Eingebettet in die üppige Natur des Isartals erhebt sich die Burg Grünwald, ein eindrucksvolles Zeugnis der mittelalterlichen Geschichte Bayerns. Südlich von München im malerischen Ort Grünwald gelegen, bietet diese spätmittelalterliche Höhenburg ihren Besuchern eine faszinierende Zeitreise, die historische Spannungen mit atemberaubenden Ausblicken verbindet.
Die Ursprünge der Burg Grünwald reichen bis vor das Jahr 1000 zurück, als sie eine befestigte Wohnstätte war, die auf eine römische Straßenstation folgte. Im 12. Jahrhundert wurde sie als Besitz der Grafen von Andechs dokumentiert. Im Jahr 1272 wechselte die Burg in den Besitz der Wittelsbacher. Herzog Ludwig der Strenge erwarb die Festung von Ulrich von Vellenberg, einem Ministerialen der Andechser Grafen. Die Burg war ein bevorzugter Wohnsitz von Mechtild, Ludwigs dritter Ehefrau und Tochter Rudolfs von Habsburg. Ihr Sohn Ludwig, der später als Kaiser Ludwig der Bayer bekannt wurde, besuchte die Burg häufig.
Die Bedeutung der Burg wuchs, als Herzog Johann Grünwalder, der 1392 hier geboren wurde, ihr seinen Namen verlieh. Während der Pestepidemien im 15. Jahrhundert in München diente die Burg Grünwald Herzog Albrecht III. als Zufluchtsort, was ihre Rolle als sicherer Hafen unterstrich. Die heutige Architektur der Burg stammt größtenteils aus dem späten 15. Jahrhundert, als sie für die Hochzeit Albrechts IV. erweitert wurde. Die Arbeiten wurden von dem Baumeister Jörg von Weikertshausen geleitet.
Besucher der Burg Grünwald können eine reiche Geschichte erleben, die über ihre Mauern hinausgeht. Die Grünwalder Konferenz von 1522, ein bedeutendes Ereignis der europäischen Geschichte, fand hier statt. Sie markierte die Entscheidung der mitregierenden Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X., Bayerns Treue zum alten Glauben zu bewahren und gleichzeitig die Kirche zu reformieren, was die Gegenreformation auslöste und den Kontinent über Jahrhunderte beeinflusste.
Allerdings begann der Niedergang der Burg im späten 17. Jahrhundert, als Kurfürst Max Emanuel andere Residenzen bevorzugte, was zu ihrem Verfall führte. Die Burg Grünwald wurde als Jagdschloss, Gefängnis und sogar als Pulvermagazin genutzt. Zu ihren berüchtigtsten Insassen gehörte der italienische Hochstapler Domenico Manuel Caetano, der 1698 wegen seiner alchemistischen Tätigkeiten hier inhaftiert wurde.
In den 1970er Jahren wurde die Burg Grünwald durch eine engagierte Bürgerinitiative vor dem Abriss gerettet und 1976 vom Freistaat Bayern erworben. Seit 1979 beherbergt sie das Burgmuseum Grünwald, eine Zweigstelle der Archäologischen Staatssammlung Bayerns. Das Museum bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Burg, von ihren mittelalterlichen Anfängen bis zu ihrem Höhepunkt im 16. Jahrhundert, mit einem großen Modell der Burg und Ausstellungen über bayerische Burgen.
Im Ostflügel können Besucher ein Café, einen Museumsshop und Räume des Museumspädagogischen Zentrums München genießen. Ein großer Raum beherbergt Sonderausstellungen und kann für verschiedene Veranstaltungen gemietet werden. Die Dauerausstellung im Westflügel widmet sich der Geschichte der Burg und zeigt ihre Entwicklung und kulturelle Bedeutung.
Die Architektur der Burg ist eine Mischung aus mittelalterlichen Befestigungen und Renaissance-Eleganz. Obwohl Teile der Struktur aufgrund der Erosion durch die Isar abgetragen wurden, sind die verbleibenden Elemente beeindruckend. Betretet die Burg durch den südöstlichen Torturm, der mit einem Wappenzug von 1486/87 geschmückt ist, und entdeckt den hohen, quadratischen Turm in der nordöstlichen Ecke, der an einen Bergfried erinnert. Der langgestreckte, dreigeschossige Ostflügel wird von ehemaligen Wohntürmen mit markanten Giebeldächern flankiert.
Die nordwestliche Ecke wird vom zinnenbewehrten Kleinen Turm dominiert, während der angrenzende Westflügel drei giebelständige Gebäude unterschiedlicher Höhe aufweist. Der tiefe Hofbrunnen, mit Tuffstein ausgekleidet, stammt aus dem Spätmittelalter. Im ehemaligen Gefängnistrakt können Besucher großformatige Zeichnungen des inhaftierten Grafen Caetano betrachten, die Szenen wie den gefallenen Christus auf dem Weg zum Kreuz darstellen.
Die Burg Grünwald ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern ein lebendiger kultureller Ort, der zur Erkundung und Entdeckung einlädt. Der Aufstieg zum Turm belohnt Besucher mit einem weiten Blick auf die umliegende Landschaft. Ob ihr Geschichtsbegeisterte seid oder einfach nur einen malerischen Rückzugsort sucht, die Burg Grünwald bietet ein einzigartiges Fenster in die bewegte Vergangenheit Bayerns. Ihre beständige Präsenz und faszinierenden Ausstellungen machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die die Region erkunden.
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