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St. Stephan

St. Stephan Mainz

St. Stephan

Auf dem höchsten Punkt von Mainz thront die Kirche St. Stephan, die vor Ort als St. Stephan bekannt ist. Diese beeindruckende gotische Hallenkirche mit ihrem hohen Turm und den atemberaubenden Buntglasfenstern ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Zeugnis der reichen kulturellen Geschichte der Region Rheinland-Pfalz in Deutschland.

Eine Reise durch die Zeit

Die Kirche St. Stephan wurde 990 von Erzbischof Willigis gegründet, einem bedeutenden Mann, der ein Gebetshaus für das Reich schaffen wollte. Der Name Stephan ist bedeutsam und leitet sich vom altgriechischen Wort Στέφανος ab, was Krone bedeutet, und symbolisiert den Anspruch der Kirche, als Juwel der Stadt zu gelten. Das ursprüngliche Gebäude war aus Holz und wurde später von Erzbischof Bardo ab dem 13. April 1043 in Stein neu errichtet.

Die heutige Gestalt der Kirche begann um 1267 zu entstehen, und der Bau dauerte bis etwa 1340. Trotz zahlreicher Umbauten und Restaurierungen im Laufe der Jahrhunderte behält die Kirche St. Stephan das ursprüngliche Layout, das Willigis vorgesehen hatte, bei. Sie ist die älteste gotische Hallenkirche im Mittelrheingebiet und nach dem Mainzer Dom die zweitwichtigste Kirche in Mainz.

Architektonische Wunder

Die Kirche St. Stephan ist ein wahres architektonisches Wunder. Das Design der Kirche umfasst eine dreischiffige gotische Halle mit Chören an beiden Enden, gekrönt von einem großen achteckigen Glockenturm über dem Westchor. Das Äußere der Kirche ist durch seinen auffälligen roten Sandstein gekennzeichnet, der einen schönen Kontrast zu den grünen Umgebung des Willigisplatzes im Osten bildet.

Das Innere der Kirche erfuhr während der Barockzeit bedeutende Veränderungen, von denen jedoch vieles 1857 durch eine Explosion eines nahegelegenen Pulverturms zerstört wurde. Weitere Zerstörungen ereigneten sich während des Zweiten Weltkriegs, insbesondere bei den Luftangriffen auf Mainz 1945, die zum Verlust der Glocken und zum Einsturz der Gewölbe im Hauptschiff und Chor führten. Heute sind diese Bereiche mit einer flachen Holzdecke bedeckt, obwohl die Möglichkeit besteht, die ursprünglichen Gewölbe wiederherzustellen.

Die Chagall-Fenster: Eine Symphonie in Blau

Eines der bezauberndsten Merkmale der Kirche St. Stephan sind ihre Buntglasfenster, die vom renommierten Künstler Marc Chagall entworfen wurden. Ab 1978 schuf Chagall neun Fenster für die Kirche, ein Projekt, das er als Beitrag zur jüdisch-deutschen Versöhnung sah. Diese Fenster, die vor seinem Tod 1985 fertiggestellt wurden, zeigen biblische Szenen und Figuren vor einem Hintergrund aus lebhaften Blautönen, was eine ruhige und kontemplative Atmosphäre in der Kirche schafft.

Nach Chagalls Tod wurde die Arbeit an den verbleibenden Fenstern von seinem Mitarbeiter Charles Marq fortgesetzt. Die Chagall-Fenster sind nicht nur ein visuelles Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für Hoffnung und Frieden, das Besucher aus aller Welt anzieht, um ihre ätherische Schönheit zu erleben.

Die Glocken und die Orgel: Stimmen der Geschichte

Die Kirche St. Stephan hat eine reiche Geschichte des Glockenläutens, obwohl die ursprünglichen Glocken während der Kriegsbombardierungen verloren gingen. Im Jahr 2008 erhielt die Kirche dank einer Spende des in Mainz ansässigen Technologieunternehmens Schott drei neue Glocken. Diese Glocken, zusammen mit der historischen Beatrix-Glocke aus der zerstörten Kirche St. Emmeran, läuten nun harmonisch und erinnern an die Beständigkeit und Kontinuität des Erbes der Kirche.

Die Orgel der Kirche, eine neuere Ergänzung, wurde von Klais Orgelbau gebaut und 2013 eingeweiht. Dieses beeindruckende Instrument verfügt über 46 Register, 3006 Pfeifen und eine Reihe moderner Funktionen, was es zu einem zentralen Bestandteil des musikalischen Lebens der Kirche und zu einem Genuss für Organisten und Zuhörer macht.

Ein Ort der Pilgerfahrt und des Friedens

Die Kirche St. Stephan ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiger, atmender Teil der Gemeinschaft. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie verschiedene Rollen gespielt, von einer Stiftskirche bis hin zu einer Signalstation während der Napoleonischen Kriege. Heute ist sie weiterhin ein Ort des Gebets, der Reflexion und der kulturellen Bereicherung.

Besucher der Kirche St. Stephan können das ruhige Kreuzgang erkunden, die filigranen Details des Altars aus dem 13. Jahrhundert bewundern und dem Grab von Erzbischof Willigis ihre Ehrerbietung erweisen, dessen genaue Grabstätte innerhalb der Kirche aufgrund der zahlreichen Umbauten ein Rätsel bleibt.

Fazit

Die Kirche St. Stephan in Mainz ist ein Zeugnis des unerschütterlichen Geistes dieser historischen Stadt. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, von mittelalterlichen Zeiten über die Verwüstungen des Krieges bis hin zur Gegenwart. Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer historischen Bedeutung oder den bezaubernden Chagall-Fenstern angezogen werdet, ein Besuch der Kirche St. Stephan ist eine unvergessliche Reise durch Zeit und Kunst.

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