flankiert von zwei kleinen runden Fenstern. Das Kirchenschiff ist mit einfachen Holzbänken ausgestattet, die Platz für etwa 800 Gläubige bieten. Die Böden sind mit schallabsorbierenden Materialien bedeckt, um eine ruhige und kontemplative Umgebung zu gewährleisten.
Zu den bemerkenswerten Merkmalen der Kirche gehören die 12 Stationen des Kreuzwegs, die in Tafeln zwischen den Fenstern des Kirchenschiffs dargestellt sind. Darüber hinaus beherbergt die Kirche eine einmanualige Orgel, die 1978 von der Firma Sauer in Frankfurt (Oder) gebaut wurde und die Gottesdienste und besondere Anlässe musikalisch untermalt.
1984, nach einer Wallfahrt nach Rom von Bürgern der ehemaligen DDR, wurde in der Kirche ein Gedenkort zu Ehren der Opfer des Konzentrationslagers Sachsenhausen eingerichtet. Dieses Denkmal, das 1987 eingeweiht wurde, befindet sich unter der Orgelempore und besteht aus einer großen weißen Tafel, auf der die Namen der Verstorbenen eingraviert sind. Eine farbenfrohe Pietà ist im Zentrum der Tafel dargestellt, umgeben von kleinen Plastikkreuzen, die die verlorenen Leben symbolisieren. Das Denkmal dient als eindringliche Erinnerung an die Gräueltaten der Vergangenheit und als Aufruf, derer zu gedenken und sie zu ehren, die gelitten haben.
Die Herz-Jesu-Kirche Oranienburg ist mehr als nur ein Ort des Gebets; sie ist ein lebendiger Gemeinschaftstreffpunkt. Zur Pfarrei gehören die St.-Johannes-Baptist-Kapelle und die St.-Peter-Filialkirche in Leegebruch, die 1955 geweiht wurde. Verschiedene Gruppen und Organisationen sind in der Pfarrei aktiv, darunter die Kolpingfamilie, eine Seniorengruppe, ein Bibelkreis, die Schönstatt-Müttergruppe, ein Familienkreis, Messdiener und eine Jugendgruppe. Die Pfarrei verfügt auch über einen Kirchenchor und eine Kirchenband, die das geistliche und kulturelle Leben der Gemeinschaft bereichern.
Die Pfarrei pflegt enge Beziehungen zur Caritas-Einrichtung St. Johannesberg, die Wohn-, Bildungs- und Berufsbildungsdienste für Menschen mit Behinderungen anbietet. Darüber hinaus verwaltet die Pfarrei den Herz-Jesu-Friedhof in der Kitzbüheler Straße, der den Mitgliedern eine letzte Ruhestätte bietet.
Seit dem 4. April 2019 ist die Herz-Jesu-Kirche Oranienburg Teil des Pastoralen Raums Hennigsdorf-Oranienburg-Birkenwerder, zu dem die Pfarreien St. Therese in Birkenwerder und die Heiligen Schutzengel in Hennigsdorf gehören. Dieser pastorale Raum betreut etwa 5.070 Katholiken an acht Gottesdienstorten und fördert ein Gefühl der Einheit und des gemeinsamen Zwecks unter den Gläubigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herz-Jesu-Kirche Oranienburg ein Leuchtturm des Glaubens und der Gemeinschaft im Herzen von Oranienburg ist. Ihre reiche Geschichte, architektonische Schönheit und lebendige Gemeindearbeit machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der die Region erkundet. Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, ihrer ruhigen Atmosphäre oder ihrer einladenden Gemeinschaft angezogen werdet, die Herz-Jesu-Kirche Oranienburg bietet ein tiefgründiges und bereicherndes Erlebnis.
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