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St. Ignatius

Am oberen Ende der lebhaften Neustadt von Landshut erhebt sich die Jesuitenkirche, auch bekannt als St. Ignatius, als Zeugnis der reichen Geschichte und beeindruckenden Architektur Bayerns. Diese ehemalige Jesuitenklosterkirche ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein geschütztes Kulturdenkmal, das Geschichten aus der Vergangenheit erzählt und eine ruhige Zuflucht vom Trubel der Stadt bietet.

Die Ursprünge und der historische Werdegang

Die Geschichte der Jesuitenkirche beginnt mit einer großzügigen Spende der Gräfin Magdalena von Haunsperg in den Jahren 1627/28. Ihre Unterstützung legte den finanziellen Grundstein für ein Jesuitenkolleg in Bayern, wobei Landshut von Herzog Maximilian I. als Standort gewählt wurde. Der Bau der Kirche begann 1631 unter der Leitung des Jesuitenbruders Johannes Holl, dessen Arbeit hier als sein Meisterwerk gilt.

Doch der Bau der Kirche stand vor zahlreichen Herausforderungen, darunter Probleme mit dem Fundament und Unterbrechungen durch die schwedischen Einfälle in den Jahren 1632 und 1634. Erst 1637, mit der Errichtung eines Fundamentes aus Erlenholz, nahm der Bau an Fahrt auf. Die Kirche wurde 1640 geweiht, obwohl das Gewölbe des Kirchenschiffs im folgenden Jahr weitergebaut wurde. Das Innere wurde schrittweise vollendet, wobei die prächtigen Stuckarbeiten von Matthias Schmuzer dem Raum Eleganz verliehen.

Architektonische Wunderwerke

Die Jesuitenkirche ist eine Wandpfeilerkirche, ein architektonischer Stil, der an die Jesuitenkirche St. Michael in München erinnert. Ihr Design schlägt eine Brücke zwischen der Renaissance und dem Barock, mit Elementen des Manierismus, die eine besondere Note hinzufügen. Die westliche Ausrichtung der Kirche und das Fehlen eines Turms machen sie zu einem markanten Wahrzeichen in Landshut.

Das Kirchenschiff, eine einschiffige Hallenkirche, umfasst vier volle Joche und ein halbes Joch, die zu einem dreijochigen Chor mit halbrunder Apsis führen. Die Außenfassade ist zwar größtenteils schlicht, aber die auffällige Nordfassade ist mit architektonischen Verzierungen, Pilastern und einem mit einer Uhr gekrönten Attikageschoss geschmückt. Der Eingang, der mit dem Jesuitenemblem verziert ist, lädt Besucher in eine Welt von historischer und spiritueller Bedeutung ein.

Die Pracht des Inneren

Im Inneren vereint die Kirche Einfachheit und Pracht. Der weite, lichtdurchflutete Raum wird von einem Tonnengewölbe mit breiten Querbögen überspannt. Die Seitenkapellen und die darüber liegenden Oratorien sind mit kurzen Kreuzgewölben bedeckt, während der Chor, der etwas schmaler als das Kirchenschiff ist, von einem gewaltigen Hochaltar dominiert wird.

Die Stuckarbeiten, die in Etappen fertiggestellt wurden, verleihen dem Raum eine künstlerische Note. Das Gewölbe des Kirchenschiffs ist mit wechselnden rechteckigen Feldern und Rosetten verziert, die von Engelsmotiven durchsetzt sind. Der Chorbogen ist besonders kunstvoll gestaltet und zeigt Ovale mit Engelsgesichtern und das Christogramm IHS, ein Symbol des Jesuitenordens.

Ein reiches Erbe

Der Hochaltar der Jesuitenkirche, der 1663 gefertigt wurde, ist ein barockes Meisterwerk. Getragen von dreifachen Säulen und mit windenden Ranken verziert, wurde er durch eine großzügige Spende des bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria ermöglicht. Die Pracht des Altars wird nur von seinem Gegenstück im Freisinger Dom übertroffen und zeigt die Opulenz des Jesuitenstils.

Erhaltung und Herausforderungen

Trotz ihrer historischen Bedeutung hat die Jesuitenkirche strukturelle Herausforderungen erlebt, hauptsächlich aufgrund der Absenkung des Grundwasserspiegels, die ihr Erlenholzfundament beeinträchtigt hat. Die Bemühungen zur Erhaltung der Kirche sind im Gange, mit erheblichen Investitionen, die ihre Stabilität sichern. Während die strukturellen Renovierungen 2015 abgeschlossen wurden, dauern die Innenrenovierungen an, was den Zugang zu diesem architektonischen Juwel vorübergehend einschränkt.

Die Jesuitenkirche besuchen

Obwohl derzeit nicht zugänglich, bleibt die Jesuitenkirche ein Muss für Besucher von Landshut. Ihre historische Bedeutung, gepaart mit ihrer architektonischen Schönheit, macht sie zu einem faszinierenden Ziel. Wenn ihr die Neustadt erkundet, nehmt euch einen Moment Zeit, um die Fassade der Kirche zu bewundern und euch die reiche Geschichte vorzustellen, die in ihren Mauern verborgen liegt.

Abschließend ist die Jesuitenkirche mehr als nur eine Kirche; sie ist ein Leuchtfeuer der Geschichte, Kunst und des Glaubens. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Widerstandskraft und Hingabe und machen sie zu einem dauerhaften Symbol des kulturellen Erbes von Landshut. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder spirituelle Suchende seid, die Jesuitenkirche bietet einen Einblick in eine vergangene Ära und lädt euch ein, ihre bewegte Vergangenheit zu erkunden.

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