Die Kirche St. Leodegar, auch bekannt als St. Leodegar im Hof, ist ein imposantes Wahrzeichen im Herzen von Luzern, Schweiz. Dieses beeindruckende Bauwerk dient nicht nur als Ort des Gebets, sondern auch als Zeugnis der reichen historischen und kulturellen Vielfalt der Stadt. Mit ihren hoch aufragenden Zwillingsspitzen und den kunstvollen architektonischen Details ist die Kirche St. Leodegar ein Muss für jeden, der Luzern erkundet.
Die Ursprünge der Kirche St. Leodegar reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle ein kleines Kloster gegründet wurde. Dieses Kloster, das dem heiligen Mauritius gewidmet war, wurde um 735/736 von südlichen alemannischen Adligen gegründet. Erst im 12. Jahrhundert wurde die Kirche dem heiligen Leodegar, einem verehrten fränkischen Bischof und Märtyrer, geweiht. Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Veränderungen, die den Wandel der Geschichte und der architektonischen Stile widerspiegeln.
Eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte der Kirche ereignete sich am Ostersonntag 1633, als ein verheerendes Feuer einen Großteil des ursprünglichen Gebäudes zerstörte. Das Feuer wurde versehentlich von einem Dachdecker entfacht, der versuchte, nistende Dohlen zu vertreiben. Trotz der Zerstörung konnten der Kirchenschatz, das Maria-End-Altar-Relief und die Pietà gerettet werden. Der Wiederaufbau der Kirche begann fast sofort, unter der Leitung des Jesuitenarchitekten Jakob Kurrer. Bis Ostern 1638 war die neue Kirche bereit für ihren ersten Gottesdienst, obwohl sie erst 1645 vollständig fertiggestellt wurde.
Die Kirche St. Leodegar ist ein beeindruckendes Beispiel frühbarocker Architektur, stark beeinflusst von den Stilen der deutschsprachigen Regionen nördlich der Alpen. Die Zwillingsspitzen, die das Feuer von 1633 überstanden, ragen 69 Meter hoch empor und sind mit drachenförmigen Wasserspeiern verziert. Die Türme sind eine auffällige Kombination aus gotischen und Renaissance-Elementen, wobei der nördliche Turm von einem Lilienkreuz und der südliche Turm von einem Wetterhahn gekrönt wird.
Die Westfassade der Kirche ist ein Meisterwerk für sich, das eine Mischung aus gotischen, Renaissance- und barocken Stilen zeigt. Das zentrale Portal wird von Statuen des heiligen Leodegar und des heiligen Mauritius flankiert, die die doppelte Widmung der Kirche symbolisieren. Über dem Portal ist die Fassade mit korinthischen Pilastern und einem wunderschönen Rosettenfenster verziert, das Licht in das Innere der Kirche strömen lässt.
Beim Betreten der Kirche St. Leodegar werdet ihr von einem atemberaubend schönen Innenraum begrüßt, der das handwerkliche Können der Barockzeit widerspiegelt. Das Innere der Kirche wurde überwiegend von dem talentierten Bildhauer Niklaus Geisler gestaltet, der zusammen mit seinem Team die kunstvollen Altäre, Chorgestühle und andere dekorative Elemente schuf.
Der Hochaltar, ein Geschenk des päpstlichen Nuntius Ranuccio Scotti, ist ein prächtiges Stück aus schwarzem Marmor aus Nidwalden. Das zentrale Gemälde des Altars, geschaffen von Giovanni Lanfranco, zeigt Jesus im Garten Gethsemane, dem ein Engel einen Kelch reicht. Das Chorschranken, gefertigt vom Konstanzer Schmied Johann Reiffel, ist ein frühes Beispiel für illusionistische Perspektivenmetallarbeit und trägt zur künstlerischen Anziehungskraft der Kirche bei.
Eines der wertvollsten Artefakte der Kirche ist der Maria-End-Altar, der sich im nördlichen Seitenschiff befindet. Dieser Altar, der vor dem Feuer von 1633 gerettet wurde, stellt den Tod der Jungfrau Maria dar, umgeben von den Aposteln. Der Seelaltar, ein weiterer Seitenaltar, zeigt ein bewegendes Relief der Kreuzabnahme Christi und integriert die gerettete Pietà aus der ursprünglichen Kirche.
Obwohl die Kirche St. Leodegar tief in der Geschichte verwurzelt ist, hat sie auch die Moderne angenommen. Im Jahr 2001 wurde eine bedeutende Innenrenovierung unter der Leitung des Architekten Damian Widmer durchgeführt. Diese Renovierung umfasste eine gründliche Reinigung des Kircheninneren und die Schaffung eines neuen Altarbereichs. Der neue Altar, entworfen vom Künstler Kurt Sigrist, besteht aus schwarzem Basalt und steht auf einem auffälligen roten Anhydrit-Podium, das zeitgenössisches Design mit der historischen Atmosphäre der Kirche verbindet.
Kein Besuch in der Kirche St. Leodegar wäre vollständig, ohne die Schatzkammer zu erkunden. Diese befindet sich parallel zur Sakristei und wurde zwischen 1930 und 1933 in eine sichere Schatzkammer umgewandelt. Die Kammer beherbergt den Luzerner Stiftsschatz, einen der ältesten und bedeutendsten kirchlichen Schätze der Schweiz. Die Sammlung umfasst mittelalterliche Goldschmiedemeisterwerke, barocke Kelche, kunstvoll gestaltete Reliquiare und seidenbestickte liturgische Gewänder. Zu den Höhepunkten gehören ein großer Prozessionskreuz und ein silberner Buchdeckel, die beide im 12. und 15. Jahrhundert von Propst Ulrich von Eschenbach gestiftet wurden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kirche St. Leodegar nicht nur ein Ort des Gebets ist, sondern auch ein Symbol für Luzerns Widerstandsfähigkeit, künstlerisches Erbe und architektonische Pracht. Ihre reiche Geschichte, beeindruckende Architektur und unschätzbaren Schätze machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der diese malerische Schweizer Stadt besucht. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach neugierige Reisende seid, die Kirche St. Leodegar verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das euch in Ehrfurcht vor ihrer zeitlosen Schönheit versetzen wird.
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