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Hospital St. Georg (Neuruppin)

Hospital St. Georg (Neuruppin) Neuruppin

Hospital St. Georg (Neuruppin)

Neuruppin, eine reizvolle Stadt in Brandenburg, Deutschland, beherbergt einen verborgenen Schatz, der den Geist jahrhundertealter Gesundheitsfürsorge und Gemeinschaftsgeist einfängt: das Hospital St. Georg. Dieser historische Komplex, der die Krankenhauskapelle, das alte Krankenhausgebäude, Stift I und II, das Altenheim und den Krankenhaushof umfasst, ist ein Zeugnis für das Engagement der Stadt, ihre schutzbedürftigen Bewohner im Laufe der Jahrhunderte zu versorgen.

Die Ursprünge des Hospitals St. Georg

Die Wurzeln des Hospitals St. Georg reichen mindestens bis ins Jahr 1362 zurück, als die Kapelle erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Krankenhaus selbst wurde jedoch erst 1478 offiziell dokumentiert. Die Einrichtung wurde strategisch außerhalb der Stadtmauern in der Nähe des Altruppiner Tors errichtet, um Leprakranke zu versorgen. Diese Lage stellte sicher, dass die gesunde Bevölkerung der Stadt geschützt wurde, während den Bedürftigen notwendige Pflege geboten wurde.

Das Hauptziel des Krankenhauses war es, Kranke und Bedürftige zu versorgen, eine Mission, die es über Jahrhunderte hinweg erfüllte. Im 19. Jahrhundert erweiterte sich der Komplex um die Krankenhauskapelle, das Krankenhaus selbst und den Krankenhausfriedhof. Mit der Hinzufügung von Stift I und II am Ende des 19. Jahrhunderts begann eine neue Ära in der Geschichte des Krankenhauses, da es nun auch bedürftige Witwen und Familien aufnahm und damit seine sich entwickelnden sozialen Verantwortlichkeiten widerspiegelte.

Architektonische Höhepunkte

Der Hospital St. Georg-Komplex ist eine faszinierende Mischung aus architektonischen Stilen, die seine lange Geschichte widerspiegeln. Die Krankenhauskapelle, ein kleines einschiffiges Backsteingebäude, ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke in Neuruppin. Ursprünglich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut, erfuhr sie über die Jahrhunderte bedeutende Veränderungen. Das ursprüngliche Mauerwerk wurde im 15. Jahrhundert durch Fachwerk ersetzt, und weitere Modifikationen im Jahr 1818 verliehen der Kapelle ihr heutiges Erscheinungsbild.

Die Architektur der Kapelle ist ein schönes Beispiel mittelalterlicher Handwerkskunst. Sie verfügt über ein steiles Satteldach mit einem Glockenturm, ein fünfeckiges Ostende und einen Westgiebel, der mit Spitzbogenputznischen aus dem 14. Jahrhundert verziert ist. Die sechs Segmentbogenfenster, die während der Barockzeit hinzugefügt wurden, verleihen der Kapelle zusätzlichen Charme. Im Inneren können Besucher den barocken Kanzelaltar, den Flügelaltar mit seinen kunstvollen Schnitzereien und die Orgel bewundern, die 1916 geweiht wurde und derzeit restauriert wird.

Das alte Krankenhausgebäude

Das alte Krankenhausgebäude, das erstmals 1478 erwähnt wurde, ist eine lange, schmale Struktur mit zwei parallelen Abschnitten und einer hofseitigen Erweiterung mit Walmdach. Der Kern des Gebäudes ist teilweise in Fachwerkbauweise ausgeführt, besteht jedoch größtenteils aus verputztem Mauerwerk. Die Wetterfahne, die das Datum 1738 trägt, deutet auf das Alter und die historische Bedeutung des Gebäudes hin. Im Jahr 1860 wurde das Krankenhaus erweitert, wobei das alte Gebäude umgebaut und erweitert wurde, um den wachsenden Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht zu werden.

Das Stift und Altenheim

Die Hinzufügung von Stift I und II am Ende des 19. Jahrhunderts markierte eine bedeutende Erweiterung der Krankenhausanlagen. Diese beiden Gebäude sind solide Putzbauten, die im Stil historistischer Mietshäuser gestaltet sind. Stift I wurde 1874 erbaut und 1910 erweitert, während Stift II 1890/91 fertiggestellt wurde. Diese Gebäude boten dringend benötigten Wohnraum für bedürftige Witwen und Familien und festigten die Rolle des Krankenhauses als Säule der sozialen Unterstützung in Neuruppin weiter.

Das Altenheim, ein dreistöckiges Gebäude, das 1936/37 errichtet wurde, ist ein weiterer wichtiger Teil des Komplexes. Die Rückfassade zeigt ein Relief einer weiblichen Figur, das die Fürsorge und das Mitgefühl symbolisiert, die die Einrichtung im Laufe der Jahre den älteren Menschen entgegengebracht hat.

Der Krankenhaushof und Friedhof

Der Krankenhaushof, der teilweise auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhausfriedhofs liegt, ist ein ruhiger Raum mit einem alten Baumbestand aus Ahorn, Birke und Trauerweiden. Diese grüne Oase bietet Besuchern und Bewohnern gleichermaßen einen friedlichen Rückzugsort, eine Verbindung zur natürlichen Welt und eine Erinnerung an die lange Geschichte des Krankenhauses, Kranke und Bedürftige zu versorgen.

Ein lebendiges Zeugnis des Mitgefühls

Heute steht der Hospital St. Georg-Komplex als lebendiges Zeugnis für Neuruppins anhaltendes Engagement für Mitgefühl und Gemeinschaftspflege. Die Gebäude, mit ihrer reichen Geschichte und architektonischen Schönheit, bieten einen Einblick in die Vergangenheit der Stadt und erinnern gleichzeitig an die Bedeutung der Fürsorge für Bedürftige. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach Menschen seid, die die Geschichten menschlicher Güte schätzen, ein Besuch im Hospital St. Georg ist eine Reise durch die Zeit, die euch inspiriert und bereichert zurücklassen wird.

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