St. Stephan in Kissing, Bayern, ist eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Architektur und Spiritualität. Auf einem malerischen Hügel gelegen, der das charmante Dorf Altkissing überblickt, steht diese ehemalige Wehrkirche als Zeugnis der reichen Vergangenheit und des kulturellen Erbes der Region. Schon von weitem zieht die markante Silhouette des Kirchturms mit seinem steilen Dach und den eleganten Treppengiebeln die Blicke auf sich und lädt zur Erkundung ein.
Erstmals um 1200 in historischen Aufzeichnungen erwähnt, hat St. Stephan Jahrhunderte des Wandels und der Entwicklung miterlebt. Die ursprüngliche Kirche wurde in der Nähe des Petersbergs erbaut, wobei der Chor noch teilweise erhalten ist. Zwischen 1400 und 1450 entstand ein neues gotisches Bauwerk, dessen Spuren bis heute an der Außenfassade der Kirche sichtbar sind. Die Jesuiten fügten 1616 eine zweigeschossige Sakristei hinzu, und 1646 erlitt die Kirche Schäden durch einen großen Brand. Die Reparaturen begannen 1658, und bis 1723 wurde die Kirche nach Westen erweitert und kurz darauf kunstvoll stuckiert.
Die Architektur von St. Stephan ist ein faszinierender Mix aus verschiedenen Stilen und Epochen. Der hohe Sattelturm mit seinem steilen Dach und den Treppengiebeln dominiert den Blick vom Lechfeld aus. Die Backsteinstruktur mit ihrem weißen Putz strahlt Stärke und Widerstandsfähigkeit aus und spiegelt ihre Geschichte als Wehrkirche wider. Die erhöhte Lage und die hohen umgebenden Mauern des Kirchhofs erinnern die Besucher an ihre defensive Vergangenheit. Die schmale Fluchtöffnung und die Überreste des überhängenden Bodens im Turm deuten auf ihre Nutzung als Verteidigungsbauwerk hin. Der mittelalterliche Charakter zeigt sich am deutlichsten im Chor, wo ein Maßwerkfries unter den Traufen verläuft, gestützt von vier Strebepfeilern.
Im Inneren ist St. Stephan ein Schatz an künstlerischer und historischer Bedeutung. Der heutige Hochaltar, der aus der Zeit um 1720-30 stammt, zeigt ein gemaltes Altarbild des heiligen Stephanus von Sebastian Staudhamer, flankiert von Säulen. Die Seitenaltäre, die 1782 von Franz de Paula Arnold geschaffen wurden, beherbergen Statuen einer Madonna mit Kind und des heiligen Sebastian, die um 1700 bzw. im frühen 18. Jahrhundert entstanden sind. Die kunstvoll geschnitzten Figuren der zwölf Apostel entlang der Kirchenschiffwände sind Werke des Friedberger Bildhauers Bartholomäus Öberl, wobei die Figur des Apostels Simon auf 1730 datiert ist.
Vielleicht das bemerkenswerteste Artefakt in St. Stephan ist das romanische Taufbecken aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, das sich heute unter der Westempore befindet. Dieses exquisite Stück mit seinen halbplastischen Sandsteinreliefs der Symbole der vier Evangelisten und einem Palmettenfries spiegelt die hohen künstlerischen Standards der ursprünglichen Kirchenausstattung wider. Der Sockel des Beckens, ein romanisches Würfelkapitell aus der mittelalterlichen Kirche, deutet auf die historische Bedeutung der Kirche in der Nähe der großen Welfenburg Mergenthau hin.
Unter dem Putz des Chors verbergen sich Reste von Fresken aus dem 14. Jahrhundert, die einen Einblick in die gotische Vergangenheit der Kirche bieten. Die Turmkapelle, mit ihren gut erhaltenen Darstellungen der Kreuzigung, Auferstehung und des Schweißtuchs der Veronika, gibt Aufschluss über die künstlerischen Bestrebungen jener Zeit. Das Kruzifix gegenüber der Kanzel, möglicherweise von Johann Caspar Öberl um 1740 oder 1750 gefertigt, fügt dem reichen Teppich religiöser Kunst der Kirche eine weitere Facette hinzu.
St. Stephan ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch eine Reise durch die Zeit. Die Kirche hat zahlreiche Umgestaltungen erfahren, wobei jede Schicht ihrer komplexen Erzählung hinzugefügt wurde. Von ihren Anfängen als befestigter Zufluchtsort bis zu ihren barocken Ausschmückungen verkörpert St. Stephan die Widerstandskraft und den Geist der Gemeinschaft, der sie dient. Die erhöhte Lage der Kirche bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft und lädt Besucher ein, innezuhalten und über die Jahrhunderte der Geschichte nachzudenken, die sich innerhalb ihrer Mauern entfaltet haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass St. Stephan in Kissing ein Muss für alle ist, die sich für Geschichte, Architektur und Kunst interessieren. Die einzigartige Mischung aus mittelalterlichen und barocken Elementen, gepaart mit der reichen historischen Erzählung, macht sie zu einem faszinierenden Ziel für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer geschichtsträchtigen Vergangenheit oder ihrer spirituellen Bedeutung angezogen werdet, St. Stephan verspricht ein unvergessliches Erlebnis im Herzen Bayerns.
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