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St. Marien (Lemgo)

St. Marien (Lemgo) Lemgo

St. Marien (Lemgo)

Die Kirche St. Marien, auch bekannt als St. Mary Church, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht von Lemgo, einer reizvollen Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Dieses prächtige Bauwerk mit seinem hohen Turm und der kunstvollen Steinmetzarbeit ist seit Jahrhunderten ein zentraler Bestandteil der Gemeinde und bietet Einblicke in das kirchliche und kulturelle Erbe der Region.

Die Ursprünge der St. Marien Kirche

Die Ursprünge der St. Marien Kirche reichen bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück, als sich der südliche Teil von Lemgo als eigenständige neue Stadt entwickelte. Um dem Bedürfnis nach einem Ort der Anbetung gerecht zu werden, begann der Bau der Kirche um 1260. Laut einer örtlichen Legende wurde die Kirche an der Stelle einer früheren Kapelle errichtet, die der Jungfrau Maria gewidmet war und als erstes Bauwerk in der Gegend gilt. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche erfolgte 1279 durch Bischof Otto von Rietberg.

Die Dominikanerinnen und die Kirche

Am 8. September 1306 fand ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der St. Marien Kirche statt. Vierzig Dominikanerinnen aus Lahde bei Minden wurden feierlich in Lemgo empfangen. Ihre besonderen Rechte wurden in einem Vertrag vom 15. März 1306 festgehalten, der festlegte, dass weder Gerichte noch Stadträte in die Angelegenheiten des Ordens eingreifen durften. Die Nonnen brachten eine umfangreiche Bibliothek mit, die das kulturelle und bildungspolitische Leben der jungen Stadt erheblich bereicherte.

Obwohl die Kirche noch im Bau war, diente sie sowohl als Kloster als auch als Pfarrkirche für die Bürger. Am 18. November 1320 wurde die Kirche schließlich geweiht. In einem Dokument von 1323 wurden die puellae scolares, die Schülerinnen der Klosterschule von St. Marien, erwähnt, was die Bedeutung der Kirche für die Bildung unterstreicht.

Die Reformation und die Moderne

Die Reformation brachte bedeutende Veränderungen für die St. Marien Kirche mit sich. Um 1528 fand der erste protestantische Gottesdienst in der Kirche statt, trotz des Widerstands von Graf Simon V. und den Nonnen. Von 1555 bis 1568 war Hermann Hamelmann Pastor der Kirche. Im Jahr 1575 wurde das Dominikanerinnenkloster in ein evangelisches Stift für unverheiratete Frauen umgewandelt, wobei die Privilegien des Klosters allmählich eingeschränkt wurden. Bis 1713 war die Gemeinschaft zu einer weltlichen Frauenstiftung geworden. Seit 1918 widmet sich die Evangelische Stiftung St. Marien der Altenpflege.

Architektonische Entwicklung

Die St. Marien Kirche gilt als eine der schönsten frühgotischen Hallenkirchen in Westfalen. Die erste Bauphase zwischen 1260 und 1270 umfasste eine halbkreisförmige Apsis im spätromanischen Stil. Ausgrabungen in den Jahren 1949 und 1965 brachten die Fundamente aus dieser Zeit zutage. Ab 1270 wurde der Chorquadrat in einem Übergangsstil zwischen Spätromanik und Frühgotik errichtet.

Bautechnische Herausforderungen ergaben sich durch den hohen Grundwasserspiegel und den sandigen Boden. Die Kirche steht auf mehreren in den Boden gerammten Holzpfählen, um Stabilität zu gewährleisten. Ab 1288 intensivierte sich der Bau, und ein neuer Chor im frühgotischen Stil wurde errichtet, der eine seltene zehnseitige polygonale Form aufweist.

Das Langhaus wurde zwischen 1308 und 1320 fertiggestellt. Das ursprüngliche Design umfasste wahrscheinlich Quersatteldächer, ähnlich denen der St. Nicolai Kirche, und möglicherweise einen Dachreiter, wie ein Kirchenbuch von 1664 vermuten lässt.

Zwischen 1350 und 1375 wurde ein Ostturm an der Kreuzung des nördlichen Seitenschiffs mit dem Chorquadrat errichtet. Das Erdgeschoss des Turms beherbergt die Sakristei, einen hochgotischen Raum mit vier Gewölbefenstern und einem zentralen Bündelpfeiler. Um den Turm auszugleichen, wurde das südliche Seitenschiff um ein Joch verlängert, wodurch das Chorquadrat nach Süden erweitert wurde.

