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Peterskirche (Lindau)

Peterskirche (Lindau) Lindau

Peterskirche (Lindau)

In der malerischen Stadt Lindau, am Ufer des Bodensees in Bayern, Deutschland, befindet sich ein historisches Kleinod, das oft von vielen Touristen übersehen wird: die Peterskirche. Diese alte Kirche, deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes der Region. Obwohl sie entweiht wurde, bleibt die Peterskirche ein Ort von bedeutendem historischem Interesse und zieht Besucher mit ihrer faszinierenden Vergangenheit und einzigartigen architektonischen Merkmalen an.

Die historische Bedeutung der Peterskirche

Die Geschichte der Peterskirche beginnt im Herzen des ältesten Siedlungsgebiets von Lindau. Laut historischen Aufzeichnungen existierte hier eine hölzerne Kapelle, die dem heiligen Petrus geweiht war, bevor eine kanonische Stiftung in der Gegend gegründet wurde. Diese frühe Kapelle diente einer Gemeinschaft von Fischern, was sich in der Widmung der Kirche an den heiligen Petrus, den Schutzpatron der Fischer, widerspiegelt. Mit der wachsenden Bedeutung der Siedlung wurde die hölzerne Struktur durch eine stattlichere Steinkirche ersetzt, die dem erhöhten Status der Stadt angemessen war.

Ende des 11. Jahrhunderts hatte die Kirche an religiöser Bedeutung gewonnen und ihr romanischer Kern war etabliert. Mit dem Bau der größeren Stephanskirche im Jahr 1180, die zur neuen Pfarrkirche wurde, verlor die Peterskirche jedoch an Bedeutung. Sie diente dann einer monastischen Gemeinschaft von Beginen, Frauen, die sich der Pflege und Betreuung von Kranken widmeten. Trotz kirchlicher Missbilligung solcher informellen religiösen Gemeinschaften fanden die Beginen Unterstützung bei den Franziskanermönchen, was das Fortbestehen ihres Konvents sicherte.

Architektonische Entwicklung und künstlerische Schätze

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Peterskirche mehrere architektonische Veränderungen. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die Kirche nach Westen erweitert und ein gotisches Maßwerkfenster in die Apsis eingefügt. Um 1300 entstand gegenüber dem Eingang eine Rötelzeichnung des heiligen Christophorus. In dieser Zeit wurden auch figürliche und ornamentale Fresken im Chorbogen und in der Apsis hinzugefügt, die später übermalt wurden.

Eines der bedeutendsten künstlerischen Beiträge zur Peterskirche ist die Lindauer Passion, eine Serie spätgotischer Wandmalereien an der östlichen Nordwand, die um 1485/90 entstanden sein sollen. Diese Gemälde, deren Urheberschaft umstritten ist, werden oft dem Kreis um Hans Holbein den Älteren zugeschrieben. Weitere Fresken wurden um 1520 hinzugefügt und bereicherten das Innere der Kirche mit lebendigen Darstellungen religiöser Szenen.

Eine neue Bestimmung: Vom heiligen Raum zum Denkmal

Mit der Reformation im Jahr 1528 nahm die religiöse Bedeutung der Peterskirche allmählich ab. Die Beginen konvertierten zum Protestantismus, behielten aber ihren gemeinschaftlichen Lebensstil bis zur Säkularisation im Jahr 1802 bei. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche entweiht und für weltliche Zwecke genutzt, unter anderem als Arsenal und später als Lagerraum für Holz und Kohle.

Im Jahr 1928 fand die Peterskirche eine neue Bestimmung als Kriegsdenkmal. Der Stadtrat von Lindau, unter der Führung des NSDAP-Bürgermeisters Ludwig Siebert, initiierte einen Wettbewerb zur Schaffung eines Denkmals für die gefallenen Soldaten. Der siegreiche Entwurf der Münchener Künstlerin Marie Feulner beinhaltete eine Marmorskulptur eines unbekannten Soldaten, inspiriert von Bernhard Bleekers Werk im Münchener Hofgarten. Heute beherbergt die Kirche Gedenktafeln für die Lindauer Bürger, die im Deutsch-Französischen Krieg und in den beiden Weltkriegen ums Leben kamen, sowie für die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, einschließlich der jüdischen Bürger Lindaus.

Die Peterskirche heute erkunden

Besucher der Peterskirche können ihre romanische Schlichtheit sowohl innen als auch außen bewundern. Die einschiffige Hallenkirche verfügt über eine halbkreisförmige Apsis und ein Satteldach. Der fünfstöckige Turm, der in die Kirchenmauer integriert ist, beherbergt eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert, die mit der ersten Zeile des Ave Maria beschriftet ist. Das Innere, das über eine kurze Treppe zugänglich ist, offenbart ein Bodenniveau, das niedriger als das äußere Gelände ist und zur besonderen Charakteristik der Kirche beiträgt.

Im Inneren sind die Wände der Kirche mit historischen Fresken geschmückt, darunter die Zeichnung des heiligen Christophorus und die Lindauer Passion. Die Nordwand, die einst Teil einer nun verlorenen Nonnenempore war, zeigt Überreste von zwei zugemauerten Rundbogenfenstern. Die Umwandlung der Kirche in ein Denkmal ist an den Gedenktafeln und der bewegenden Skulptur des unbekannten Soldaten deutlich zu erkennen.

Ein Zeugnis des reichen Erbes von Lindau

Die Peterskirche steht als faszinierende Mischung aus religiösen, künstlerischen und historischen Elementen. Ihre Reise von einer bescheidenen Holzkirche zu einer bedeutenden romanischen Kirche und schließlich zu einem eindrucksvollen Kriegsdenkmal spiegelt die breiteren historischen Strömungen wider, die Lindau geprägt haben. Für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen bietet die Peterskirche einen fesselnden Einblick in die Vergangenheit und macht sie zu einem unverzichtbaren Halt bei jeder Tour durch diese malerische bayerische Stadt.

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