Im malerischen Städtchen Eupen in Belgien befindet sich das Staatsarchiv in Eupen, auch bekannt als Rijksarchief te Eupen. Diese bemerkenswerte Institution ist nicht nur ein Aufbewahrungsort für Dokumente, sondern ein lebendiges Zeugnis der reichen Geschichte der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien.
Die Geschichte des Staatsarchivs in Eupen beginnt mit der ersten großen Staatsreform Belgiens im Jahr 1973, die den Wunsch weckte, einen Archivdienst für die deutschsprachigen Regionen zu schaffen. Doch erst 1988 wurde diese Vision verwirklicht. Das Archiv fand sein Zuhause im historischen Haus Rehrmann-Fey, einem geschützten Denkmal im Besitz der Stadt Eupen. Dieses charmante Gebäude, das zwischen 1724 und 1728 erbaut wurde, bietet eine passende historische Kulisse für die dort aufbewahrten Archive.
Im April 1989 wurden die Archive des Gerichtsbezirks Eupen von Lüttich nach Eupen verlegt, was einen bedeutenden Schritt zur Bewahrung der regionalen Geschichte darstellte. Bis 1996 wurde das Staatsarchiv in Eupen zu einer eigenständigen Abteilung der belgischen Staatsarchive, was seine Rolle in der Erhaltung der regionalen Geschichte weiter festigte. Heute arbeitet es als Teil der operativen Leitung der Staatsarchive in den wallonischen Provinzen.
Für Geschichtsinteressierte und neugierige Besucher bietet das Staatsarchiv in Eupen einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit. Die Archive beherbergen eine umfangreiche Sammlung von Dokumenten verschiedener Einrichtungen, Familien und Einzelpersonen, die im Gerichtsbezirk Eupen ansässig waren. Dieser Bezirk umfasst mehrere Gemeinden, darunter Amel, Büllingen, Burg-Reuland und andere, die alle zur reichen Geschichte der Region beitragen.
Zu den Schätzen der Archive gehören Dokumente von lokalen Behörden des Ancien Régime, Gerichtsarchive und Aufzeichnungen von dezentralen Diensten des Bundesstaates. Diese Dokumente bieten unschätzbare Einblicke in die rechtliche und administrative Entwicklung der Region.
Ein Highlight des Staatsarchivs in Eupen ist seine Sammlung von Notariatsakten, Kirchenbüchern und Zivilstandsregistern. Diese Dokumente sind ein Segen für Genealogen und Forscher, die in Familiengeschichten eintauchen oder die Abstammung bedeutender Persönlichkeiten der Region nachverfolgen möchten.
Die Archive bewahren auch Aufzeichnungen von lokalen Unternehmen, darunter Molkereien und Zeitungen, die ein lebendiges Bild des wirtschaftlichen und sozialen Lebens in Eupen über die Jahre hinweg zeichnen. Besonders bemerkenswert ist die Sammlung der vollständigen Ausgaben der St. Vither Zeitung von 1866 bis 1965, die einen einzigartigen Einblick in die Mediengeschichte der Region bietet.
Im Einklang mit dem digitalen Zeitalter hat das Staatsarchiv in Eupen die Technologie genutzt, um seine Sammlungen zugänglicher zu machen. Seit August 2009 werden Kirchenbücher und Zivilstandsregister schrittweise digitalisiert, sodass Besucher diese Aufzeichnungen in digitalen Lesesälen erkunden können. Bis Januar 2013 waren beeindruckende 24.000 Kirchenbücher online verfügbar, und die Sammlung wird kontinuierlich erweitert.
Andere Archivmaterialien, wie die Protokolle der Ministerräte und das Statistische Jahrbuch Belgiens, sind ebenfalls digital zugänglich, wodurch die Fülle an historischen Informationen Forschern und Interessierten weltweit zur Verfügung steht.
Ein Besuch im Staatsarchiv in Eupen ist nicht nur eine Erkundung von Dokumenten, sondern eine immersive Reise in die Vergangenheit. Die Archive befinden sich in einem beeindruckenden Gebäude am Fuße des Kaperbergs, nur einen Steinwurf vom Eupener Bahnhof entfernt. Die Lage ist nicht nur praktisch, sondern bietet auch eine malerische Umgebung für einen Tag der historischen Entdeckungen.
Ob ihr erfahrene Forscher, Geschichtsbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, das Staatsarchiv in Eupen bietet eine einzigartige Gelegenheit, mit dem reichen kulturellen Erbe der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Verbindung zu treten. Während ihr in den Archiven stöbert, werdet ihr Geschichten vergangener Generationen entdecken, Einblicke in regionale Entwicklungen gewinnen und vielleicht sogar ein Stück eurer eigenen Geschichte finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Staatsarchiv in Eupen mehr ist als nur ein Aufbewahrungsort für Dokumente; es ist ein Hüter der Geschichte, ein Leuchtturm des Wissens und ein Zeugnis des fortwährenden Geistes der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Ein Besuch hier ist nicht nur ein Schritt zurück in die Vergangenheit, sondern auch eine Feier der lebendigen Geschichte der Region und ihrer fortwährenden Reise in die Zukunft.
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