Die Kirche St. Andreas in Korschenbroich, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist eine faszinierende Mischung aus historischer Bedeutung und architektonischer Schönheit. Diese römisch-katholische Pfarrkirche, die dem Apostel Andreas geweiht ist, zeugt von der reichen Geschichte und dem kulturellen Erbe der Region. Die Pfarrgemeinde St. Andreas ist Teil der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Korschenbroich, zu der auch andere Pfarreien wie St. Dionysius Kleinenbroich, St. Georg Liedberg, Herz Jesu Herrenshoff und St. Marien Pesch gehören. Während die Pfarreien in Korschenbroich zum Bistum Aachen gehören, ist die Pfarrei St. Pankratius im Stadtteil Glehn Teil des Erzbistums Köln.
Die Ursprünge der Kirche St. Andreas könnten auf die Überreste einer antiken römischen Struktur zurückgehen. Ausgrabungen rund um die Kirche haben römische Mauern und Fundamente zutage gefördert, was darauf hindeutet, dass sich an diesem Ort möglicherweise eine Villa rustica oder ein gallorömischer Tempel befand. Das Fehlen von Wohnartefakten wie Keramik oder Tierknochen unterstützt die Tempeltheorie. Im 10. Jahrhundert wurde eine Kirche unter Verwendung römischer Materialien wie Ziegel, Brohler Tuff und Liedberger Sandstein errichtet.
Im Jahr 1471 wurde eine spätgotische dreischiffige Kirche gebaut, und 1504 wurde der ikonische 46 Meter hohe Kirchturm hinzugefügt, der das älteste erhaltene Bauwerk in Korschenbroich ist. Der Turm, mit seinen drei Stockwerken aus Tuff und Ziegel, symbolisiert den Wohlstand und den Stolz der Pfarrgemeinde. Das Patronat von St. Andreas gehörte von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis 1795 zur Herrschaft Myllendonk.
Mit dem Wachstum der Gemeinde wurde die spätgotische Hallenkirche 1888 abgerissen, wobei nur der Ziegelturm erhalten blieb, der in die neue Kirche integriert wurde, die zwischen 1890 und 1892 erbaut wurde. Diese neue Struktur, eine neugotische Pseudobasilika aus Ziegel, wurde vom Weihbischof und späteren Kardinal Anton Fischer des Erzbistums Köln geweiht.
Während der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, wobei das gesamte Kirchenschiff in der Nacht vom 22. auf den 23. August 1943 zerstört wurde. Wiederaufbauarbeiten zwischen 1947 und 1949 stellten die Kirche in ihrer früheren Pracht wieder her. Umfassende Renovierungen ab 1982 gaben der Kirche ihre heutige Form, einschließlich der Schaffung einer achteckigen Altarinsel.
Das Herzstück der Kirche St. Andreas ist der Altar, der aus einem robusten Marmorblock gefertigt ist und mit einem kunstvoll gestalteten Wurzelwerk durchzogen ist, das seine tiefe Verbindung zur Erde symbolisiert. Der Altar, geschmückt mit eucharistischen Symbolen wie Weizenähren, Trauben und einem Pfauenbild, steht auf der Altarinsel direkt unter dem Kreuzungspunkt und dient als Mittelpunkt für Opfer und Dank.
Das Fenster in der Apsis zeigt den Auferstehungssieg des gekreuzigten Messias, während sechs Apostelporträts (Andreas, Petrus, Jakobus der Ältere, Bartholomäus, Thaddäus und Philippus) des italienischen Künstlers Viktor Seroner aus den Jahren 2001/2002 die Westseite der Kirche schmücken. Das Portalfenster von Hermann Gottfried zeigt ein Bild eines Opfertiers.
