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Große Synagoge (Iași)

Große Synagoge (Iași) Iași

Große Synagoge (Iași)

Die Große Synagoge in Iași, lokal bekannt als Sinagoga Mare din Iași, ist ein bedeutendes Symbol der Geschichte und Kultur im Herzen Rumäniens. Dieses beeindruckende Bauwerk, das zwischen 1657 und 1671 errichtet wurde, ist das älteste noch genutzte jüdische Gotteshaus in Rumänien. Es befindet sich in der Synagogengasse, im nördlichen Teil des Stadtzentrums, und war einst von acht weiteren Synagogen umgeben, die zusammen das lebhafte jüdische Viertel Targu Cucului vor dem Zweiten Weltkrieg bildeten.

Die historische Entwicklung der Großen Synagoge

Die bewegte Geschichte der Großen Synagoge ist geprägt von Widerstandskraft und Ehrfurcht. Ihr Bau begann im 17. Jahrhundert, vermutlich unter der Leitung von Rabbi Nathan ben Moses Hannover, dem damaligen geistigen Oberhaupt der jüdischen Gemeinde in Iași. Im Jahr 1666 erteilte Alexandru IV Iliaș, der Fürst der Moldau, eine Urkunde, die den Juden vor Ort erlaubte, eine Schule und eine Synagoge zu errichten, was die Grundlage für diesen dauerhaften Ort der Anbetung legte.

Ursprünglich wurde die Synagoge wahrscheinlich aus Holz gebaut, da Fürst Dimitrie Cantemir die Verwendung von Stein für jüdische Gotteshäuser untersagt hatte. Später wurde sie jedoch in Stein neu errichtet. Obwohl das Gesetz vorschrieb, dass kein jüdisches Gebäude die Höhe der Metropolitankathedrale übertreffen durfte, wurde die Synagoge so konstruiert, dass ihr Erdgeschoss teilweise unter Straßenniveau lag und sie dennoch das höchste Gebäude in der Umgebung blieb.

Im Laufe der Jahrhunderte musste die Große Synagoge viele Herausforderungen meistern. Ein Brand im Jahr 1822 beschädigte sie schwer und erforderte umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Inneren, einschließlich der Malereien und Holzarbeiten. Weitere Renovierungen fanden 1914 und nach dem verheerenden Erdbeben von 1977 statt, unter der Leitung von Dr. Moses Rosen, dem Oberrabbiner von Rumänien, und Simion Caufman, dem Präsidenten der jüdischen Gemeinde von Iași.

Architektonische Meisterwerke und heilige Räume

Die Große Synagoge ist ein Zeugnis architektonischer Raffinesse und spiritueller Hingabe. Aus Stein und Ziegel erbaut, sind ihre Wände einen Meter dick und gewährleisten so ihre Langlebigkeit. Die Synagoge erreicht eine Höhe von 22 Metern, wobei ihr Erdgeschoss teilweise unter Straßenniveau liegt, was eine clevere Lösung war, um historischen Höhenbeschränkungen zu entsprechen und dennoch ihre Bedeutung zu wahren.

Die Ostseite der Synagoge wird von einer großen halbkugelförmigen Kuppel dominiert, die mit einer kugelförmigen Laterne und einem Davidstern gekrönt ist. Diese Kuppel, die Anfang des 20. Jahrhunderts hinzugefügt wurde, verleiht dem Gebäude ein markantes Aussehen. Die Westfassade weist ein zweistöckiges Bauwerk mit einem halben Tonnendach auf, das senkrecht zur Hauptachse der Synagoge steht und den Eingang markiert.

Im Inneren ist die Synagoge eine harmonische Mischung aus sephardischen und aschkenasischen Einflüssen, mit einem eklektischen architektonischen Stil, der barocke Elemente umfasst, wie sie in religiösen Gebäuden in Böhmen, Polen und Russland jener Zeit typisch waren. Die Eingangshalle, die etwa einen Meter unter Straßenniveau liegt, führt zur Hauptgebetshalle, die durch das Hinabsteigen einiger Stufen erreicht wird.

Die Gebetshalle ist ein barockes Meisterwerk, mit einem gewölbten Schiff, das durch einen zentralen Bogen geteilt wird, unter dem die Bimah steht, flankiert von imposanten Kronleuchtern. Die Wände sind weiß gestrichen, mit Ausnahme der Ostwand, die fast vollständig vom reich verzierten Heiligen Schrein bedeckt ist. Dieser Schrein, der 1866 renoviert wurde, ist mit kunstvollen Holzschnitzereien in Schwarz, Rot und Grün verziert und wird von vergoldeten hölzernen Adlern gekrönt. Die Thorarollen sind hinter einem Samtvorhang, dem Parokhet, untergebracht, der mit goldenem Seidenfaden bestickt ist und die Gesetzestafeln, eine Krone und zwei Löwen zeigt.

Denkmäler und heutige Verehrung

Vor der Großen Synagoge steht ein Obelisk, der 1976 errichtet wurde, um der Opfer des Pogroms von Iași am 28. und 29. Juni 1941 zu gedenken. Dieses bewegende Denkmal ist ebenfalls als historisches Monument gelistet und trägt eine Marmortafel mit einer Widmung an die Opfer des faschistischen Pogroms.

Trotz der verstrichenen Zeit und der vielen Prüfungen, die sie durchlaufen hat, bleibt die Große Synagoge ein wichtiger Teil der jüdischen Gemeinde von Iași. Sie ist eine von nur zwei Synagogen in der Stadt, in denen noch Gottesdienste abgehalten werden. Ab 2008 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die vom Nationalen Kulturerbeinstitut finanziert wurden, um ihre Erhaltung für zukünftige Generationen sicherzustellen.

Ein lebendiges Denkmal

Ein Besuch der Großen Synagoge ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Feier des anhaltenden Glaubens und der Gemeinschaft. Die eklektische Architektur der Synagoge, ihre historische Bedeutung und die Widerstandsfähigkeit der jüdischen Gemeinde, die sie dient, machen sie zu einem Muss für jeden, der Iași erkundet. Beim Durchschreiten ihrer ehrwürdigen Hallen spürt ihr das Gewicht der Geschichte und den Geist einer Gemeinschaft, die die Zeit überdauert hat, was die Große Synagoge zu einem wahren Schatz Rumäniens macht.

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