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St. Peter

Die St. Peter Kirche in Heppenheim, eingebettet in die malerische Region Hessen, Deutschland, ist ein beeindruckendes architektonisches Schmuckstück, das Zeugnis von Jahrhunderten der Geschichte, des Glaubens und des Gemeinschaftsgeistes ablegt. Lokal bekannt als die Kathedrale der Bergstraße aufgrund ihrer imposanten Größe, ist St. Peter nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Leuchtturm des kulturellen Erbes und der historischen Bedeutung.

Die geschichtliche Entwicklung der St. Peter Kirche

Die Ursprünge der St. Peter Kirche reichen bis ins Jahr 755 zurück, als ein früheres Bauwerk vermutlich Teil einer fränkischen Befestigungsanlage war, die um 700 n. Chr. errichtet wurde. Dieses alte Heiligtum hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfahren, die die wechselnden architektonischen Stile und die turbulente Geschichte der Region widerspiegeln. Das ursprüngliche Erscheinungsbild bleibt ein Rätsel, doch es wird angenommen, dass es von Anfang an ein bedeutender religiöser Ort war.

Von 773 bis 1232 stand die Kirche unter der Verwaltung der Fürstabtei des Klosters Lorsch, während dieser Zeit mehrere Umbauten vorgenommen wurden. Die unteren beiden Stockwerke des Nordturms stammen aus der Zeit um 1100 und zeigen den romanischen Stil, der die kirchliche Architektur dieser Epoche prägte. Ein bemerkenswertes Relikt aus dieser Zeit ist ein dreiseitiges Schildkapitell in der unteren Sakristei, ein Überbleibsel der romanischen Ära.

1693 erlitt die Kirche erhebliche Schäden, wahrscheinlich durch den Einfall französischer Truppen. Dies machte umfangreiche Wiederaufbauarbeiten ab 1698 notwendig. Der Turm und der Chor blieben erhalten, aber ein neues Kirchenschiff wurde nach Westen hin errichtet. Die drei Kirchenschiffe erhielten Kreuzgewölbe, die von jeweils vier Säulen getragen wurden, und es wurden Emporen hinzugefügt. 1732 wurde nach einem Brand das Dach erneuert und sechs Dachgauben integriert.

Das moderne St. Peter: Ein Meisterwerk der Neugotik

Die Entscheidung, die St. Peter Kirche 1884 neu zu errichten, markierte den Beginn ihrer Verwandlung in das prächtige Bauwerk, das man heute sieht. Der eigens dafür gegründete Kirchenbauverein beauftragte Ludwig Becker, der später zum Dombaumeister des Mainzer Doms werden sollte. Seine ursprünglichen Pläne sahen eine dreischiffige Basilika mit Querhaus, Krypta und einem monumentalen Westturm im gotischen Stil vor.

Der Bau begann im Jahr 1900, wobei Becker seine Pläne erheblich ändern musste, um den mittelalterlichen Turm zu erhalten. Der Grundstein wurde 1901 gelegt, wobei gelber Sandstein aus dem vorherigen Bauwerk und roter Sandstein, wahrscheinlich aus der Pfalz, verwendet wurden. Die neue Kirche wurde am 1. August 1904 von Bischof Georg Heinrich Maria Kirstein aus Mainz geweiht.

Architektonische Pracht und Dimensionen

Die St. Peter Kirche ist ein architektonisches Wunderwerk, mit einem lichtdurchfluteten Innenraum, der sich über 50,85 Meter in der Länge und 28 Meter in der Breite erstreckt. Das Querhaus misst 33 Meter, während der Chor eine Tiefe von 11,80 Metern aufweist. Die Seitenchöre sind 5,12 Meter tief. Das Mittelschiff erhebt sich auf eine innere Höhe von 18,30 Metern, während die Seitenschiffe 8,90 Meter hoch sind. Das Vierungsgewölbe erreicht beeindruckende 21,31 Meter, und die äußere Kuppelhöhe beträgt 60,40 Meter, während die Türme 49,50 Meter hoch sind.

Die prächtige Orgel

Das musikalische Herz der St. Peter Kirche ist ihre prächtige Orgel. Die erste Orgel, ein bescheidenes Instrument, wurde 1900 von Voigt gebaut und 1904 in die neu errichtete Kirche überführt. Pläne für eine größere Orgel der Firma Klais verzögerten sich durch den Krieg. Zur Feier des 1200-jährigen Jubiläums der Kirche wurde eine neue Orgel von Kemper aus Lübeck gebaut, die 1996 durch eine Orgel von Heinz Wilbrand ersetzt wurde. Dieses Instrument verfügt über 43 Register, verteilt auf drei Manualwerke und Pedal, mit mechanischer Spiel- und Registertraktur.

Die klangvollen Glocken

Die St. Peter Kirche beherbergt ein bemerkenswertes Glockenspiel. Historische Aufzeichnungen von 1785 erwähnen vier Glocken im Turm, darunter die älteste, die Silberne Glocke, die aus Starkenburg stammt. Eine besonders bemerkenswerte Ergänzung ist die Annaglocke, eine 70-Zentner-Glocke, die 1904 von Brauereidirektor Georg Neff und seiner Frau Anna gestiftet wurde. Diese Glocke, gegossen von Otto in Hemelingen bei Bremen, wurde feierlich nach Heppenheim gebracht und von Dr. Engelhardt gesegnet. 1951 wurde ein neues Glockenset, finanziert durch Spenden der Gemeindemitglieder, installiert, darunter die Annaglocke, die Josephs-, Marien- und Martinusglocken, gegossen von der Glockengießerei Schilling in Heidelberg.

Zusammenfassend steht die St. Peter Kirche in Heppenheim als majestätisches Denkmal des Glaubens, der Geschichte und der architektonischen Pracht. Ihre hohen Türme und das weitläufige Kirchenschiff laden Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen und das tiefe Gefühl von Gemeinschaft und Kontinuität zu erleben, das diesen heiligen Ort seit über einem Jahrtausend prägt. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch der St. Peter Kirche verspricht ein unvergessliches und bereicherndes Erlebnis zu werden.

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