Veränderungen und Restaurierungen

Im Laufe der Jahrhunderte wurden an der St. Marien Kirche mehrere notwendige Veränderungen aufgrund von strukturellen Problemen vorgenommen. Die Giebel über den Seitenschiffen und die Quersatteldächer wurden entfernt, und ein Längssatteldach wurde errichtet. Das Bodenniveau wurde mehrfach angehoben, zuletzt 1820, was die räumlichen Proportionen der Kirche veränderte.

1858 wurde die Kirche aufgrund ihres baufälligen Zustands geschlossen und unter der Aufsicht des Architekten Ferdinand Ludwig August Merckel restauriert. Der Dachstuhl wurde mit Zement verstärkt, das Dach abgesenkt und der Außenputz entfernt, um das Bruchsteinmauerwerk freizulegen. Zwischen 1860 und 1867 wurden die Fenster mit Buntglas versehen.

Eine große Restaurierung fand zwischen 1964 und 1967 statt, um den Einsturz der Kirche zu verhindern. Der Boden wurde auf sein ursprüngliches Niveau abgesenkt und eine dicke Betonplatte installiert. Der Turm und die Außenwände wurden mit Stahl verstärkt und mit der Betonplatte verbunden. Die Restaurierung umfasste auch die Rekonstruktion der steinernen Westempore, die Erhaltung der Renaissance- und Barockemporen sowie die Stabilisierung des Turms mit Stahlträgern in den Jahren 1982/83.

Architektonische Merkmale

Die St. Marien Kirche ist aus Bruchstein und hartem Sandstein erbaut. Die dreischiffige Hallenkirche verfügt über ein vierjochiges Langhaus, ein Chorquadrat und einen fünfeckigen polygonalen Chor. Der Turm, der auf einem quadratischen Sockel errichtet wurde, befindet sich in der nordöstlichen Ecke, mit einer entsprechenden Erweiterung des südlichen Seitenschiffs, um das Bauwerk auszubalancieren.

Das Innere der Kirche zeichnet sich durch seine harmonischen Proportionen aus. Die fünf Chorfenster sind von einem dichten System runder Säulen umrahmt, wobei drei in den Ecken gruppiert sind. Das fünfjochige Rippengewölbe hat seinen Schlussstein am Scheitel des Chorbogens. Die Stützen im Chorquadrat basieren auf einem massiven Vierpassgrundriss mit kleinen angefügten Rundsäulen.

Die rekonstruierte steinerne Westempore öffnet sich mit einem großen Segmentbogen und spitzbogigen Seitenbögen in das Langhaus. Das Verhältnis zwischen den Seitenschiffen und dem Langhaus nähert sich dem Goldenen Schnitt, was einen ausgewogenen und harmonischen Raum schafft. Trotz der sichtbaren Neigung einiger Säulen wirkt der Gesamteindruck stabil und elegant.

Bemerkenswerte Ausstattung

Die Altäre und die Kanzel der Kirche sind bemerkenswerte Beispiele für die reiche Innenausstattung. Sowohl der liturgische als auch der Choraltar sind mit originalen Steinplatten aus der Zeit um 1300 bedeckt. Der Choraltar zeigt ein Kruzifix und geschnitzte Figuren von Christus und den zwölf Aposteln, die um 1645 entstanden sind.

Die Kanzel, die 1643/44 von dem Lemgoer Meister Hermann Voß aus Lindenholz geschnitzt wurde, ist mit Figuren der vier Evangelisten und Christus als Schmerzensmann verziert. Der Schalldeckel der Kanzel ist mit fünf Engeln geschmückt, die die Leidenswerkzeuge halten, mit Mose und den Gesetzestafeln in der Mitte. Ein kerzenhaltender Engel, der 1635 von Friedrich Schwartze geschnitzt wurde, ist an einer nahegelegenen Säule angebracht und trägt zur komplexen und dynamischen Innenausstattung der Kirche bei.

Die St. Marien Kirche, mit ihrer reichen Geschichte, architektonischen Schönheit und kulturellen Bedeutung, ist ein Muss für jeden Besucher in Lemgo. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Glauben, Widerstandsfähigkeit und Gemeinschaft und machen sie zu einem faszinierenden Ziel für Besucher aus nah und fern.

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