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Synagoge (Gelnhausen)

Im malerischen Städtchen Gelnhausen, mitten in Hessen, Deutschland, befindet sich ein historisches Kleinod, das die reiche und bewegte Vergangenheit der Stadt widerspiegelt – die Synagoge von Gelnhausen. Diese ehemalige Synagoge, gelegen in der Brentanostraße 8-10, ist mehr als nur ein Bauwerk; sie steht als Symbol für die Widerstandskraft und den unerschütterlichen Geist der jüdischen Gemeinde, die einst hier blühte. Ein Besuch in diesem heiligen Raum gleicht einer Reise in die Vergangenheit und gewährt Einblicke in Jahrhunderte von Geschichte, Kultur und Glauben.

Die Historische Entwicklung der Synagoge

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Gelnhausen reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die erste Synagoge in Gelnhausen wurde 1348 erwähnt, doch die Gemeinde erlitt während des Pestpogroms von 1349 einen verheerenden Schlag, bei dem alle Juden der Stadt verbrannt wurden. Trotz dieses dunklen Kapitels zeigte die jüdische Gemeinde bemerkenswerte Widerstandskraft und gründete sich 1352 neu mit einer Judenschule und 1356 mit einer Judengasse. Die Gemeinde wurde 1576 erneut vertrieben, kehrte jedoch 1599 zurück, unterstützt von Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, der die Ansiedlung jüdischer Gemeinden aus wirtschaftlichen Gründen förderte.

Das Gebäude und Seine Entwicklung

Die Geschichte der heutigen Synagoge beginnt im späten 16. Jahrhundert, als die zurückgekehrte jüdische Gemeinde um 1601 vermutlich eine neue Synagoge errichtete. Dieses Gebäude wurde, wie ein Großteil der Stadt, während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. 1650 wurde eine neue Synagoge erbaut, über deren Aussehen jedoch wenig bekannt ist. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1734 und wurde entweder als bedeutende Renovierung des Bauwerks von 1650 oder als neuer barocker Bau im Stil von Louis Remy de la Fosse, der damals in Darmstadt tätig war, errichtet.

Die Synagoge ist ein bescheidenes, aber elegantes Gebäude, überwiegend aus rotem Sandstein aus der nahegelegenen Spessart-Region erbaut. Die Hauptfassade ist mit sechs Bogenfenstern geschmückt, und der asymmetrische Eingang erstreckt sich über die Breite von zwei Fensterachsen. Diese schlichte Gestaltung verbirgt die reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung, die innerhalb ihrer Mauern steckt. 1834 wurde das Gebäude umfassend renoviert, um seine Nutzung und Erhaltung zu sichern.

Vom Heiligen Raum zum Kulturellen Wahrzeichen

Die Geschichte der Synagoge nahm im 20. Jahrhundert eine tragische Wendung. 1938, unter der zunehmenden Verfolgung durch das NS-Regime, löste sich die jüdische Gemeinde in Gelnhausen auf und verkaufte die Synagoge an einen arischen Kaufmann. Die heiligen Gegenstände wurden an die jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main übergeben, ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1938, bekannt als die Gelnhausen Kristallnacht, wurden die Fenster der Synagoge und des jüdischen Gemeindehauses eingeschlagen und die Türen zugemauert. Beim Novemberpogrom 1938 waren keine Juden mehr in Gelnhausen, und das Gebäude blieb vor weiterer Zerstörung verschont. Der jüdische Friedhof wurde jedoch geschändet, mehrere Grabsteine wurden umgestoßen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trug die Synagoge die Narben des Konflikts, und die jüdische Bevölkerung in Gelnhausen war zu klein, um das Gebäude wieder seiner ursprünglichen heiligen Funktion zuzuführen. 1969 wurde das Anwesen an die Kreishandwerkerschaft verkauft, die plante, es in eine Werkstatt für Kfz-Lehrlinge umzuwandeln. Dieses Vorhaben verzögerte sich jedoch, und 1973 begann die aufkommende Denkmalschutzbewegung, sich für das Gebäude zu interessieren. Trotz eines vorübergehenden Rückschlags 1975, als umliegende Strukturen für einen Parkplatz abgerissen wurden, gewannen die Bemühungen um den Erhalt der Synagoge an Fahrt.

Wiederbelebung und Erneuerung

1981 erwarb die Stadt Gelnhausen die Synagoge mit Mitteln aus dem Lotto Hessen-Fonds, und 1983 begannen umfangreiche Restaurierungsarbeiten. Die Gelnhausen Historical Society, die Stadt und das Land Hessen bündelten ihre Ressourcen, um das Projekt zu finanzieren. Trotz eines vorübergehenden Stopps aufgrund von Finanzierungsengpässen wurde die Restaurierung 1986 abgeschlossen. Heute steht die ehemalige Synagoge als kulturelles Zentrum, in dem kleine Konzerte, Ausstellungen und kultureller Austausch stattfinden.

Die Synagoge Heute Besuchen

Ein Besuch der Synagoge von Gelnhausen ist eine Reise durch die Geschichte. Das Gebäude, heute ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz, bietet einen ruhigen und nachdenklichen Raum, in dem man über die Widerstandskraft einer Gemeinde nachdenken kann, die Jahrhunderte der Verfolgung und Umbrüche überstanden hat. Nur wenige hundert Meter südöstlich liegt der gut erhaltene jüdische Friedhof, ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis des jüdischen Erbes der Stadt.

Die Synagoge von Gelnhausen ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit; sie ist ein lebendiges Zeugnis des unerschütterlichen Geistes einer Gemeinschaft und ein Leuchtfeuer des kulturellen Erbes. Ob ihr Geschichtsinteressierte, kulturelle Entdecker oder auf der Suche nach einem tieferen Verständnis der Vergangenheit seid, ein Besuch dieses historischen Ortes wird euch bereichern und inspirieren.

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