Der Tanzende Satyr von Mazara del Vallo, lokal bekannt als Satiro danzante, ist eine außergewöhnliche Bronzestatue, die Besucher durch ihre dynamische Form und geheimnisvolle Geschichte fasziniert. Gefunden in den Tiefen des Mittelmeers nahe der Stadt Mazara del Vallo auf Sizilien, bietet dieses antike griechische Meisterwerk einen faszinierenden Einblick in die Kunst und Mythologie der Antike.
Die Geschichte der Entdeckung des Tanzenden Satyrs ist genauso faszinierend wie die Statue selbst. Im März 1997 zog ein Fischerboot, das vor der Küste von Mazara del Vallo unterwegs war, einen unerwarteten Schatz an Bord: das Bein einer Bronzestatue. Dieser Fund führte zu weiteren Erkundungen, und ein Jahr später, 1998, wurden der Torso und der Kopf der Statue aus dem Meeresboden in 480 Metern Tiefe geborgen. Die schwierigen Bedingungen und rechtlichen Komplikationen des Unterwasserfundortes verhinderten eine vollständige Ausgrabung, sodass die Herkunft der Statue im Dunkeln blieb.
Nach der Bergung war die Statue stark korrodiert und mit Meeresorganismen bedeckt. Die sorgfältige Restaurierung, geleitet von Paola Donati vom Istituto Centrale per Il Restauro in Rom, brachte den Tanzenden Satyr wieder zum Leben. Die restaurierte Statue wurde erstmals 2003 in der italienischen Abgeordnetenkammer ausgestellt, gefolgt von Präsentationen in den Kapitolinischen Museen in Rom. Heute befindet sie sich in einem eigens dafür eingerichteten Museum in der Kirche Sant'Egidio in Mazara del Vallo, obwohl sie auch auf internationalen Ausstellungen zu sehen war, darunter die Weltausstellung 2005 in Aichi und die Praxiteles-Ausstellung 2007 im Louvre in Paris.
Der Tanzende Satyr ist eine überlebensgroße Bronzestatue, die einen Satyr darstellt – einen der mythischen Begleiter des Dionysos, des griechischen Gottes des Weins und der Ausgelassenheit. Der Satyr wird in einem Zustand ekstatischen Tanzes gezeigt, gekennzeichnet durch seine wilde, energische Pose. Der Kopf ist nach hinten geworfen, der Mund leicht geöffnet, und das Haar scheint in Bewegung zu sein, was einen Moment intensiver, fast frenetischer Bewegung einfängt. Das linke Bein ist dramatisch nach hinten gehoben, was den Eindruck dynamischer Bewegung verstärkt.
Die Statue wurde in der verlorenen Wachstechnik gefertigt und besteht aus sechs separat gegossenen Elementen: Kopf, Torso, Beine und Arme. Obwohl sie nicht vollständig intakt ist – es fehlen der linke Arm, der rechte Arm ab dem mittleren Bizeps, das rechte Bein ab dem mittleren Oberschenkel und Teile des Haares – vermitteln die erhaltenen Fragmente einen lebendigen Eindruck des ursprünglichen Werks. Die Augen, aus Alabaster gefertigt, hatten einst Einsätze für die Iris und Pupille, die nun verloren sind. Trotz der Schäden bleiben die ausdrucksstarken Merkmale und die detaillierte Ausarbeitung der Statue beeindruckend.
Interessanterweise weist die Statue Spuren antiker Reparaturen und Modifikationen auf. Die linke Schulter zeigt Anzeichen einer alten Reparatur, und die rechte Schulter hat sieben Markierungen, möglicherweise von einem nun fehlenden Attribut. Die linke Ferse hat zwei Löcher, was darauf hindeutet, dass sie an einer anderen Struktur oder einem Objekt befestigt gewesen sein könnte. Diese Details deuten auf eine komplexe Nutzungsgeschichte und Verehrung hin.
Die Pose des Tanzenden Satyrs erinnert an den traditionellen griechischen Tanz, bekannt als σίκιννις (sikinnis), ein lebhafter Tanz, der von Satyrn in Satyrspielen aufgeführt wurde. Alternativ könnte sie den στρόϐιλος (strobilos), einen wirbelnden Tanz, den der Dramatiker Aristophanes erwähnte, darstellen. Die fehlenden Attribute der Statue, wie ein Thyrsus (ein Stab, der mit Dionysos assoziiert wird) und ein Kantharos (ein Trinkgefäß), deuten darauf hin, dass sie ursprünglich einen Satyr inmitten einer dionysischen Feier dargestellt haben könnte.
Kunsthistoriker haben über die Zuschreibung der Statue debattiert, wobei einige vorschlagen, dass es sich um das Werk des berühmten Bildhauers Praxiteles handeln könnte, der für seine Darstellungen von Satyrn bekannt ist. Diese Hypothese basiert auf stilistischen Ähnlichkeiten mit anderen Praxiteles zugeschriebenen Werken, wie der Klarheit der Konturen der Statue und der Ausdruckskraft ihrer Merkmale. Die genaue Herkunft und der Schöpfer des Tanzenden Satyrs bleiben jedoch Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Heutzutage ist der Tanzende Satyr von Mazara del Vallo in einem Museum untergebracht, das seiner Ausstellung und Erhaltung gewidmet ist. Besucher können die dynamische Form der Statue bewundern und durch informative Ausstellungen mehr über ihre faszinierende Geschichte erfahren. Das Museum, das sich in der Kirche Sant'Egidio befindet, bietet eine passende Kulisse für dieses antike Meisterwerk und ermöglicht es den Besuchern, seine Schönheit und Handwerkskunst aus nächster Nähe zu schätzen.
Für diejenigen, die sich für antike griechische Kunst und Mythologie interessieren, bietet der Tanzende Satyr eine einzigartige Gelegenheit, eine Verbindung zur Vergangenheit herzustellen. Seine Entdeckung, Restaurierung und fortlaufende Untersuchung unterstreichen die anhaltende Anziehungskraft der klassischen Antike und die zeitlose Faszination ihrer künstlerischen Errungenschaften. Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Kunstliebhaber oder einfach nur neugierig auf die Geheimnisse der antiken Welt seid, der Tanzende Satyr von Mazara del Vallo ist ein Muss, das euch fesseln und inspirieren wird.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.
Gutscheine bestellen