Die Stadtkirche Leonberg, auch als Evangelische Stadtkirche bekannt, ist eine beeindruckende protestantische Kirche in der malerischen Stadt Leonberg in Baden-Württemberg, Deutschland. Dieses architektonische Juwel ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Zeugnis jahrhundertealter Geschichte, Kunst und Kultur, die diese Region geprägt haben.
Die Ursprünge der Stadtkirche Leonberg reichen bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück, kurz nach der Gründung der Stadt. Ursprünglich als Filialkirche von St. Michael in Dilgshausen errichtet, begann der Bau der heutigen Struktur um das Jahr 1300. Der Bau der Kirche erstreckte sich über mehrere Jahrhunderte und führte zu einer faszinierenden Mischung architektonischer Stile.
Der älteste Teil, das zentrale Kirchenschiff, zeigt romanische Designelemente. Mit fortschreitendem Bau wurden gotische Einflüsse immer deutlicher, insbesondere in den spitzbogigen Arkaden, die die ursprünglichen romanischen Rundbögen ersetzten. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde eine gotische Vorhalle und ein Portal hinzugefügt, gefolgt von einem kreuzrippengewölbten Chor am Ende desselben Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde die Kirche dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht.
Die Stadtkirche Leonberg ist eine flachgedeckte gotische Basilika mit einem steilen Querschnitt. Das Kirchenschiff verfügt über fünf abgeschrägte Spitzbogenarkaden, die auf achteckigen Säulen ruhen, mit schmalen, kleinen Fenstern, die auf die mittelalterlichen Ursprünge des Gebäudes hinweisen. Der gewölbte Chor besteht aus zwei schmalen rechteckigen Jochen und einem 5/8-Schluss, was den gotischen Charme der Kirche verstärkt.
Eines der markantesten Merkmale der Kirche ist ihr Turm, der einen quadratischen Querschnitt mit bis zu 1,70 Meter dicken Wänden aufweist. Ursprünglich dreigeschossig, wurde der Turm 1574 auf seine heutige Höhe von 41,25 Metern erhöht, komplett mit einem Turmumgang, einem glockenförmigen Dach und vier Löwenfiguren, die von Jeremias Schwartz geschaffen wurden.
Das Innere der Stadtkirche Leonberg erfuhr 1680 bedeutende barocke Veränderungen. Diese Umgestaltung umfasste die Installation einer prächtigen Kanzel auf der Nordseite des Kirchenschiffs, die die Bedeutung des Wortes Gottes betonte. Der hohe, reich verzierte Schalldeckel trägt die Inschrift Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren und wird von einer Figur des auferstandenen Christus gekrönt, die symbolisiert, dass Christus selbst durch die Predigt spricht.
Im Jahr 1682 wurde die Kirche als Querkirche neu ausgerichtet, mit Bänken, die zur Kanzel hin ausgerichtet waren. Auch Seiten-, West- und Choremporen wurden in dieser Zeit hinzugefügt, was den barocken Glanz des Innenraums weiter verstärkte.
In den frühen 1960er Jahren wurde die Stadtkirche Leonberg unter der Leitung des Architekten Prof. Paul Heim umfassend renoviert. Diese Renovierung stellte die Sitzanordnung wieder auf eine Längsrichtung um, entfernte die Seiten- und Choremporen und verlegte die barocke Kanzel in den südlichen Chorbogen. Ein neues Maßwerkfenster wurde ebenfalls im südlichen Seitenschiff installiert.
Das Innere der Kirche ist mit zahlreichen künstlerischen Schätzen geschmückt, darunter ein vollständig skulptiertes Kruzifix aus dem Jahr 1350. Dieses Kruzifix zeigt Christus im Todeskampf, flankiert von Figuren von Johannes dem Täufer und dem Propheten Jesaja, beide aus dem Jahr 1680. Über diesen Figuren befindet sich ein schöner Freskenfries aus dem 15. Jahrhundert, der Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer zeigt, darunter seine Geburtsankündigung, die Taufe Christi, die Kreuzigung und die Enthauptung von Johannes.
Die Stadtkirche Leonberg ist auch für ihre exquisiten Glasfenster bekannt. Das zentrale Ostchorfenster, entworfen von Rudolf Yelin dem Jüngeren im Jahr 1963, zeigt Motive wie die Zerstörung Babylons, den heiligen Michael, den thronenden Christus mit Segensgestus und das himmlische Jerusalem. Andere Fenster, geschaffen von Adolf Valentin Saile und Wolf-Dieter Kohler, stellen verschiedene biblische Szenen und Figuren dar und verleihen dem Innenraum der Kirche eine lebendige Farb- und Erzählkraft.
Der Kirchturm beherbergt vier Glocken, darunter eine historische Glocke aus dem Jahr 1312, und drei weitere Glocken, die 1949 von der Glockengießerei Heinrich Kurtz in Stuttgart gegossen wurden. Die erste Orgel der Kirche wurde 1593 installiert, und die aktuelle Hauptorgel, gebaut von der Walcker Orgelbau GmbH im Jahr 1964, soll durch ein neues Instrument mit 52 Registern und einem Effektregister auf drei Manualen und Pedal ersetzt werden.
Die Stadtkirche Leonberg ist mehr als nur ein Ort der Anbetung; sie ist ein lebendiges Museum architektonischer Entwicklung, künstlerischen Ausdrucks und historischer Bedeutung. Besucher dieser bezaubernden Kirche werden sicherlich von ihrer reichen Geschichte, der beeindruckenden Architektur und der ruhigen Schönheit, die die Zeit überdauert hat, fasziniert sein.
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