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St-Pierre-aux-Nonnains

St-Pierre-aux-Nonnains Metz

St-Pierre-aux-Nonnains

Die Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains, lokal bekannt als église Saint-Pierre-aux-Nonnains de Metz, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte von Metz in Lothringen, Frankreich. Ursprünglich im späten 4. Jahrhundert als römische Basilika erbaut, hat dieses alte Bauwerk zahlreiche Wandlungen durchlaufen, die jede für sich eine einzigartige Schicht zu seiner langen Geschichte hinzufügt.

Eine Reise durch die Zeit

Die Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains begann ihr Dasein als römische Basilika oder Teil eines Thermenkomplexes, errichtet in den letzten Jahren des Römischen Reiches. Die ursprünglichen Mauern, erkennbar an ihrer charakteristischen Bauweise aus Ziegeln und Steinen, bekannt als opus mixtum, stehen noch heute und zeugen stumm vom Lauf der Jahrhunderte.

Im 3. Jahrhundert wurde Metz von den Alamannen angegriffen und zerstört. Als Reaktion darauf befestigte sich die Stadt und integrierte Elemente der römischen Architektur in ihre Verteidigungsanlagen. Inmitten dieses turbulenten Hintergrunds entstand die Basilika als Symbol für Widerstandskraft und Kontinuität.

Vom römischen Bauwerk zum christlichen Heiligtum

Im 7. Jahrhundert erlebte die Basilika einen bedeutenden Wandel. In dieser Zeit wurde sie für christliche Gottesdienste umgewidmet und zur Kirche eines Benediktinerklosters. Eine steinerne Balustrade, oder Chorschranke, wurde installiert, um den Chor vom Kirchenschiff zu trennen. Dieses Merkmal ist erhalten geblieben und kann heute in den Museen von Metz besichtigt werden.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Basilika weiter. Um das Jahr 1000, während der ottonischen Periode des Heiligen Römischen Reiches, wurde das Kirchenschiff im romanischen Stil erbaut. Die 10. und 11. Jahrhunderte brachten unter Kaiser Otto I. bedeutende Erweiterungen und Verschönerungen des Klosters mit sich.

Gotische Veränderungen und militärische Nutzung

Im 15. und 16. Jahrhundert wurden gotische Architekturelemente zur Basilika hinzugefügt, darunter der Bau von Gewölben über dem Kirchenschiff und den Seitenschiffen. Doch Mitte des 16. Jahrhunderts änderte sich das Schicksal der Basilika dramatisch. Während der Belagerung von Metz durch Karl V. im Jahr 1552 wurden viele religiöse Gebäude, einschließlich Teilen des Klosters, von François de Guise zerstört.

Nach der Belagerung wurde die Basilika erneut umfunktioniert, diesmal als militärisches Lagerhaus. Diese Nutzung setzte sich bis ins 20. Jahrhundert fort und hinterließ Spuren in der Struktur und dem Aussehen des Gebäudes.

Restaurierung und kulturelle Wiedergeburt

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die historische Bedeutung der Basilika anerkannt, und sie wurde 1909 als Monument historique klassifiziert, wobei die Überreste des Kreuzgangs 1932 dieselbe Auszeichnung erhielten. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb die Stadt Metz das Gebäude vom Militär, und in den 1970er Jahren begannen ernsthafte Restaurierungsarbeiten.

Heute dient die Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains als Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstellungen und haucht diesem alten Bauwerk neues Leben ein. Der Restaurierungsprozess bemühte sich, die römischen, romanischen und gotischen Elemente zu bewahren und gleichzeitig moderne kulturelle Nutzungen zu ermöglichen.

Architektonische Höhepunkte

Die Struktur der Basilika ist eine faszinierende Mischung aus historischen Schichten. Der einschiffige Saal misst 36,8 Meter mal 20 Meter und hat eine polygonale Außen- und eine halbkreisförmige Innenapsis am östlichen Ende. Der monumentale Westeingang verstärkt die imposante Präsenz des Gebäudes.

Eines der interessantesten Merkmale ist die im 8. Jahrhundert installierte Chorschranke. Diese steinerne Barriere, die den Chor von der Gemeinde trennt, besteht aus zwölf Paneelen und einundzwanzig Säulen aus weißem oder gelbem Kalkstein. Die dekorativen Elemente auf den Paneelen der Chorschranke spiegeln eine Mischung aus frühchristlicher und barbarischer Kunst wider, einschließlich pflanzlicher Motive, geometrischer Muster und Tierverflechtungen.

Archäologische Entdeckungen

Archäologische Ausgrabungen haben viel über die abwechslungsreiche Geschichte der Basilika enthüllt. Frühe Studien im späten 19. und mittleren 20. Jahrhundert brachten die römischen Ursprünge des Gebäudes ans Licht, während spätere französische Ausgrabungen in den 1950er und 1970er Jahren noch ältere Strukturen, darunter eine römische Villa und Thermen, freilegten.

Diese Funde haben wertvolle Einblicke in die Entwicklung der Basilika von einem römischen öffentlichen Gebäude zu einer christlichen Kirche und schließlich zu einem militärischen Lagerhaus geliefert. Die laufende archäologische Forschung bringt weiterhin neue Aspekte der bemerkenswerten Geschichte dieses Ortes ans Licht.

Ein lebendiges Denkmal

Ein Besuch der Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Vergangenheit einzutauchen und ein Gebäude zu erkunden, das seit über 1.600 Jahren Zeuge des Wandels der Geschichte ist. Ihre Mauern erzählen Geschichten von römischen Kaisern, mittelalterlichen Mönchen und modernen Restauratoren, die alle ihre Spuren an diesem beständigen Monument hinterlassen haben.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, die Basilika Saint-Pierre-aux-Nonnains verspricht eine faszinierende Reise durch die Zeit, direkt im Herzen von Metz.

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