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Schloss Osterstein

Schloss Osterstein Gera

Schloss Osterstein

Schloss Osterstein, gelegen auf dem Hainberg mit Blick auf den Geraer Stadtteil Untermhaus, ist ein Ort, an dem sich Geschichte und Tragödie vereinen. Diese ehemalige Residenz des Fürstentums Reuß jüngerer Linie hat Jahrhunderte des Wandels erlebt, von ihren mittelalterlichen Anfängen bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, und steht heute als eindringliche Erinnerung an die Vergangenheit.

Die Historische Entwicklung von Schloss Osterstein

Die Geschichte von Schloss Osterstein beginnt im 12. und 13. Jahrhundert, als die Vögte von Weida an der Stelle einer bronzezeitlichen Befestigung und einer späteren slawischen Burg eine Burg errichteten. Eines der wenigen noch erhaltenen Teile dieses ursprünglichen Bauwerks ist der Bergfried, ein Turm aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die frühe Geschichte der Burg ist von einigen Geheimnissen umgeben; es wird diskutiert, ob die Vögte von Weida sie als Hauptresidenz oder als Zweitsitz nutzten, bis zum Sächsischen Bruderkrieg.

Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich Besitz und Zweck der Burg. Im Jahr 1358, nach dem Vogtländischen Krieg, mussten die Vögte die Burg an den Markgrafen von Meißen abtreten, was den Beginn der wettinischen Oberherrschaft über Gera und seine Burg markierte. Als die Geraer Linie der Herren von Reuß 1550 ausstarb, ging die Burg an die Reußen von Plauen zu Greiz über.

Die Umwandlung der mittelalterlichen Festung in ein Renaissanceschloss begann in den 1560er Jahren unter Heinrich dem Jüngeren und wurde unter seinem Sohn Heinrich Posthumus Reuß fortgesetzt. Der Name Osterstein wurde erstmals 1581 von Petrus Albinus erwähnt. Das Schloss blieb der Sitz der Reuß-Gera-Linie bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1802.

Eine Königliche Residenz

Im Jahr 1863 wurde Schloss Osterstein zur Residenz des Fürstentums Reuß jüngerer Linie. Es erlebte bedeutende historische Ereignisse, darunter königliche Hochzeiten. Am 1. März 1908 fand hier die protestantische Hochzeit des bulgarischen Zaren Ferdinand I. und Eleonore Reuß von Köstritz statt, als Ergänzung zu ihrer früheren katholischen Zeremonie in Coburg. Die letzte fürstliche Hochzeit im Schloss fand am 24. April 1917 statt, als Feodora Reuß Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg heiratete.

Die Rolle des Schlosses als königliche Residenz endete abrupt mit der Novemberrevolution. Am 10. November 1918 unterzeichnete Heinrich XXVII., der letzte regierende Fürst von Reuß, im Schloss Osterstein seine Abdankung. Trotz des Endes der Monarchie blieb das Schloss bis 1945 im Besitz und Wohnsitz der fürstlichen Familie.

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Zerstörung und Verfall

Eine Tragödie ereilte Schloss Osterstein in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Am 6. April 1945 wurde das Schloss bei einem verheerenden Bombenangriff der United States Army Air Forces in Schutt und Asche gelegt. Die einst prächtige Residenz wurde zu einem verkohlten Skelett, und ihr letzter Besitzer, Heinrich XLV., wurde im August 1945 von sowjetischen Truppen gefangen genommen und verschwand spurlos.

Die Ruinen des Schlosses wurden größtenteils dem Verfall überlassen, nur der Bergfried wurde restauriert und mit seinem markanten Kegeldach versehen. Im Jahr 1962 wurden die verbliebenen Ruinen abgerissen, sodass nur noch Fragmente der einstigen Pracht des Schlosses erhalten blieben.

Erinnerung in der Gegenwart

Heute lebt das Erbe von Schloss Osterstein in Form des Bergfrieds weiter, der nun als Aussichtsturm dient, und der Wolfsbrücke, die aus dem Jahr 1857 stammt. Ein Terrassencafé, das an der Stelle des ehemaligen Hauptschlosses errichtet wurde, bietet Besuchern einen Ort zur Entspannung und zum Nachdenken über die Geschichte, die sich hier einst abspielte. Das Café, zusammen mit einer kleinen Freilichtbühne und einem Kinderspielplatz, ist zu einem beliebten Ziel für Einheimische und Touristen geworden.

Besucher des Bergfrieds können bis zur Spitze hinaufsteigen und einen Panoramablick auf die umliegende Landschaft genießen, eine passende Hommage an die bewegte Vergangenheit des Schlosses. Die Überreste von Schloss Osterstein stehen als Zeugnis der Widerstandskraft der Geschichte und bieten einen Einblick in das Leben und die Ereignisse, die diese Region Deutschlands geprägt haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schloss Osterstein mehr als nur eine historische Stätte ist; es ist ein Symbol für den Lauf der Zeit und die beständige Natur menschlicher Erinnerung. Seine Ruinen flüstern Geschichten von Adel, Krieg und Wandel und laden Besucher ein, in die Vergangenheit zu reisen und das reiche Geschichtengeflecht zu schätzen, das sich auf diesem Hügel entfaltet hat. Ob ihr Geschichtsinteressierte seid oder einfach nur einen malerischen Ort zum Genießen der Landschaft sucht, Schloss Osterstein bietet eine einzigartige und bewegende Erfahrung.

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