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Ebbergkirche

Ebbergkirche Hemer

Ebbergkirche

Erhaben thront die Ebbergkirche auf einem der höchsten Punkte von Niederhemer und zeugt von der reichen religiösen und architektonischen Geschichte der Stadt. Diese evangelische Kirche, erbaut zwischen 1818 und 1820, ist nicht nur ein Wahrzeichen Hemers, sondern auch ein Symbol für Geschichte und Kultur, das Besucher mit seinem einzigartigen Charme und seiner bewegten Vergangenheit anzieht.

Eine Reise durch die Zeit

Die Geschichte der Ebbergkirche ist eng mit der Vituskirche verbunden, die seit dem 10. Jahrhundert in Niederhemer stand. Nach der Reformation in den 1550er Jahren wurde die Vituskirche als evangelische Kirche genutzt. Doch im Laufe der Jahrhunderte führten das Wachstum der Gemeinde und der Verfall der Vituskirche dazu, dass eine neue Kirche gebaut werden musste. So entstand die Ebbergkirche als neues spirituelles Zuhause für die Gemeinschaft.

Die Entscheidung zum Bau der Ebbergkirche wurde nicht leichtfertig getroffen. Im Jahr 1818 wandte sich Pastor Wulfert an die Regierung in Arnsberg um Unterstützung. Der bekannte Architekt Karl Friedrich Schinkel wurde zunächst mit dem Entwurf der neuen Kirche beauftragt. Sein romantischer Entwurf umfasste zwei quadratische Glockentürme und ein hohes, helles Kirchenschiff, mit erhöhtem Kanzel und Altar entlang der zentralen Achse. Doch das ehrgeizige Projekt, das auf 50.000 Taler geschätzt wurde, erwies sich als zu teuer und musste aufgegeben werden.

Stattdessen wurde ein bescheidenerer Entwurf des Arnsberger Bauinspektors Plaßmann angenommen. Unter der Aufsicht des örtlichen Baumeisters Johann Hermann Stindt begann der Bau im April 1819. Die neue Kirche integrierte das historische Taufbecken der Vituskirche, ein Symbol für Kontinuität und Erbe. Der spitze Glockenturm, der heute das äußere Erscheinungsbild der Kirche prägt, war ein markantes Merkmal des neuen Entwurfs. Am 13. August 1820 wurde die Ebbergkirche offiziell eingeweiht und markierte den Beginn eines neuen Kapitels im religiösen Leben Hemers.

Ein lebendiges Denkmal

Im Laufe der Jahre hat die Ebbergkirche mehrere Veränderungen erfahren, die die sich wandelnden Bedürfnisse und Geschmäcker ihrer Gemeinde widerspiegeln. 1859 wurde die ursprüngliche Orgel durch ein neues, hochwertigeres Instrument ersetzt. Auch das Innere der Kirche wurde regelmäßig renoviert. 1927 erfrischte ein örtlicher Maler die Wanddekorationen, die jedoch 1953 wieder entfernt wurden, als der Hamburger Architekt Gerhard Langmaack eine umfassende Neugestaltung des Innenraums vornahm. Diese Renovierung drehte die Kirche um 180 Grad, wobei der Eingang auf die Turmseite und der Altar vor ein großes Westfenster verlegt wurde.

2010 wurde die Ebbergkirche erneut umfassend renoviert, um nach der Schließung des Martin-Luther-Hauses als Offene Stadtkirche zu dienen. Diese Umgestaltung umfasste die Schaffung neuer Gemeinderäume und den Ersatz der traditionellen Kirchenbänke durch flexible Sitzgelegenheiten. Trotz anfänglicher Proteste des Denkmalschutzamtes wurde die Renovierung vom zuständigen Landesminister für Stadtentwicklung, Lutz Lienenkämper, als rechtmäßig anerkannt. Die Kirche wurde am ersten Advent 2010 mit einem festlichen Gottesdienst wiedereröffnet und feierte ihre erneuerte Rolle in der Gemeinschaft.

Der Klang der Geschichte

Die Ebbergkirche ist auch bekannt für ihre beeindruckende Orgel, die zwischen 1977 und 1978 vom Orgelbauer Detlef Kleuker aus Bielefeld-Brackwede gebaut wurde. Dieses Instrument verfügt über 18 Register auf zwei Manualen und einem Pedal mit mechanischer Traktur. Im Glockenturm der Kirche befinden sich drei Gussstahlglocken aus dem Jahr 1947, die in den Tönen d', f' und g' erklingen. Diese Glocken, die an gekröpften Stahljochen mit Gegengewichtsklöppeln montiert sind, sowie zwei kleine Schlagglocken für die Uhr, verleihen der Kirche eine melodische Dimension.

Ein kultureller Treffpunkt

Heute ist die Ebbergkirche mehr als nur ein Ort des Gottesdienstes. Als älteste Kirche der evangelischen Gemeinde in Hemer ist sie häufig Austragungsort von Konzerten und kulturellen Veranstaltungen und zieht Besucher von nah und fern an. Ihre erhöhte Lage bietet einen atemberaubenden Blick auf das nördliche Stadtzentrum und macht sie zu einem malerischen und ruhigen Ort für Besinnung und Gemeindeveranstaltungen.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach nur auf der Suche nach einem friedlichen Rückzugsort seid, die Ebbergkirche bietet eine reiche Vielfalt an Erlebnissen. Ihre Wände erzählen Geschichten aus Jahrhunderten, von den frühen Tagen der Vituskirche bis zu den modernen Renovierungen, die sie zu einem lebendigen Teil der Kulturlandschaft Hemers gemacht haben. Ein Besuch in dieser historischen Kirche ist eine Reise durch die Zeit und bietet einen Einblick in den unerschütterlichen Geist der Gemeinschaft, der sie dient.

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