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Johanniskirche (Eberswalde)

Johanniskirche (Eberswalde) Eberswalde

Johanniskirche (Eberswalde)

Die Johanniskirche, lokal bekannt als St. John's Church, ist ein beeindruckendes Beispiel der neugotischen Architektur im Herzen von Eberswalde, Brandenburg. Dieses prachtvolle Bauwerk mit seiner roten Backsteinfassade und dem hohen Turm ist seit seiner Einweihung im Jahr 1894 ein markantes Wahrzeichen. Die Kirche befindet sich im Stadtzentrum in der Ludwig-Sandberg-Straße und dient der evangelischen Gemeinde von Eberswalde als geistliches und kulturelles Zentrum.

Die Entstehung der Johanniskirche

Die Ursprünge der Johanniskirche reichen bis ins späte 17. Jahrhundert zurück, als sich Schweizer und Hugenotten in Neustadt-Eberswalde niederließen. Bis 1693 war die evangelisch-reformierte Johannisgemeinde gegründet. Anfangs betete die Gemeinde in einer Fachwerkkirche, die 1717 auf dem Marktplatz errichtet wurde. Doch als die ursprüngliche Kirche verfiel, war eine neue architektonische Vision erforderlich.

1885 veranstaltete der Berliner Architektenverein einen Wettbewerb zur Gestaltung einer neuen Kirche. Obwohl der erste Preis an Hugo Hartung und Richard Schultze ging, wurde schließlich der Entwurf von Robert Thiem und Ernst Milde umgesetzt. Der Bau begann im Oktober 1891, und nach 25 Monaten harter Arbeit wurde die Kirche am 3. Oktober 1894 offiziell eingeweiht.

Ein Weg durch die Geschichte

Die Johanniskirche hat im Laufe ihrer Geschichte viele Herausforderungen gemeistert. 1928 wurde das Innere renoviert, wobei die Gasbeleuchtung durch elektrische Lichter ersetzt und das Farbschema aufgefrischt wurde. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche jedoch erhebliche Schäden. Ein Bombenangriff im April 1945 verursachte schwere Zerstörungen, die jahrelange Reparaturen an der Außenfassade und provisorische Ausbesserungen am Dach und Mauerwerk notwendig machten. Die zerbrochenen Buntglasfenster wurden durch Teile einer anderen Kirche ersetzt.

Im Laufe der Jahrzehnte durchlief die Kirche mehrere Restaurierungsphasen. Der Altarbereich und die Kanzel wurden zwischen 1965 und 1966 umfassend umgestaltet, und 1967 wurde eine neue Orgel installiert. Trotz dieser Bemühungen bestanden weiterhin strukturelle Probleme, die von 1979 bis 1986 weitere Reparaturen erforderten, darunter die nahezu vollständige Erneuerung des Glockenrahmens.

Anfang der 1990er Jahre wurden umfangreiche Renovierungen durchgeführt, bei denen das Dach und das Mauerwerk instand gesetzt wurden. Der Turm und das Kirchendach wurden neu gedeckt, und das beschädigte Turmkreuz wurde restauriert. Bemerkenswerterweise wurde die Turmuhr mit ihren originalen römischen Zifferblättern 1994 wieder in Betrieb genommen. Kurz vor der Hundertjahrfeier der Kirche wurde jedoch ein Pilzbefall im Dachstuhl entdeckt, vermutlich eine Folge der Kriegsschäden. Trotz dieses Rückschlags wurden die notwendigen Reparaturen rechtzeitig zum Jubiläum abgeschlossen.

Architektonische Pracht

Die Johanniskirche ist ein auffälliges Beispiel neugotischer Architektur, erbaut aus rotem Backstein. Die Kirche verfügt über ein Hauptschiff und ein Seitenschiff, mit einem 41 Meter hohen Glockenturm an der Südostseite. Ein kleinerer Turm an der Nordwestseite bietet Zugang zur Westempore. Der Chor im Osten ist als halbkreisförmige Apsis gestaltet und fügt sich nahtlos in das Hauptschiff ein.

Innenraum und Ausstattung

Das Innere der Kirche bewahrt viel von seinem ursprünglichen Charme. Die hölzernen Kirchenbänke und die Westempore, die Platz für etwa 500 Gläubige bieten, sind Originalausstattungen. Das Taufbecken aus Kalkstein ist ein weiteres dauerhaftes Element. Der Altarbereich und die hölzerne Kanzel, die während der Renovierung 1965-66 umgestaltet wurden, spiegeln eine schlichtere Ästhetik wider. Über dem Altar hängt ein schwebendes Kruzifix mit einem Kupferkorpus, geschaffen vom Potsdamer Künstler Robert Kahlbaum, das eine feierliche Atmosphäre verleiht. Natürliches Licht fällt durch die lebhaften Mosaikfenster in der fünfeckigen Apsis und der Südwand des Hauptschiffs. Das ursprüngliche Altarbild, "Christus und die Samariterin am Brunnen" von dem Berliner Maler Richard Martin, und ein biblisches Zitat aus dem ersten Johannesbrief schmücken die Südwand.

Die Orgel und Glocken

Die ursprüngliche Orgel, gebaut von der Eberswalder Firma Kienscherf im Jahr 1894, wurde 1967 durch ein neues mechanisches Instrument des Orgelbauers Hermann Eule aus Bautzen ersetzt. Die Orgel, mit zwei Manualen, einem Pedal und 19 Registern, ist charakteristisch für den neobarocken Stil.

Bei ihrer Einweihung im Jahr 1894 war die Kirche mit drei Bronzeglocken ausgestattet, die von der Zehlendorfer Glockengießerei Gustav Collier gegossen wurden. Während des Ersten Weltkriegs wurden die beiden größeren Glocken für Kriegszwecke eingeschmolzen. In den Jahren 1918-19 lieferte der Bochumer Verein drei Gussstahlglocken, die bis heute läuten.

Eine Vision für die Zukunft

In den letzten Jahren hat die Johanniskirche eine abnehmende Nutzung und zunehmenden Verfall erlebt. Angesichts des Erhaltungsbedarfs übernahm der Evangelische Kirchenkreis Barnim im Februar 2021 die Verantwortung für die Kirche und startete die Initiative "Third Place. Save and (Re)Use St. John's Church". Diese Initiative zielt darauf ab, die Kirche in ein lebendiges Gemeinschafts- und Kulturzentrum zu verwandeln. Geplant sind Lesungen, Konzerte, Poetry Slams, Theateraufführungen und Ausstellungen, um die Kirche zu einem Quartiers- und Veranstaltungsort zu machen. Eine Machbarkeitsstudie des Berliner Architekturbüros adb wurde im August 2019 der Öffentlichkeit vorgestellt und skizzierte eine Vision für einen multifunktionalen Kultur- und Bildungsort. Das geplante Ergänzungsgebäude wird eine Küche, barrierefreie Toiletten, Büros und Lagerräume beherbergen, um sicherzustellen, dass die Kirche ein geweihter Ort bleibt, während sie ihre neue Rolle als kultureller Mittelpunkt annimmt.

Die Johanniskirche, mit ihrer reichen Geschichte und anhaltenden Schönheit, steht bereit für ein neues Kapitel und lädt Besucher ein, ihre Vergangenheit zu erkunden und Teil ihrer Zukunft zu werden.

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