Die St. Martini Kirche in Emmerich am Rhein, Nordrhein-Westfalen, Deutschland, ist ein beeindruckendes Zeugnis für Jahrhunderte an Geschichte, Widerstandskraft und architektonische Entwicklung. Am ruhigen Ufer des Rheins gelegen, lädt dieses prächtige Bauwerk Besucher ein, seine bewegte Vergangenheit zu entdecken und seine bemerkenswerten architektonischen Merkmale zu bewundern.
Die Ursprünge der St. Martini Kirche reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück, als sie als Stiftskirche gegründet wurde. Um das Jahr 1040 wurde eine neue Kirche gebaut, die den Beginn einer langen Reise durch die Zeit markierte. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Kirche Naturkatastrophen und Kriegszerstörungen überstanden und wurde mehrfach repariert, erweitert und umgebaut. Jede Phase ihrer Geschichte hat zum einzigartigen Charakter des heutigen Gebäudes beigetragen.
Eines der bedeutendsten Ereignisse in der Geschichte der Kirche ereignete sich 1811, als Napoleon I. das Stiftskapitel auflöste. Trotzdem diente die St. Martini weiterhin als Pfarrkirche und behielt ihre spirituelle und kulturelle Bedeutung für die lokale Gemeinschaft bei.
Die architektonische Entwicklung der St. Martini Kirche ist eine faszinierende Geschichte von Veränderung und Anpassung. Die ursprüngliche Struktur, die um 1040 errichtet wurde, war eine dreischiffige Basilika aus Tuffstein mit einem östlichen Querhaus und einem dreischiffigen Chor. Die Kirche erlitt jedoch im Laufe der Jahrhunderte erhebliche Schäden, insbesondere durch den Rhein, der 1237, 1238 und erneut 1370 große Zerstörungen verursachte.
Im 15. Jahrhundert wurde das nördliche Querhaus durch ein zweischiffiges Gebäude mit einem Nordturm ersetzt, und gegen Ende des Jahrhunderts wurden umfangreiche Renovierungen durchgeführt. Der Renaissance-Giebel an der Südseite des westlichen Endes wurde um 1600 hinzugefügt. Im frühen 19. Jahrhundert wurde das westliche Seitenschiff abgerissen, und das Bodenniveau wurde um etwa 110 Zentimeter angehoben. Das Seitenschiff wurde 1874 im Rahmen umfassender Renovierungen wieder aufgebaut.
Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die St. Martini Kirche schwere Schäden, wobei das Gebäude 1944 auf seine Außenwände reduziert wurde. Die Kirche wurde bis 1964 in vereinfachter Form wieder aufgebaut, und zwischen 1976 und 1989 wurden weitere umfangreiche Renovierungen durchgeführt, bei denen das Bodenniveau auf sein ursprüngliches Niveau zurückgesetzt und Gewölbe in den gotischen Abschnitten wieder eingeführt wurden.
Die St. Martini Kirche besticht durch eine faszinierende Mischung architektonischer Stile, die ihre lange und abwechslungsreiche Geschichte widerspiegeln. Der Hauptchor und die flankierenden Seitenchöre haben halbkreisförmige Innenräume und fünfeckige Außenwände. Der Hauptchor ist mit einfachen Blendnischen um die Obergadenfenster verziert, während die Seitenkapellen durch rundbogige, flache Blendnischen gekennzeichnet sind.
Der südliche Querhausarm wurde in der Länge verkürzt, und die südliche Fassade mit ihrem Renaissance-Giebel steht in Einklang mit der südlichen Seitenkapelle und dem verbleibenden westlichen Seitenschiff. Die westliche Fassade des Kirchenschiffs wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört und 1964 in modernem Stil wieder aufgebaut. Ein niedriger Rundturm, der im Volksmund als "Eisbrecher" bekannt ist, weil er dem Rheineis standhält, ist am westlichen Ende angebaut.
Im Inneren haben das Querhaus, der südliche Querhausarm, der Hochchor und das westliche Kirchenschiff flache Decken, während die hohe Turmhalle sterngewölbt ist. Das gotische Kirchenschiff ist mit Rippengewölben ausgestattet, und die Sockel des ehemaligen Lettners sind im Querhausbereich zu finden. Die romanische Apsis ist mit einem restaurierten romanischen Boden aus weißem und blauem Namurer Stein gepflastert.
Das Innere der St. Martini Kirche birgt eine Fülle künstlerischer und historischer Schätze. Das flämische Messing-Taufbecken, das zwischen 1531 und 1535 in Antwerpen geschaffen wurde, ist ein beeindruckendes Beispiel für Renaissance-Handwerkskunst. Trotz der Schäden, die es während des Zweiten Weltkriegs erlitt, wurde es sorgfältig restauriert.
Die Chorstühle von 1486, von denen nur noch 18 der ursprünglichen 36 Sitze erhalten sind, sind ein weiteres Highlight. Zahlreiche Holzfiguren schmücken die Kirche, darunter eine Statue des heiligen Willibrord aus dem späten 15. Jahrhundert und eine Pietà, die H. van Holt um 1530 zugeschrieben wird. Die Kirche verfügt auch über ein Epitaph für Herzog Gerhard von Schleswig und Holstein aus dem Jahr 1433 und ein Epitaph für Kanonikus Wessel Huninck aus dem Jahr 1519.
Die Hauptorgel, die 1989 von Orgelbau Romanus Seifert & Sohn gebaut wurde, verfügt über 44 Register auf drei Manualen und ein Pedal mit mechanischen Trakturen. Eine zweite Orgel, eine Truhenorgel, die 1978 von Johannes Klais Orgelbau gebaut wurde, befindet sich in der Krypta.
Die Schatzkammer der St. Martini Kirche, die 1983 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, enthält wertvolle Reliquien und liturgische Gegenstände. Zu den bemerkenswertesten Stücken gehört die Bundeslade des heiligen Willibrord, ein Reliquiar aus dem 11. Jahrhundert. Dieses exquisite Stück, das mit Edelsteinen und Blattgold verziert ist, enthält Reliquien des heiligen Willibrord und anderer Heiliger.
Die St. Martini Kirche in Emmerich am Rhein ist nicht nur ein Ort des Gebets; sie ist ein lebendiges Museum der Geschichte und Kunst. Ihre Wände erzählen Geschichten von Widerstandskraft, Glauben und künstlerischer Leistung und machen sie zu einem Muss für jeden, der das reiche kulturelle Erbe Nordrhein-Westfalens erkundet.
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