Das Herforder Münster, auch bekannt als Herforder Marienkirche, ist ein beeindruckendes Beispiel historischer und architektonischer Pracht im Herzen von Herford, Nordrhein-Westfalen. Diese prächtige Kirche, die älteste und größte in Herford, dient heute als evangelisch-lutherische Pfarrkirche. Ihre reiche Geschichte und atemberaubende Architektur machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der diese charmante deutsche Stadt erkundet.
Die Ursprünge des Herforder Münsters reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als es als Kirche der Herforder Abtei diente, einem Kloster mit kaiserlicher Unmittelbarkeit bis 1802, als es an das preußische Ravensberg angeschlossen wurde. Der Bau dieser spätromanischen Hallenkirche begann um 1220 und dauerte bis etwa 1250. Sie gilt als die erste große Hallenkirche in Deutschland und bleibt eine der größten Hallenkirchen in Westfalen.
Die Kirche war ursprünglich eine dreischiffige Struktur mit Flankentürmen und einer Apsis. Um 1340 wurde der sogenannte Krämerchor südwestlich des Querschiffs hinzugefügt, mit einer Krypta darunter. Im frühen 15. Jahrhundert wurde der Chor um ein Joch verlängert und erhielt ein gerades Ende. In dieser Zeit wurde der südliche Flankenturm durch ein zweistöckiges Gebäude ersetzt, das heute als Beichtkammer bekannt ist. Die westliche Doppelturmfassade, mit ihrem nur fertiggestellten Südturm, wurde zwischen 1270 und 1280 errichtet, wobei der Südturm 1490 seine endgültige Form erreichte.
Das Herforder Münster ist ein Schatz an architektonischen Stilen, die die Entwicklung der Kirchenarchitektur über mehrere Jahrhunderte hinweg widerspiegeln. Besonders bemerkenswert sind die Fenster der Kirche, die eine Vielzahl von Stilen von romanischen Rundbögen bis zu frühgotischen Dreipassbögen zeigen. Das Südfenster, 1953 vom renommierten Marburger Glasmaler Erhardt Klonk geschaffen, stellt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter dar. Ein weiteres faszinierendes Merkmal ist das Sieben-Sonnen-Fenster über dem Südportal, ein einzigartiges frühgotisches Biforium, das mit sieben vergoldeten Sonnen geschmückt ist. Die Symbolik dieser Sonnen bleibt ein Rätsel, mit verschiedenen Legenden und Theorien, die versuchen, ihre Bedeutung zu erklären.
Beim Betreten des Herforder Münsters werden Besucher von einem beeindruckenden Innenraum begrüßt, der das historische und künstlerische Erbe der Kirche zeigt. Die Rippengewölbe der Kirche zeigen eine Hierarchie in ihrem Design, wobei das Joch westlich des Kreuzgangs ein vollständiges achtteiliges Kuppelgewölbe aufweist. Die Kapitelle spiegeln ebenfalls die stilistische Entwicklung des Gebäudes wider, von romanischen Kelchblockkapitellen im Osten bis zu gotischen Knospen- und Blattkapitellen im Langhaus und südlichen Querschiff.
Ein Highlight des Innenraums ist der spätgotische Hochaltar, der aus der Zeit der Chorerweiterung stammt. Während heute nur der Altartisch und die Predella erhalten sind, ist unklar, ob es jemals ein entsprechendes Altarbild gab oder ob das massive Maßwerkfenster darüber als leuchtendes Altarbild diente. Das bedeutendste Stück der Kirchenausstattung ist das Taufbecken aus dem Jahr 1500, das mit Statuen von Heiligen und lebhaften biblischen Szenen im Relief verziert ist. Dieses Becken befindet sich in der kryptenartigen Taufkapelle unter der sogenannten Dormitoriumsgalerie.
Das Herforder Münster beherbergt fünf Orgeln, jede mit ihrer eigenen Geschichte und ihren eigenen Merkmalen. Die Hauptorgel, die sich auf der Westempore befindet, wurde zwischen 1949 und 1951 von der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus gebaut. Dieses Instrument wurde im Laufe der Jahre mehrfach modifiziert und erweitert, einschließlich der Hinzufügung eines Solowerks im Jahr 2006. Die Schwalbennestorgel, auch bekannt als Heinrich-Schütz- oder Zuberbier-Ott-Orgel, stammt aus dem Jahr 1756 und wurde ursprünglich für die Pfarrkirche in Friedewalde gebaut. Später wurde sie nach Herford verlegt und 1953 in eine neue Orgel von Paul Ott integriert.
Der Turm des Herforder Münsters beherbergt elf Glocken, was ihn zu einem der bedeutendsten Glockenensembles in einer evangelischen Kirche in Deutschland macht. Der Kern des Glockenensembles besteht aus drei mittelalterlichen Glocken: der Gloriosa und der Benedicta, beide aus der Zeit um 1300, und der Maria- oder Predigtglocke aus dem Jahr 1444. Diese Glocken gehören zu den schwersten ihrer Zeit in Westfalen. 1956 wurden zwei neue Glocken hinzugefügt, um die wertvollen alten zu entlasten, und während einer umfassenden Restaurierung des Glockensystems wurden vier zusätzliche Glocken von der Glockengießerei Bachert gegossen. Zusammen mit den beiden Uhrschlagglocken aus dem 12. und 15. Jahrhundert ist das Glockenensemble des Münsters ein bemerkenswertes Zeugnis der historischen Bedeutung der Kirche.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Herforder Münster nicht nur eine Kirche ist; es ist ein lebendiges Denkmal für Jahrhunderte der Geschichte, des Glaubens und der architektonischen Entwicklung. Seine Mauern und Türme haben unzählige Ereignisse und Transformationen miterlebt, was es zu einem faszinierenden Ziel für jeden macht, der das reiche kulturelle Erbe von Herford erkunden möchte. Ob ihr Architekturenthusiasten, Geschichtsinteressierte oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Herforder Münster verspricht ein unvergessliches Erlebnis voller Ehrfurcht und Inspiration.
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