Versteckt in der malerischen Stadt Goes in der Provinz Zeeland, Niederlande, steht die Doopsgezinde kerk als Zeugnis des anhaltenden Glaubens und der Widerstandskraft der lokalen Mennonitengemeinde. Diese unscheinbare, aber geschichtsträchtige Kirche, gelegen an der Westwal, bietet Besuchern einen einzigartigen Einblick in das spirituelle und architektonische Erbe der Region.
Die Ursprünge der Mennonitengemeinde in Goes reichen bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurück. Obwohl Aufzeichnungen aus dieser Zeit rar sind, ist bekannt, dass die Gemeinde zahlreichen Herausforderungen gegenüberstand, darunter Verfolgung und schwankende Mitgliederzahlen. Im 17. Jahrhundert hatte die Gemeinde eine bescheidene Kirche in der Korte Vorststraat errichtet, die 1660 erweitert wurde, um der wachsenden Mitgliederzahl gerecht zu werden. Im folgenden Jahrhundert nahm die Mitgliederzahl jedoch erheblich ab und sank bis 1796 auf nur drei Mitglieder.
Trotz dieser Schwierigkeiten hielt die Gemeinde durch, verwaltete ihre Mittel und hielt gelegentlich Gottesdienste mit Unterstützung benachbarter Mennonitengemeinden in Middelburg, Vlissingen und Ouddorp ab. Bis 1883 führte ein leichter Anstieg der Mitgliederzahl zur Wiederherstellung eines Kirchenrates. 1889 erlebte die Gemeinde eine Wiederbelebung, die durch eine besondere Versammlung und die Taufe von siebzehn neuen Mitgliedern gekennzeichnet war. Dieser Aufschwung führte zum Bau einer neuen Kirche an der Westwal, die zwischen 1891 und 1892 fertiggestellt wurde. Das alte Kirchengebäude in der Korte Vorststraat wurde anschließend verkauft und in Wohnhäuser umgewandelt, die später abgerissen wurden.
Doch das neue Kirchengebäude an der Westwal litt bald unter Wasserschäden, was 1934 den Bau eines Ersatzgebäudes notwendig machte. Entworfen vom Stadtarchitekten Arend Rothuizen, war die neue Kirche eine verkleinerte Nachbildung der nahegelegenen Westerkerk, die Rothuizen ebenfalls 1929 entworfen hatte. Während der Bauzeit nutzte die Mennonitengemeinde vorübergehend die ehemalige Wallonische Kirche in der Singelstraat. Die neue Doopsgezinde kerk wurde am 9. September 1934 mit einer Predigt von Pfarrer J. Koekebakker offiziell eingeweiht.
Besucher der Doopsgezinde kerk finden eine schlichte, aber elegante Backsteinhallenkirche mit einem Satteldach vor. Die bescheidene Außenansicht der Kirche täuscht über die reiche Geschichte hinweg, die sich innerhalb ihrer Mauern verbirgt. Ursprünglich bot die Kirche Platz für etwa fünfzig Gemeindemitglieder und verfügt über einen Hauptsaal mit vier Fensterachsen und einen angrenzenden, niedrigeren Vorraum mit drei Fensterachsen. Das Design des Gebäudes spiegelt den nüchternen, rationalen Stil wider, den der Architekt bevorzugte, und betont Funktionalität und zurückhaltende Schönheit.
Ein Höhepunkt der Kirche ist ihre Orgel, die im März 2009 installiert wurde. Gebaut 1979 von Chiel van Dam, wurde die Orgel nach den Entwürfen des Orgelbauers Leeflang konstruiert. Dieses Instrument fügt den Gottesdiensten und Veranstaltungen der Kirche eine melodische Dimension hinzu und bereichert das spirituelle Erlebnis der Anwesenden.
Seit dem Jahr 2000 wird die Doopsgezinde kerk auch von der Vereinigung der Freien Protestanten genutzt, einer Gruppe, die 1920 in Goes gegründet wurde. Diese gemeinsame Nutzung des Gebäudes hat ein Gefühl der Zusammenarbeit und Einheit zwischen den beiden Gemeinden gefördert, sodass sie sich gegenseitig unterstützen und ihre Gemeinschaftsbande stärken können. Die doppelte Nutzung der Kirche als Ort des Gottesdienstes für Mennoniten und Freie Protestanten zeigt die inklusive und anpassungsfähige Natur der Gemeinde.
Die Doopsgezinde kerk ist mehr als nur ein historisches Gebäude; sie ist ein lebendiges Erbe von Glauben, Ausdauer und Gemeinschaft. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, von Zeiten des Wachstums und Wohlstands bis hin zu Phasen des Niedergangs und der Härte. Doch trotz allem blieb die Gemeinde standhaft, passte sich neuen Umständen an und diente weiterhin als spirituelles Zuhause für ihre Mitglieder.
Für Besucher von Goes bietet die Doopsgezinde kerk eine einzigartige Gelegenheit, einen weniger bekannten Aspekt der niederländischen Religionsgeschichte zu erkunden. Der unprätentiöse Charme und das reiche Erbe der Kirche machen sie zu einem lohnenden Stopp auf jeder Tour durch die Stadt. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach einem friedlichen Ort zum Nachdenken seid, die Doopsgezinde kerk heißt euch mit offenen Armen willkommen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Doopsgezinde kerk in Goes als stilles, aber kraftvolles Symbol für Widerstandskraft und Glauben steht. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis für den unerschütterlichen Geist der Mennonitengemeinde, und ihre fortgesetzte Nutzung durch sowohl Mennoniten als auch Freie Protestanten unterstreicht die inklusive Natur dieser bemerkenswerten Kirche. Wenn ihr durch ihre Hallen wandert und ihre schlichte Schönheit bewundert, werdet ihr zweifellos die Last der Geschichte und die Stärke der Gemeinschaft spüren, die diesen Ort seit Jahrhunderten ihr Zuhause nennt.
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