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St. Ludwig

St. Ludwig Ludwigshafen am Rhein

St. Ludwig

St. Ludwig, die älteste römisch-katholische Kirche in Ludwigshafen am Rhein, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen historischen und architektonischen Vergangenheit der Stadt. Dieses prächtige Bauwerk im neoromanischen Stil ist seit seiner Errichtung Mitte des 19. Jahrhunderts ein Leuchtturm des Glaubens und der Gemeinschaft. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch in St. Ludwig verspricht eine faszinierende Erfahrung.

Die historische Entstehung von St. Ludwig

Die Ursprünge von St. Ludwig sind eng mit der Entwicklung von Ludwigshafen verbunden. Die Pfarrei wurde durch königlichen Erlass am 17. August 1857 offiziell gegründet, aber katholische Gottesdienste fanden in der Region bereits seit 1852 statt. Zunächst wurden diese Gottesdienste in gemieteten Räumen und später in einer Simultankirche abgehalten, die 1854 erbaut und später als Synagoge genutzt wurde. Die treibende Kraft hinter dem Bau von St. Ludwig war Albert von Jäger, der Direktor der Pfälzischen Eisenbahnen, der auch Vorsitzender des Pfarrgemeinderates war.

Der Grundstein der Kirche wurde am 5. Juni 1858 von Bischof Nikolaus von Weis aus Speyer im Beisein von König Ludwig I. von Bayern gelegt. Die architektonischen Pläne wurden von Heinrich Hübsch, einem großherzoglichen badischen Baudirektor, entworfen, der sich von der Basilika di San Lorenzo in Florenz inspirieren ließ. Die Bauleitung übernahm der Ludwigshafener Baumeister Joseph Hoffmann. Die Kirche wurde am 28. August 1862 erneut von Bischof von Weis geweiht, wiederum im Beisein von König Ludwig I. und seiner Tochter Prinzessin Hildegard. Die Kirche wurde zu Ehren von St. Ludwig geweiht, als Dank für die bedeutenden finanziellen Beiträge des Königs.

Architektonische Wunder und Wiederaufbau

St. Ludwig wurde ursprünglich als neoromanische dreischiffige Basilika mit Atrium und Querschiff konzipiert. Das Haupt- und die Seitenschiffe wurden durch sechs massive Säulen aus Untersberger Marmor getrennt, einem Geschenk von König Ludwig I. Das Innere war mit Fresken von Alois Süßmayr, einem Schüler von Johann von Schraudolph, und ornamentalen Malereien von Joseph Schwarzmann geschmückt.

Tragischerweise wurde die Kirche während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, als sie am 5. Januar 1945 von einer Luftmine getroffen wurde. Die Fassade und das Kirchenschiff wurden zerstört, aber die Ruinen wurden vom Stadtpfarrer Prälat Martin Walzer gesichert. Eine provisorische Kirche wurde errichtet, und die künstlerische Wiederherstellung der Kirche begann und dauerte von 1949 bis 1954. Die Kirche wurde am 22. August 1954 von Bischof Isidor Markus Emanuel erneut geweiht. Der Wiederaufbau behielt viel vom ursprünglichen Design bei, insbesondere den Chor und die Türme, während der Rest in vereinfachter Form wieder aufgebaut wurde. Heute gehören die Zwillingstürme von St. Ludwig zu den bekanntesten Wahrzeichen Ludwigshafens.

Moderne Renovierungen und künstlerische Erweiterungen

In den Jahren 1976-77 wurde das Innere von St. Ludwig unter der Leitung des Architekten Walter Klumpp und des Künstlers Emil Wachter umfassend renoviert. Der Altar, der 1954 an die Kreuzung von Kirchenschiff und Querschiff verlegt worden war, wurde durch einen neuen Feieraltar ersetzt. Der Raum in der Apsis wurde für Werktagsmessen und besondere Gottesdienste vorgesehen. Die Renovierung brachte auch neue Buntglasfenster und Betonreliefs im Chorraum, die der historischen Kirche eine moderne künstlerische Note verleihen.

Trotz dieser Veränderungen wurden einige ursprüngliche Elemente bewahrt. Besonders bemerkenswert sind das Taufbecken und eine große Mondsichelmadonna, die die Zerstörungen des Krieges überstanden haben. Die Madonna, Teil eines Marienaltars, der 1864 vom königlichen Postmeister Baron Otto von Stengel gestiftet wurde, blieb unversehrt, während das beschädigte Taufbecken sorgfältig restauriert wurde.

Die Glocken von St. Ludwig

Die Zwillingstürme von St. Ludwig beherbergen ein sechsstimmiges Geläut mit der Tonfolge des′-f′-as′-b′-des″-as″. Alle Glocken sind in historischen Eisenglockenstühlen montiert. Die beiden größten Glocken befinden sich im Südturm, während die restlichen Glocken im Nordturm untergebracht sind. Eine zusätzliche historische Glocke, die 1854 von Andreas Hamm gegossen wurde, gehört normalerweise nicht zum vollen Geläut, sondern wird solo bei Taufen geläutet.

Ein lebendiges Denkmal

St. Ludwig ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern ein lebendiger Teil der Gemeinschaft. Sie dient weiterhin als Ort des Gottesdienstes, als Veranstaltungsort für kulturelle Ereignisse und als Symbol für die Widerstandsfähigkeit und den Glauben der Menschen in Ludwigshafen. Die bewegte Vergangenheit der Kirche, ihre architektonische Schönheit und ihre fortwährende Rolle in der Gemeinschaft machen sie zu einem Muss für jeden, der die Region erkundet.

Abschließend lässt sich sagen, dass St. Ludwig eine bemerkenswerte Mischung aus Geschichte, Architektur und Kunst darstellt. Ihre Mauern erzählen Geschichten von königlicher Förderung, kriegsbedingter Widerstandsfähigkeit und künstlerischer Wiederbelebung. Ob ihr von ihrer historischen Bedeutung, ihrer architektonischen Pracht oder ihrem lebendigen Gemeindeleben angezogen werdet, St. Ludwig bietet eine reiche und lohnende Erfahrung für jeden Besucher.

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