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Paläontologisches Museum Nierstein

Paläontologisches Museum Nierstein Nierstein

Paläontologisches Museum Nierstein

In der idyllischen Stadt Nierstein, mitten im Herzen von Rheinland-Pfalz, befindet sich ein verstecktes Juwel für Fossilienliebhaber und neugierige Touristen: das Paläontologische Museum Nierstein. Dieses charmante Museum, das im historischen Alten Rathaus untergebracht ist, bietet einen faszinierenden Einblick in die Urzeit und zeigt eine Sammlung von etwa 2.000 Fossilien aus verschiedenen geologischen Zeitaltern.

Die Entstehung des Museums

Die Geschichte des Paläontologischen Museums Nierstein beginnt mit der zufälligen Entdeckung eines jungen Jungen. Im Sommer 1945 stieß der neunjährige Arnulf Stapf aus Nierstein beim Angeln am Rhein auf ein Kieselstück, das im Licht wie Gold funkelte. Diese Entdeckung entfachte eine lebenslange Leidenschaft für Fossilien, da Stapf bald mehr von alten Muscheln und Schnecken fasziniert war als von seinen Angelfängen.

Stapfs Faszination wuchs, als er das Kiesbett entlang der Bahnstrecke zwischen Nierstein und Nackenheim erkundete und Pflanzenfossilien aus dem Karbon fand. Seine Abenteuer setzten sich während der Sommerbesuche in Alzey fort, wo er fossile Haifischzähne, Muscheln und Schnecken aus dem Oligozän sammelte.

Die Geburt eines Museums

Als die Bedeutung von Stapfs wachsender Sammlung erkannt wurde, bot der Bürgermeister von Nierstein, Paul Hexemer, einen Raum im Alten Rathaus für die öffentliche Ausstellung an. Mit Beiträgen von Bürgern und Unternehmen wurden die ersten Vitrinen aufgestellt, und 1973 öffnete das Paläontologische Museum Nierstein offiziell seine Türen.

Seitdem hat das Museum auf vier Ausstellungsräume im ersten Stock erweitert, in denen Besucher die vielfältige Fossiliensammlung bestaunen können. Das Museum ist jeden Sonntag geöffnet, und der Eintritt ist frei, was es zu einem zugänglichen und bereichernden Erlebnis für alle Besucher macht.

Die Erkundung der Sammlung

Die Sammlung des Museums ist ein Zeugnis für Arnulf Stapfs Hingabe und Leidenschaft und umfasst Fossilien aus lokalen und internationalen Fundorten. Zu den Höhepunkten gehören Pflanzen- und Tierfossilien aus dem Perm, die in der Region Nierstein und dem Saar-Nahe-Gebiet gefunden wurden, Devonische Fische aus Schottland und Mollusken aus dem frühen Tertiär im Pariser Becken.

Besucher finden auch Insekten und Fische aus dem Tertiär in Südfrankreich und Rheinhessen sowie Pflanzen und Insekten aus dem Pliozän von Willershausen. Das Museum besitzt sogar versteinerte Hölzer aus der Leipziger Gegend, die eine umfassende Reise durch die alte Geschichte der Erde bieten.

Das Vermächtnis von Arnulf Stapf

Arnulf Stapfs Beiträge zur Paläontologie sind nicht unbemerkt geblieben. 1978 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz für seine Bemühungen um die Sammlung und Ausstellung dieser bemerkenswerten Zeugen der Erdgeschichte verliehen. Sein Vermächtnis ist weiter in den Annalen der Paläontologie verankert, mit einer Fossilienmuschel (Chlamys stapfi) und der ältesten Eintagsfliege Mitteleuropas (Misthodotes stapfi), die ihm zu Ehren benannt wurden.

Heute führen Arnulf und sein Sohn Harald, ein talentierter Designer und Amateurpaläontologe, die Besucher durch das Museum und teilen ihr Wissen und ihre Leidenschaft für Fossilien. Ihre Hingabe hat über 250.000 Besucher angezogen, darunter viele Akademiker und Studenten, die von dieser einzigartigen Sammlung lernen möchten.

Eine Gemeinschaft von Enthusiasten

Das Paläontologische Museum Nierstein wird von den Freunden des Niersteiner Paläontologischen Museums unterstützt, einer Gesellschaft, die 1974 gegründet wurde. Mit rund 250 Mitgliedern, darunter leidenschaftliche Fossiliensammler und angesehene Wissenschaftler, trifft sich die Gesellschaft monatlich zu Diskussionen und Vorträgen, um eine lebendige Gemeinschaft von Paläontologie-Enthusiasten zu fördern.

Harald Stapf ist zu einer Schlüsselfigur im Betrieb des Museums geworden und trägt wesentlich zur Präsentation und Erhaltung der Sammlung bei. Seine Arbeit, zusammen mit der seines Vaters, sorgt dafür, dass das Museum eine angesehene Institution im Bereich der Amateurpaläontologie bleibt.

Ein Besuch im Museum

Ein Besuch im Paläontologischen Museum Nierstein ist nicht nur eine Erkundung von Fossilien, sondern eine Reise durch die Zeit, die Einblicke in die ferne Vergangenheit der Erde bietet. Ob ihr nun begeisterte Fossilienjäger oder einfach nur neugierige Besucher seid, das Museum verspricht ein spannendes und lehrreiches Erlebnis vor der malerischen Kulisse von Nierstein.

Während ihr durch die Ausstellungen wandert, werdet ihr in uralte Welten versetzt, in denen jedes Fossil eine Geschichte aus dem Leben vor Millionen von Jahren erzählt. Der einzigartige Charme und die reiche Geschichte des Museums machen es zu einem Muss für alle, die durch die Region Rheinland-Pfalz reisen.

Abschließend steht das Paläontologische Museum Nierstein als Zeugnis für die anhaltende Neugier und Hingabe von Arnulf Stapf und seiner Familie. Es bietet eine seltene Gelegenheit, mit der antiken Vergangenheit in Verbindung zu treten, und ist eine unverzichtbare Attraktion für alle, die die Geheimnisse der Erdgeschichte entdecken möchten.

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