Im malerischen Städtchen Kutná Hora steht das Ursulinenkloster, lokal bekannt als Klášter voršilek v Kutné Hoře, als ein Zeugnis für die beständige Bedeutung von Glauben, Bildung und Widerstandskraft. Dieses beeindruckende barocke Bauwerk mit seiner reichen Geschichte und architektonischen Eleganz lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und ein bedeutendes Kapitel der kulturellen und religiösen Geschichte der Tschechischen Republik zu erkunden.
Die Geschichte des Ursulinenklosters in Kutná Hora beginnt im frühen 18. Jahrhundert. Es wurde 1712 von den Ursulinen aus dem Prager Konvent in der Neustadt gegründet, angeführt von den Schwestern Eleonora und Maximiliana Trauttmansdorf. Die Initiative zur Gründung eines Klosters in Kutná Hora entsprang ihrem Wunsch, junge Mädchen in der Region zu unterrichten und spirituell zu begleiten. Die Nonnen ließen sich zunächst in einem provisorischen Gebäude in der Libušina-Straße nieder und begannen im Juni 1712 ihre Bildungsmission.
Der Bau des heutigen Klostergebäudes begann 1735 unter der Leitung des renommierten Architekten Kilian Ignaz Dientzenhofer. Ursprünglich war ein großes fünfflügeliges Gebäude mit einer zentralen Kirche geplant, aber nur drei Flügel wurden zwischen 1735 und 1743 fertiggestellt. Trotzdem ist die architektonische Schönheit des Klosters unverkennbar. Der barocke Stil, der durch seine aufwendigen Verzierungen und dynamischen Formen gekennzeichnet ist, zeigt sich in den skulpturalen Verzierungen von Jan Brázda, einschließlich der Engelsstatuen und des Wappens der Familie Trauttmansdorf über dem Haupteingang.
Die Geschichte des Ursulinenklosters ist eng mit den historischen Ereignissen der Region verbunden. Im Sommer 1742, während des Österreichischen Erbfolgekrieges, diente das Kloster nach der Schlacht bei Chotusitz als Krankenhaus für fast 300 verwundete preußische Soldaten. Trotz dieser schwierigen Zeiten setzten die Nonnen ihre Bildungsmission fort und zogen 1743 in das neu errichtete Gebäude ein. Das Kloster gewann schnell an Bedeutung, nicht zuletzt dank der finanziellen Unterstützung und des politischen Einflusses der Familie Trauttmansdorf, was 1750 in einem Besuch von Kaiserin Maria Theresia gipfelte.
Das Ursulinenkloster war nicht nur eine religiöse Institution, sondern auch ein Bildungszentrum. Die Nonnen gründeten eine Mädchenschule und ein Internat, in dem sie sowohl auf Deutsch als auch auf Tschechisch unterrichteten. 1807 wurde die Schulbibliothek gegründet, und es wurden Anstrengungen unternommen, tschechischsprachigen Schülern Deutsch beizubringen, was von Persönlichkeiten wie der Schriftstellerin Gabriela Preissová sehr geschätzt wurde. Die Bildungsmission des Klosters entwickelte sich weiter, mit dem Bau der Kirche des Heiligen Herzens Jesu zwischen 1897 und 1901, entworfen vom Architekten Friedrich Ohmann. Diese neobarocke Kirche, inspiriert von Dientzenhofers Werk, bleibt eines der bedeutendsten neobarocken Gebäude in der Region.
Die Mitte des 20. Jahrhunderts brachte erhebliche Herausforderungen für das Ursulinenkloster. 1949 wurde die Schule zwangsweise geschlossen, und 1950 wurden die Nonnen als Teil der Unterdrückung religiöser Institutionen durch das kommunistische Regime in ein Internierungslager in Broumov gebracht. Die Klostergebäude wurden anschließend umfunktioniert, wobei das Innenministerium die Kontrolle übernahm und die Räumlichkeiten für verschiedene Verwaltungszwecke nutzte. Trotz dieser Widrigkeiten blieb das Erbe des Klosters bestehen, und in den 1980er Jahren wurden die Gebäude umfassend renoviert, einschließlich der Einrichtung eines Freundschaftsgartens und einer Museumsausstellung.
1991 wurde das Ursulinenkloster durch Restitution an den Ursulinenorden zurückgegeben, und 1994 kehrten die Nonnen nach Kutná Hora zurück. Obwohl die Nonnen das Kloster 2013 verließen, setzt sich ihre Bildungsmission durch das 1993 gegründete achtjährige Kirchliche Gymnasium fort, das heute von der Diözese Hradec Králové betrieben wird. Die Kirche des Heiligen Herzens Jesu bleibt ein aktiver Ort der Anbetung und beherbergt Kindermessen und monatliche Gottesdienste für die Schüler des Gymnasiums.
Heute steht das Ursulinenkloster in Kutná Hora als Symbol für Widerstandsfähigkeit und Engagement für Bildung und Glauben. Besucher dieser historischen Stätte können die wunderschön erhaltene barocke Architektur erkunden, mehr über ihre reiche Geschichte erfahren und über das bleibende Erbe der Ursulinen nachdenken. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach auf der Suche nach einem friedlichen und inspirierenden Ort seid, das Ursulinenkloster in Kutná Hora bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Ursulinenkloster in Kutná Hora nicht nur ein historisches Denkmal ist, sondern ein lebendiges Zeugnis für die Kraft des Glaubens, der Bildung und der Ausdauer. Seine Mauern erzählen die Geschichten der Nonnen, die ihr Leben dem Lehren und der Fürsorge für andere widmeten, und machen es zu einem Muss für jeden, der die kulturellen und historischen Schätze der Tschechischen Republik erkundet.
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