Während der Renovierungsarbeiten 1982/83 wurde eine Grabkammer im Mittelgang entdeckt, die heute mit kunstvollen Bronzegrillen bedeckt ist und vermutlich eine Ehrenbegräbnisstätte für den Adel von Myllendonk war. Das reich verzierte Taufbecken aus dem späten 19. Jahrhundert, das sich in der linken Seitenapsis befindet, erhielt 1983 einen neuen Deckel vom Künstler Ernst Rasche, der das ursprüngliche Taubensymbol des Heiligen Geistes beibehielt.
Der Tabernakel, gestaltet als Stele, befindet sich in der rechten Apsis, wobei sowohl die Stele als auch ihre Umfassung von Ernst Rasche gefertigt wurden. 1998 wurde ein barocker Altar, der 125 Jahre lang fehlte, an der Spitze des Chors wieder installiert. Dieser Altar, der vermutlich aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt, wurde zusammen mit seinen Ölgemälden sorgfältig restauriert und trägt zur historischen Fülle der Kirche bei.
Die Umgestaltung und der Erwerb von Meisterwerken der sakralen Kunst wurden von Pfarrer Alois Müller vorangetrieben, der die Pfarrei von 1974 bis 2005 leitete und bis zu seinem Tod im Jahr 2017 als Subsidiar der GdG tätig war. Zu seinen Ehren wurde der ehemalige Kirchplatz in Pfarrer-Müller-Platz umbenannt.
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Über die frühen Orgeln der Kirche St. Andreas ist wenig bekannt. Aufzeichnungen erwähnen die Entfernung einer Orgel aus dem Chor im Jahr 1645 und die Installation einer neuen im Jahr 1783. Eine 26-registrige Orgel, die 1843 von Rudolf Ibach gebaut wurde, ging verloren, als die alte Kirche 1890 abgerissen wurde. Heinrich Dautzenberg baute 1892 eine neue Orgel, die im Ersten Weltkrieg beschädigt wurde, als 93 Pfeifen beschlagnahmt wurden.
1929 baute Johannes Klais aus Bonn eine neue Orgel, die im Juni desselben Jahres eingeweiht wurde und über ein freies Pfeifenprospekt, elektropneumatische Kegelladen und 32 Register verfügte. Diese Orgel wurde bei den Bombenangriffen 1943 zerstört. Klais baute 1953 eine weitere Orgel, die später von Fischer & Krämer modifiziert und erweitert wurde und bis 1977 44 Register erreichte. Weitere Modifikationen und ein Rückpositiv wurden 1984 hinzugefügt, mit weiteren Updates in den Jahren 1999 und 2000 durch Romanus Seifert & Sohn.
Die jüngste Orgel, reorganisiert von Weimbs in den Jahren 2019/2020, verfügt über einen neuen viermanualigen Spieltisch, der von 49 auf 79 Register erweitert wurde, einschließlich eines Chamadenwerks. Dieses Instrument gehört zu den größten symphonischen Orgeln im Rheinland und verfügt über elektronische Spiel- und Registertrakturen.
Die älteste dokumentierte Glocke der Kirche St. Andreas stammt aus dem Jahr 1635 und trägt die Inschrift von Johanna Katharina Elisabetha, Gräfin von Bronkhorst, und wurde von Franz aus Trier gegossen. Diese Glocke wurde 1815 aufgrund eines Risses neu gegossen. Glocken aus den Jahren 1815 und 1851 gingen im Ersten Weltkrieg verloren. Das aktuelle Glockenensemble erklingt weiterhin und markiert den Lauf der Zeit und ruft die Gläubigen zum Gottesdienst.
Die Kirche St. Andreas in Korschenbroich ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol der Geschichte, Kunst und des Gemeinschaftsgeistes. Ihre Mauern und Artefakte erzählen Geschichten von Glauben, Widerstandskraft und dem bleibenden Erbe einer lebendigen Pfarrgemeinde. Ein Besuch dieser prächtigen Kirche bietet einen tiefen Einblick in das spirituelle und kulturelle Herz von Korschenbroich und macht sie zu einem Muss für Geschichtsbegeisterte und spirituelle Suchende gleichermaßen.
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