Erlebt das architektonische Juwel von Dübendorf, Schweiz – die Reformierte Kirche Dübendorf, auch bekannt als Reformierte Kirche Wil. Dieses modernistische Meisterwerk ragt stolz im Kanton Zürich empor und dient sowohl als Gotteshaus als auch als kultureller Treffpunkt für die lokale Gemeinschaft. Dank ihres einzigartigen Designs und ihrer historischen Bedeutung ist sie ein Muss für Architektur- und Geschichtsliebhaber.
Die Ursprünge der Reformierten Kirche Dübendorf reichen bis in die frühe mittelalterliche Zeit zurück. Indirekt wurde die Kirche erstmals 946 und direkt 1272 erwähnt. Ihre Anfänge stehen vermutlich in enger Verbindung mit dem Kloster Reichenau, das 724 gegründet wurde. Wahrscheinlich begann die Kirche als Privatkapelle in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das Patronat der Kirche mehrfach: Im 14. Jahrhundert gehörte sie den Freiherren von Tengen, 1407 der Johanniterkomturei Küsnacht und 1478 dem Martinikloster auf dem Zürichberg. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kam sie unter die Kontrolle der Stadt Zürich, die in den 1520er Jahren eine entscheidende Rolle bei der Einführung der Reformation in Dübendorf spielte.
Der Weg der Kirche durch die Reformationszeit war von Widerstand und schließlich von Akzeptanz geprägt. Der Augustiner-Chorherr Johannes Schlegel stieß zunächst auf Widerstand bei der Umsetzung der Reformation. Erst mit der Ernennung von Hans Schröter im Jahr 1524 wurden die liturgischen Reformen der Zürcher Reformation vollständig verwirklicht. Die Patronatsrechte der Kirche wurden 1833 während der liberalen Reformen des Kantons Zürich an die lokale Gemeinschaft übertragen. Seit 2016 bilden die reformierten Gemeinden von Dübendorf und Schwerzenbach eine einheitliche Pfarrei.
Der Standort der Reformierten Kirche Dübendorf war bereits seit der Römerzeit besiedelt, mit Beweisen für eine Villa, die dem Gebiet seinen Namen Wil (vom lateinischen villa) gab. Die erste Steinkirche wurde im 8. Jahrhundert auf den Fundamenten dieser Villa errichtet. Diese frühe Kirche wurde um das Jahr 1000 durch eine etwas größere frühromanische Struktur ersetzt, die wiederum um 1200 einer spätromanischen Kirche wich. Nach ihrer Zerstörung im Alten Zürichkrieg 1444 wurde die Kirche wieder aufgebaut und behielt ihren spätromanischen Charakter bis zu ihrem Abriss im Jahr 1968.
Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche erheblich erweitert, um der wachsenden Gemeinde gerecht zu werden. 1682 wurde die Kirche unter der Leitung des Zimmermeisters Jacob Gut und des Maurermeisters Heinrich Bleuler nach Westen erweitert und eine neue barocke Kanzel hinzugefügt. Weitere Änderungen wurden 1743 vorgenommen, um die Sitzplatzkapazität zu erhöhen. Ein Blitzschlag beschädigte 1832 Teile des Turms, was eine umfassende Renovierung und Erweiterung in den Jahren 1833-1834 unter der Leitung des Baumeisters Heinrich Bräm zur Folge hatte. Diese Renovierung verwandelte die Kirche in eine T-förmige Struktur im klassizistischen Stil.
Die heutige Reformierte Kirche Dübendorf ist ein Zeugnis der modernistischen Architektur, entworfen vom Zürcher Architekten Hans von Meyenburg. Die Entscheidung, die alte Kirche zu ersetzen, wurde 1965 nach einem Architekturwettbewerb getroffen. Meyenburgs Entwurf, bekannt als Gallus, wurde wegen seines innovativen Ansatzes und seiner Achtung vor der historischen Bedeutung des Standorts ausgewählt. Der Bau begann 1969 und involvierte die Expertise der Dübendorfer Ingenieure Ernst und Walter Bosshard, die die komplexen Dach- und Fassadenstrukturen mit frühen computerunterstützten Berechnungen bewältigten. Die neue Kirche wurde am 21. März 1971 eingeweiht.
Die Reformierte Kirche Dübendorf widersetzt sich der traditionellen Symmetrie mit ihrer skulpturalen Form, die an die Kirchendesigns von Le Corbusier erinnert. Der dominierende Turm, absichtlich kurz gehalten, um mit dem schlanken Turm der nahegelegenen katholischen Kirche zu harmonieren, hat ein markantes Kupferdach über dem polygonalen Heiligtum. Die Ostseite besticht durch ein großes dreieckiges Fenster, während die flachdachigen Foyers und Nebenräume dezenter gehalten sind. Durch ihre erhöhte Lage auf einem Hügel ermöglicht die Kirche eine zweistöckige Struktur mit ebenerdigem Zugang zu den Hauptbereichen.
Ein bemerkenswertes Merkmal ist der Kupferhahn des Künstlers Eugen Häfelfinger, der auf der hohlen Struktur über dem Eingang thront. Dieser Hahn, ein häufiges Symbol auf reformierten Kirchen, verweist auch auf den Projektnamen Gallus. Die Form des Gebäudes kann als stilisierter Hahn interpretiert werden, wobei das Dach den Körper und der Turm den Hals und Kopf darstellt. Architekt von Meyenburg beschrieb die Kirche als Festung, während Ingenieur Hugo Bachmann den Turm mit einem leichten Zelt verglich.
Die Uhr der Kirche, gefertigt von Mäder in Andelfingen, zeichnet sich durch markante quadratische Zifferblätter aus, die aus dem Turm herausragen und dem robusten Erscheinungsbild eine dynamische Note verleihen. Der Glockenturm mit seinem Lamellendesign beherbergt ein Geläut von fünf Glocken, die von Emil Eschmann in Rickenbach gegossen wurden. Jede Glocke trägt eine Inschrift aus der Bibel, die mit der spirituellen Mission der Kirche im Einklang steht.
Im Inneren bietet die Kirche ein komplexes räumliches Erlebnis. Die einzige rechte Ecke befindet sich im Süden, während die anderen Wände ein fächerförmiges polygonales Layout bilden. Die Sitzanordnung mit 537 einfachen Holzbänken gewährleistet eine ungehinderte Sicht auf den liturgischen Bereich am Fuß des Turms. Das radiale Design wird im spektakulären, zeltartigen Dach aus Sichtbeton widergespiegelt. Dieses Dach, eine Zusammenarbeit zwischen von Meyenburg und den Bosshard-Brüdern, ist eine Faltwerkstruktur, die verstärkten und vorgespannten Beton kombiniert und eine monolithische, nahtlose Form schafft.
Die Reformierte Kirche Dübendorf ist nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein Symbol für architektonische Innovation und historische Kontinuität. Ihre Wände und Räume erzählen die Geschichte des sich wandelnden Glaubens und der Widerstandsfähigkeit einer Gemeinschaft und machen sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle, die die reiche Kulturlandschaft Dübendorfs erkunden möchten.
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